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Mehr Arbeitslose im Mai

Auch im Mai war der regionale Arbeitsmarkt von Corona-Pandemie und Lockdown geprägt: Die Krise lässt die Arbeitslosigkeit auch im Landkreis Cochem-Zell ansteigen.

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Cochem-Zell ist in den letzten vier Wochen um 37 auf 1.480 angestiegen. Damit waren 558 Frauen und Männer mehr arbeitslos gemeldet als im Jahr zuvor. Dies entspricht immerhin einer Steigerung von knapp 61 Prozent. Die Arbeitslosenquote steigt von 4,3 auf 4,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 2,7 Prozent. Handel und Gastronomie besonders betroffen Die Neuzugänge an Arbeitslosen kommen aus nahezu allen Branchen, besonders häufig aber aus Handel und Gastronomie. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit spiegelt sich zumindest im Jahresvergleich in beiden betroffenen Rechtskreisen des Sozialgesetzbuches (SGB) wider. Im SGB III (Arbeitsagentur) sank die Arbeitslosigkeit seit April zwar um 20 auf 777 Personen. Im SBG II (Jobcenter) nahm sie jedoch um 57 zu und liegt nun bei 703. Vor einem Jahr waren im SGB III noch 339 und im SGB II 219 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Kurzarbeit ist wichtiger Gradmesser Es ist allerdings nicht nur der Anstieg der Arbeitslosigkeit, der die Krise spiegelt. Auch die Kurzarbeit bleibt ein wichtiger Gradmesser für die Corona-Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Seit Anfang März zeigten 804 Unternehmen aus dem Landkreis Cochem-Zell für insgesamt 6.904 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit an (Stand: 27. Mai 2020). Mit der Anzeige wird allerdings nur die Möglichkeit geschaffen, Kurzarbeit zu nutzen. Wie viele Betriebe und Beschäftigte diese Unterstützung am Ende tatsächlich in Anspruch nehmen, lasse sich erst später absehen, da das Kurzarbeitergeld im Nachhinein zwischen Arbeitsgebern und Agentur abgerechnet wird. Weniger offene Stellen Während die Arbeitslosigkeit anstieg, ging die Zahl der offenen Stellen weiter zurück. Zwar wurden dem Arbeitgeberservice in den letzten vier Wochen 77 neue Stellen aus der Region gemeldet, so dass die Agentur derzeit im Landkreis 344 Stellenangebote zählt. Das sind aber trotzdem 239 weniger als vor einem Jahr. Von Corona geprägt ist auch das diesjährige Ausbildungsmarktgeschehen. Da viele Betriebe in den letzten Wochen geschlossen waren und Bewerbungsgespräche auch jetzt nur eingeschränkt möglich sind, wird die sonst übliche Dynamik gebremst, was erheblich zur Verunsicherung beiträgt. Ende Mai gibt es im Landkreis Cochem-Zell 155 unversorgte Bewerber auf 210 unbesetzte Ausbildungsstellen. Dennoch müssten viele junge Menschen damit leben, dass sie kurz vor dem Schulabschluss noch keine sichere Perspektive haben. Viele Pläne, wie zum Beispiel längere Auslandsaufenthalte seien völlig gescheitert. Erschwerend komme hinzu, dass wegen Schul- und Agenturschließung seit Wochen kein persönlicher Kontakt zwischen Berufsberatern und Jugendlichen möglich sei. Auch hier habe die Agentur sich schnellstmöglich auf andere Unterstützungsmöglichkeiten umgestellt. So gebe es mittlerweile eigene Berufsberatungshotlines und ein umfangreiches Onlineangebot, mit dem die telefonische Beratung flankiert werden könne. Symbolfoto: Archiv www.arbeitsagentur.de


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