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Eine "Bunte Revolution" aus der Steillage

Ein Riesling aus der Ediger Steillage Elzhofberg ist etwas Besonderes. Da sind sich Johannes Borchert und Jens Später sicher. Um das auch international kund zu tun wäre "What else!" ("Was sonst!") eine gute Umschreibung und "What ELZ!?" eine noch Bessere.

Johannes Borchert aus Ediger und Jens Später aus Neumagen-Drohn studieren Internationale Weinwirtschaft. Zusammen mit dem Schweizer Ueli Holzer und dem Freiburger Henrik Hopp haben die beiden Moselaner den ersten Platz der "Geisenheimer Weinwerkstatt", einem Wettbewerb der Hochschule Geisenheim und der "Sparda Bank Hessen" gewonnen. Ziel war es eine eigenständige Weinmarke zu entwickeln. "Den Wein hatten wir schon", lacht Johannes Borchert, dessen Eltern ein Weingut in Ediger-Eller betreiben. Sein Vater hatte mit der "Weinzeit" einen halbtrockenen Riesling aus der Steillage Elzhofberg bereits am Markt etabliert. Das Etikett des Weines fällt sofort ins Auge - ein Strichmännchen. Für die Studenten zwar gut, aber in punkto Wahrnehmung wollten sie noch einen besseren Effekt erzielen. "Der Wein hat genau in unser Anforderungsprofil gepasst. Wir wollten für den englischen Markt einen cremigen und nicht ganz so säurelastigen Wein. Jetzt brauchten wir nur noch eine Idee zur Präsentation", erzählt Jens Später. Mit Hilfe eines Designers entstand ein Etikett, das sich der Pop-Art bediente und die Köpfe der Studenten sozusagen in einer "Bunten Revolution" integrierte. Mit einer peppigen Beschreibung des Weines auf der Rückseite der Flasche - "70 % Steil; 80 % Schiefer, 90 % Handarbeit, 100 % ELZ" - gab es in der Projektarbeit schon einmal die Note 1,0. Die Krönung folgte dann bei der Projektpräsentation im Frankfurter Römer. Borchert, Später und Co. beeindruckten die Jury auf der ganzen Linie. Mit einem im Katalog eingelegten Lesezeichen führten sie die Juroren direkt zu ihrem Wein, erzählen die beiden mit einem Augenzwinkern. Zudem dürfte auch ihr Twitter-Account #NURSTEILISTGEIL gut angekommen sein. Am Ende hatten die "What ELZ!?"-Jungs die Nase vorn und 14 weitere Gruppen hinter sich gelassen. "Dafür gab es Ruhm und Ehre und nicht zuletzt eine Flasche Sekt", schmunzeln Borchert und Später über das "Preisgeld". Mit dem Gewinn des Wettbewerbs ist aber bei ihnen das Unternehmergen aktiviert worden. Die Moselaner bieten ihre Kreation "What Elz!?" über den Weinhandel in der Gastronomie an und beliefern unter anderem schicke Weinbars. "Wir wollen mit der peppigen Aufmachung Berührungsängste vor Wein abbauen", so die Jungunternehmer, die eine Idee sozusagen "trocken ausgebaut" haben und jetzt schon der Traubenlese entgegenfiebern, denn "What ELZ!?" soll auch als 2015er eine trendige Marke sein. Foto: Pauly


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