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Kreis weist Kritik der Ärzte zurück

Von Mario Zender

Rund 60 Personen wurden nach Informationen des Wochenspiegel heute bei der neu eingerichteten Corona-Teststation in Cochem auf den neuartigen Virus getestet. Für heute sind die Tests abgeschlossen, weitere sollen in den nächsten Tagen folgen. Die Kreisverwaltung Cochem-Zell verteidigt in einer Mitteilung, die insbesondere von Ärzten kritisierten Abläufe (wir berichteten). Mehrere Ärzte hatten im Gespräch mit dem WochenSpiegel kritisiert, dass die Patienten auf Anweisung der Kreisverwaltung Cochem-Zell, Aufkleber mit einem Strichcode abholen in den Arztpraxen müssten, mit denen die Untersuchungsproben in Cochem dann beschriftet würden. Hier sehen die Ärzte eine große Gefahr, da die Patienten, trotz anderslautender Aussage, doch in die Hausarztpraxen kommen sollen. Kreis-Sprecherin Selina Höllen: "Grundsätzlich möchten wir nochmals betonen, dass wir ein System gebaut haben, was die Hausärzte entlasten soll. Dieses System ist nur mit einem Labor möglich, an das die Hausärzte angeschlossen sind. Deshalb müssen wir uns an das System der Labore anschließen. Dieses System sieht es vor, dass die Etiketten nur gemeinsam mit dem Labor-Auftrag erstellt werden können und auch nur von den Hausärzten generiert werden." Natürlich könne der Patient diese Etiketten auch von Verwandten oder Freunden abholen lassen, erläutert Höllen.

In der schriftlichen Anweisung der Kreisverwaltung, die an alle Hausärzte gegangen ist (liegt dem WochenSpiegel vor) steht allerdings folgender Hinweis: "Der Laborauftrag im Original sowie die in der Praxis generierten zwei Etiketten sind dem Patienten auszuhändigen und von diesem zur Teststelle zu bringen."

Kritisiert wurde heute Morgen auch von Bürgerinnen und Bürgern, dass durch die lange Schlange von Fahrzeugen die Patienten für jeden Passanten und Fußgänger zu erkennen waren. Auch diese Kritik kann man beim Kreis offenbar nicht nachvollziehen. Kreissprecherin Selina Höllen: "Bei der Teststation handelt es sich um eine ‚öffentliche‘ Teststation. Bezüglich der Autoschlangen kann der Datenschutz in solch einer Ausnahmesituation nur eingeschränkt eingehalten werden." Alles in allem ist die Kreisverwaltung offenbar zufrieden: "Wir sind froh, dass wir überhaupt Kapazitäten bei dem Labor gefunden haben. Anders hätten wir die Teststation nicht durchführen können", so Selina Höllen. 


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