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Autoliebhaber mit Biss

Seine kleinen, spitzen Zähne haben schon so manchen PS-Boliden lahm gelegt. Der Steinmarder beißt jetzt wieder.
Steinmarder richten im Motorraum von Autos oft große Schäden durch das Zerbeißen von Kabel und Co. an. Grafik: DJV

Steinmarder richten im Motorraum von Autos oft große Schäden durch das Zerbeißen von Kabel und Co. an. Grafik: DJV

Der pelzige Autoliebhaber beißt vor allem im Sommer im Motorraum zu und sorgt damit für ungeplante Werkstattbesuche. Steinmarder haben es besonders oft auf Zündkabel, Kühlwasserschläuche oder Antriebs- und Lenkmanschetten abgesehen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zählte im Jahr 2018 bundesweit rund 198.000 durch Marder verursachte Schadensfälle mit einem Gesamtwert von 69 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2017 sank die Anzahl der gemeldeten Schadensfälle um sieben Prozent. Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) empfiehlt daher Autofahrern, auf Warnsig­nale wie herumliegende Gummi- und Kabelteile oder ausgelaufene Flüssigkeit zu achten. Wenn Marderschäden rechtzeitig erkannt werden, kommt in der Regel die Teilkaskoversicherung für die Schäden auf. Folgekosten, die durch einen Unfall entstehen, deckt nur eine Vollkaskoversicherung ab. Als klassische Kulturfolger finden sich Steinmarder im urbanen Umfeld sehr gut zurecht. Kraftfahrzeuge, die sie als Schlafstätte, Speisekammer und als Aussichtsplattform nutzen, integrieren sie sogar aktiv in ihr Revier. Daher verteidigen Marder "ihre" Autos vor Eindringlingen rigoros. Macht es sich ein Konkurrent in einem Pkw gemütlich, riecht es der Marder und greift alle Fahrzeugteile an, die nach dem Fremdling duften. Auch die Paarungszeit der Marder spielt im Juli und August eine Rolle. Zu dieser Jahreszeit verteidigen sowohl männliche als auch weibliche Steinmarder ihr Territorium sehr energisch gegenüber Artgenossen. Leidtragende dieser Eifersuchts-Dramen sind dann die Autofahrer. Ein Patentrezept zur Marderabwehr gibt es nicht. Maschendraht unter dem Motorraum, Geruchsprays oder Ultraschallgeräte haben sich als Vorsichtsmaßnahmen bewährt. Zudem helfen regelmäßige Motorraumwäschen zur Beseitigung von Duftmarken.


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