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Hausärzte empört über Vorgehen der Kreisverwaltung

Festgelegte Abläufe gefährden nach Meinung von Medizinern das Personal der Arztpraxen.

Von Mario Zender Die Corona-Teststation in Cochem sorgt schon für Verärgerung noch bevor sie eröffnet wurde. Hausärzte im Kreis Cochem-Zell schütteln den Kopf über das Vorgehen des Cochemer Gesundheitsamtes. "Planlos und gefährlich" nennt ein Hausarzt das Vorgehen gegenüber dem WochenSpiegel. Konkret geht es um die Abläufe, wie potentiell infizierte Cochem-Zeller auf das Coronavirus getestet werden sollen. Bevor sie in der Teststation in Cochem angenommen werden, müssen Sie von ihrem Hausarzt eine Überweisung erhalten. Außerdem hat das Gesundheitsamt in einem Schreiben (liegt dem Wochenspiegel vor) die Ärzte dazu verpflichtet, jedem Patienten einen Aufkleber mit Strichcode auszuhändigen. Mit diesem kann er an der Teststelle in Cochem dann identifiziert werden. Für die Hausärzte ist dies der völlig falsche Weg. Sie sagen, dadurch müssten die Patienten erst in die Praxis kommen und könnten so möglicherweise dort Personal mit dem Coronavirus anstecken.  Das könnte dazu führen, dass Arztpraxen geschlossen werden müssten. Deshalb sind mehrere Ärzte verärgert über das Vorgehen des Gesundheitsamtes. Zudem kritisieren Sie die späte Reaktion des Gesundheitsamtes Cochem-Zell, das erst Wochen nach anderen Landkreisen, am heutigen Mittwoch eine Corona-Teststation eingerichtet hat. Dies sei viel zu spät passiert und hätte sicher dazu geführt, dass sich das Virus stärker hätte ausbreiten können. Gestützt wird diese Mutmaßung durch aktuelle Zahlen des Landesuntersuchungsamtes Rheinland-Pfalz. Diese zeigen, dass bezogen auf die Einwohner, im Vergleich der Landkreis Cochem-Zell die höchste Infektionsrate im gesamten Land Rheinland-Pfalz verzeichnet. Fotos: Zender


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