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Im Wasserstoff-Zug durch die Eifel?

Mit dem Beschluss der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Nord eine neue Machbarkeitsstudie für die Eifelquerbahn zu erstellen, ist eine Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Kaisersesch und Gerolstein wieder in den Fokus gerückt.

Wenn über das Erreichen der Klimaziele diskutiert wird, spielt der ÖPNV als Alternative zum Individualverkehr eine wichtige Rolle. Dabei ist auch die zurzeit noch stillgelegte Bahnstrecke von Kaisersesch nach Gerolstein wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Für Jutta Blatzheim-Roegler, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, und ihren Fraktionsvorsitzenden Bernhard Braun ein Grund, um sich in Kaisersesch über den Stand der Dinge zu informieren. In Kombination mit dem Projekt SmartQuart – in Kaisersesch wird in den kommenden fünf Jahren ein wasserstoffbasiertes Mikronetz aufgebaut und unter realen Bedingungen im industriellen Maßstab erprobt – ergeben sich auch für den Bahnverkehr neue Möglichkeiten. Laut Thorsten Müller, Verbandsdirektor des SPNV Nord, könnten die Züge auf der Eifelquerbahn unter gewissen Voraussetzungen – Überwindung von rund 350 Höhenmetern von Andernach bis Kaisersesch – mit grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien betrieben werden. "Da passt in und um Kaisersesch gerade vieles zusammen", so Müller. Wasserstoff-Tankstelle am Ostbahnhof in Mayen? Mayens Oberbürgermeister Wolfgang Treis brachte seine Stadt bereits für den Standort einer Wasserstoff-Tankstelle ins Gespräch. "Auf eine Elektrifizierung der Strecke müssten wir sicher lange warten", wirbt Treis für die Wasserstofflösung und die kommunale Zusammenarbeit. Diese klimafreundliche Lösung wird parteiübergreifend favorisiert. Und eine Reaktivierung der Eifelquerbahn bis Gerolstein mache zudem den ländlichen Raum attraktiver und sie garantiere auch die Mobilität, so Jutta Blatzheim-Roegler. Machbarkeitsstudie Eifelquerbahn - Technische und fahrplanseitige Umsetzbarkeit einer Regional-Express-Verbindung zwischen Gerolstein und Koblenz bis nach Limburg. - Sind gute und zeitlich annehmbare Anschlussverbindungen an den Bahnhöfen Gerolstein (nach Köln/Trier), Andernach und Koblenz möglich? - Untersuchung Übergänge sowie der Möglichkeiten für zusätzlichen Güter- und Sonderverkehr. - www.spnv-nord.de Kommentar von Stefan Pauly Für alle Orte, die an der Trasse der Eifelquerbahn liegen, bietet der Zugverkehr für alle Pendler dann eine Alternative zum Individualverkehr, wenn die Taktung zum Berufsleben passt. Und auch der Reiseverkehr wird attraktiv, wenn in annehmbarer Zeit die Zentren Trier, Köln und Koblenz erreicht werden können. Sollte dann auch noch der klimafreundliche Wasserstoffantrieb möglich sein, passt wirklich vieles zusammen. E-Mail an den Autor: spauly@weiss-verlag.de Foto: Pauly


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