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In Sparkassen-Filialen ging das Licht aus

Aller Protest der Bevölkerung war offenbar vergebens: Die Sparkasse Mittelmosel hat vergangenen Dienstag drei Geschäftsstellen im Kreis Cochem-Zell dichtgemacht.
Abtransport des Geldes an der geschlossenen Filiale Bruttig-Fankel: Am ersten Tag nach der Schließung bringt ein Werttransporter die Geldbestände aus Tresor und Geldautomat „in Sicherheit“. Nichts an dem Gebäude im Moselort erinnert daran, dass hier jahrzehntelang eine Zweigstelle der Sparkasse betrieben wurde. Lediglich auf einem Zettel an der Eingangstür wird die Schließung mit einer cleveren Formulierung verkündet: „Gewohnter Service an neuer Stelle“.

Abtransport des Geldes an der geschlossenen Filiale Bruttig-Fankel: Am ersten Tag nach der Schließung bringt ein Werttransporter die Geldbestände aus Tresor und Geldautomat „in Sicherheit“. Nichts an dem Gebäude im Moselort erinnert daran, dass hier jahrzehntelang eine Zweigstelle der Sparkasse betrieben wurde. Lediglich auf einem Zettel an der Eingangstür wird die Schließung mit einer cleveren Formulierung verkündet: „Gewohnter Service an neuer Stelle“.

Die Sparkassenfilialen in Brauheck, Bullay und Bruttig-Fankel sowie die sogeannten SB-Stellen (Geldautomat und Auszugsdrucker) in Büchel, Laubach und Pünderich sind Geschichte. In Bruttig-Fankel war bereits am 1. Februar, dem ersten Schließtag, frühmorgens das Sparkassen-Werbeschild abmontiert - an den Schaufenstern keinerlei Informationen zu der Schließung. Lediglich an der Eingangstür, nur durch ein Gitter einsehbar, die Info, dass die Filiale geschlossen wurde. Unterdessen ist die Schließungsentscheidung weiterhin umstritten. Vergangene Woche erhielt Landrat Manfred Schnur ein Beschwerdeschreiben des SPD-Kreisverbandes. Darin wirft SPD-Kreisvorsitzender Benedikt Oster dem Landrat eine Interessenskollision durch seine Doppeltätigkeit als Landrat und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse vor. "Entgegen der Verantwortung, die mit Ihrem Amt einhergeht, haben Sie die wirtschaftlichen Aspekte um die Gewinnmaximierung einer Bank über den Erhalt der so wichtigen Infrastruktur gestellt". Der Landrat weist den Vorwurf zurück und kontert in einem Brief (liegt dem WochenSpiegel vor) an die SPD: "Eine starke Sparkasse ist auf Dauer der beste Beitrag für die Menschen in unseren Gemeinden; können sie doch auch künftig auf Kompetenz, Vertrauen, Sicherheit, Wirtschaftsfreundlichkeit, Regionalverantwortung und auch Bürgernähe weiter bauen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die künftigen Geschäftsstellen weiter gestärkt werden." "Befremdend" nennt dies SPD-Chef Oster: "Was nutzt uns im Landkreis eine starke Sparkasse, die auch zukünftig mit hohen Gewinnen glänzen kann, wenn wir durch solche Maßnahmen die  Infrastruktur im Landkreis insgesamt schwächen. Mit Blick auf die anstehende Kreisreform müssen wir vielmehr dafür Sorge tragen, dass wir einen starken Landkreis mit vielen kleinen und großen Wirtschaftsbetrieben und den damit verbundenen Arbeitsplätzen für unsere Bevölkerung vorweisen können", so Oster. @ Online-Extra: Der Schriftwechsel des SPD-Kreisverbandes mit dem Landrat. Foto: Zender


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