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Landwirtschaftspräsident: Bauern als "Opferlamm" der Politik

Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, forderte heute beim 23. Vieh- und Fleischtag in Bitburg nachhaltige Kostensenkung für die landwirtschaftlichen Betriebe.

"Die wirtschaftliche Lage der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland und in Rheinland-Pfalz hat sich dramatisch verschlechtert", so Michael Horper. "Je nach Investitionslage, Produktionsspezialisierung und Vermarktungssituation stehen viele Betriebe am Abgrund. Die Bundesregierung und die EU müssen weitere Maßnahmen zur Unterstützung und Überbrückung der schwierigen Einkommens- und Erlössituation für unsere Bauernfamilien beschließen. Ich fordere daher ein weiteres wirksames Programm zur Überwindung der Liquiditätsengpässe", sagte Horper weiter.  Einkommen um 35 Prozent gesunken Entlastungsmaßnahmen im steuerlichen Bereich müssten dabei kurzfristig seitens der Politik ermöglicht werden. Horper machte deutlich, dass die Einkommen der Bauern innerhalb des Wirtschaftsjahres 2014/2015 um durchschnittlich 35 Prozent zurückgegangen seien. Diese Entwicklung setze sich auf Grund verschiedener äußerer Umstände fort. So seien der niedrige Ölpreis, das Russlandembargo, die Konjunkturschwäche Chinas und der Tigerstaaten sowie die vielen Krisenherde verantwortlich für die augenblickliche Marktsituation. Export stärken Horper forderte daher die Politik auf, sich weiterhin intensiv um verbesserte Exportmöglichkeiten für die heimische Landwirtschaft und eine Aufhebung des Russlandembargos einzusetzen. Die Landwirtschaft dürfe nicht zum Opferlamm für politisches Fehlverhalten anderer gemacht werden. Die Forderungen des Berufsstandes, die Bundesmittel für die Berufsgenossenschaft zu erhöhen, hätten Früchte getragen. Die zusätzlichen 78 Mio. Euro für Beitragssenkungen bei der Landwirtschaftlichen Unfallversicherung würden allerdings erst im Herbst wirksam. Angesichts der anhaltend schwierigen Wirtschaftslage müssten für 2017 und 2018 die Bundesmittel auf jährlich 200 Millionen Euro erhöht werden. Die Überprüfung und Anpassung des Mehrwertsteuersatzes auf Nahrungsmittel im Sinne der Landwirtschaft wäre eine weitere wichtige Maßnahme. Darüber hinaus seien staatliche Bürgschaften bei landwirtschaftlichen Investitionen einzuführen. Wichtig seien schnelle und effektive Maßnahmen, um die Liquidität der landwirtschaftlichen Betriebe zu verbessern. Auf YouTube: So arbeiten Bauern In den drei Arbeitskreisen des Vieh- und Fleischtages konnten sich die Landwirte über verschiedene Themen der Bereiche Milchviehhaltung, Schweinehaltung, sowie Weidetierhaltung und Wolfsmanagement informieren. Junglandwirt David Engel und seine Mitstreiter stellten das auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin prämierte Projekt agriKULTUR vor, mit dem sie über YouTube gerade junge Menschen über die tatsächliche Arbeit der Bäuerinnen und Bauern informieren.  Organisatoren des Vieh- und Fleischtages sind die Bauern- und Winzerverbände in Rheinland-Pfalz, der Bezirksverband Pfalz mit der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung, die Dienstleistungszentren ländlicher Raum Westpfalz und Eifel, die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten.red


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