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Hochwasserturm errichtet

Das Briedeler "Rentner-Trüppchen" hat ein Teilstück des alten Fährmastes auf dem neugestalteten Springiersbachereck aufgestellt.
Albrecht Kroth (rechts) und Hermann Thur am Hochwasserturm.

Albrecht Kroth (rechts) und Hermann Thur am Hochwasserturm.

In vielen Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit wurden von der Truppe, angetrieben von Albrecht Kroth, die alten Eisenteile vom Rost befreit und mit neuer Farbe geschützt. In einer diffizilen nächtlichen Aktion übertrugen die Akteure viele Hochwassermarkierungen aus den Kellern oder von Hauswänden mittels einer Laser-Wasserwaage auf den neu aufgestellten Mast. Somit stellt der alte Fährmast nun 110 Jahre nach seiner Errichtung als Hochwasserturm wieder einen informativen Blickfang neben dem neuen Gemeindezentrum dar. Der Fährmast (Schlauderbaum) Mit Anschaffung einer Seilfähre im Jahre 1869 musste die Gemeinde auch ein Trag- und Führseil über die Mosel spannen. Auf der Ortsseite wurde dazu ein großer Eichenstamm aus dem Gemeindewald aufgestellt und auf der gegenüberliegenden Seite baute man einen Anker in den Berghang hinein. Das erste Tragseil über die Mosel zeigte sich als zu schwach und musste schon 1870 ausgetauscht werden. Bei einem Sturm im April 1880 löste sich das Seil an der Führungsrolle und gleichzeitig an der Fähre, sodass es in die Mosel fiel und nicht mehr geborgen weden konnte. Als die Gemeinde den hölzernen Mast 1904 durch einen neuen ersetzen wollte, genehmigte das Schiffahrtsamt dieses nicht und verlangte den Bau eines stählernen Fährmastes. Die Widersprüche der Gemeinde hatten keinen Erfolg und der Plan, alternativ einen steinernen Turm zu bauen, scheiterte am Geld. 1906 dann wurde ein eiserner Gittermastturm in Auftrag gegeben, der auch bald aufgestellt wurde. In diesem Zusammenhang wurden die beiden Fährrampen etwa 50 Meter flussaufwärts verlegt und umgestaltet. Der schon fertig bearbeitete Holzmast wurde als Bauholz verkauft. Der Mast hatte eine Höhe von 25 Metern und wurde von einer goldenen Wetterfahne gekrönt. Am Fundament der Schule wurde eine Spannvorrichtung mit Rolle angebracht, über die das Tragseil zur Prüfung und Schmierung herabgelassen und auch gespannt wurde. Auf der Weinbergsseite war das Seil in einem Betonanker befestigt. Durch die Moselkanalisierung nahm die Flussströmung stark ab und die Fähre musste 1963 zusätzlich motorisiert werden. Nach Anschaffung der neuen freifahrenden Fähre war das Seil entbehrlich und wurde abgenommen. Die Standsicherheit des Eisenturms war nach 90 Jahren nicht mehr gegeben und so wurde dieses markante Bauwerk 1996 abgebaut. Die Wetterfahne sehen Sie heute auf der Fähre. Der obere Turmteil war zwischenzeitlich als Kinderrutsche am Spielplatz Strandbad aufgestellt und seit 2015 steht der Turmrest neben dem Bürgersaal und dient als Basis für viele Hochwassermarken. Foto: privat www.briedel.de


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