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Auszeichnung für Gründerinnen

Selbstständig ist die Frau: Unter diesem Motto hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) im Frühjahr 2019 den ersten Gründerinnenpreis der Region Trier ausgelobt. 16 Bewerbungen gingen damals ein, nun steht die Siegerin fest: Dr. Enise Lauterbach aus Trier überzeugte die Jury mit einer digitalen App, die die Kommunikation unter Medizinern revolutionieren soll.
IHK-Vizepräsidentin Karin Kaltenkirchen, Jessica Thijs, Annemie Munzel, Staatssekretärin Daniela Schmitt und Dr. Enise Lauterbach (v.l.). Foto: IHK Trier / H.Thewalt

IHK-Vizepräsidentin Karin Kaltenkirchen, Jessica Thijs, Annemie Munzel, Staatssekretärin Daniela Schmitt und Dr. Enise Lauterbach (v.l.). Foto: IHK Trier / H.Thewalt

Bis 2018 hat die 44-jährige Fachärztin für Innere Medizin, Kardiologie und Rhythmologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier gearbeitet, dann baute sie hier die ambulante kardiologische Rehabilitation "ZAR Nanz medico" mit auf. "Dabei war ich immer wieder mit Problemen konfrontiert, die wir unbedingt lösen müssen, die mich teilweise richtig wütend gemacht haben - aber nichts tat sich", berichtet sie. Dazu zählt sie die Kommunikation zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern. Patientenbefunde müssten ständig ausgetauscht werden, doch oft sei niemand erreichbar, sei es wegen besetzter Leitungen oder der Abwesenheit wegen Notfalleinsätzen oder Operationen. Dabei dränge für die Patienten die Zeit. Ihre Lösung: ein Ärzte-Messenger. Also eine Software, über die die Mediziner Röntgen- und CT-Befunde, Ultraschallbilder, Herzkatheterfilme und so weiter übermitteln und sich darüber austauschen können. Daher auch der Name ihrer digitalen Lösung: Consilium (eine Beratung mehrerer Ärzte über einen Krankheitsfall).

Preis für "organisierte Freizeitgestaltung

"Ihren mit 1000 Euro dotierten Preis hat Lauterbach im Rahmen des Gründerinnenfests im IHK-Tagungszentrum erhalten. Überreicht haben ihn die rheinland-pfälzische Staatssekretärin Daniela Schmitt sowie Karin Kaltenkirchen, IHK-Vizepräsidentin und Unternehmerin. Kaltenkirchen sprach beim Fest die Rahmenbedingunen an, die in der Region vorherrschen. "Nur ein Drittel der Gründungen in der Region erfolgen durch Frauen", sagt sie. Dabei, und da waren sich alle an diesem Vormittag einig, gründen Frauen oft strukturierter und nachhaltiger als Männer. Tolle Ideen gebe es auch ganz viele. "Diese scheitern aber häufig an den Rahmenbedingungen." Die Jury vergab jedoch noch zwei weitere Preise.Einkaufen wie früher - auf dem Wochenmarkt, regional, bio, ohne Verpackungsmüll - und doch ganz modern: Das ermöglicht Jessica Thijs mit "Füll mal". Sie ist mit einem mobilen Unverpacktladen unterwegs. Die Ware gibt's also lose und wird in Behälter gefüllt, die Kunden mitbringen. Menschen zu helfen und ihnen mehr Lebensfreude zu geben, das ist das Ziel von Annemie Munzel aus Orenhofen. Ihr geht es vor allem um die Gesellschaft, das Miteinander. Die 68-Jährige wird zur Event-Managerin, um insbesondere alleinstehende Menschen zusammenzubringen. "Organisierte Freizeitgestaltung" heißt ihre Geschäftsidee. Gemeinsame Ausflüge, Konzertbesuche, Wanderungen, Kaffeekränzchen, all das will sie für die Menschen im Raum Bitburg - Wittlich - Trier auf die Beine stellen.


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