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Kreuznacher YouTube-Projekt: Kartoffelpuffer gegen Rassismus

Was ist eigentlich Rassismus? Und was kann man dagegen tun? Fragen wie diese beantwortet "Kartoffelpuffer – Gifty & Steffie vs. Rassismus", das neue Bildungsprojekt des Ausländerpfarramts - in Form von Youtube-Clips.

Stefanie Bartlett vom Ausländerpfarramt und Gifty Amo Antwi, die Geschäftsführerin des Weltladen Unterwegs in Mainz, gestalten regelmäßig zusammen Workshops für Toleranz und Vielfalt für Interessierte in Stadt und Landkreis Bad Kreuznach. "Durch die neue Situation mit Homeoffice und Lockdown waren keine Workshops vor Ort mehr möglich und wir haben  gedacht wir müssen unsere Inhalte anders zu den Leuten bringen", sagt Bartlett. "Steffie und ich machen beide seit 15 Jahren Bildungsarbeit zu Themen wie Globale Gerechtigkeit, Fairer Handel, Flucht, Migration und eben Rassismus. Bei der Arbeit und auch im Freundeskreis hören wir immer wieder ähnliche Fragen, die wir mit Kartoffelpuffer stellen und beantworten möchten", ergänzt Amo Antwi. Den Namen Kartoffelpuffer hat sich eine Kooperationspartnerin ausgedacht. "Der Name spielt einerseits ein bisschen mit der satirischen Bezeichnung von weißen Deutschen als Kartoffeln und soll auf der anderen Seite ein bisschen Leichtigkeit in das sehr ernste Thema bringen", erklärt Bartlett. "Wir möchten vor allem ansprechbar rüberkommen, so dass Menschen sich trauen, uns auch Fragen zu stellen."

Drei Folgen sind bereits erschienen

Bisher gibt es drei Folgen Kartoffelpuffer. Die erste thematisiert wie man Schwarze Menschen adressiert bzw. welche Begriffe beleidigend sind und die zweite behandelt das Thema „Menschenrassen gibt es nicht!“. Die dritte Folge Kartoffelpuffer widmet sich sehr ausführlich der Frage „Was ist Rassismus?“ und erklärt, was weiße Menschen dagegen tun können. Die Studentin Lena Schönfelder macht gerade ein Praktikum im Ausländerpfarramt und hilft bei den Bildungsvideos mit. Über die Reaktionen der ZuschauerInnen berichtet sie: "Viele sind total überrascht, dass man Schwarz in Deutschland sagen darf oder dass struktureller Rassismus auch in Deutschland existiert. Darum finde ich, dass Kartoffelpuffer ein sehr wichtiges und notwendiges Projekt ist." Die Klickzahlen bei Youtube sind viel höher, als die beiden Frauen erwartet haben. "Wir haben nicht mit so viel Interesse gerechnet. Viele Leute haben uns angeschrieben, sich bedankt und Verständnisfragen gestellt. Eine Freundin ist Lehrerin und hat das Video sogar in der Schule gezeigt. Das freut uns natürlich total", so Bartlett. Alle "Kartoffelpuffer"-Folgen gibt es auf dem YouTube-Kanal des Projekts.


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