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Ein kurzer Weg ist nicht gleich sicher

Heute startet das neue Schuljahr. Die Kinder bewegen sich nach coronabedingten schulfreien Wochen und den sechswöchigen Ferien nach langer Zeit wieder alleine im Straßenverkehr. I-Dötzchen sogar zum ersten Mal. Deshalb ist besondere Vorsicht gefragt.
Ob zu Fuß, mit dem Tretroller oder dem Fahrrad: Der Schulweg sollte fleißig geübt werden, um Gefahrensituationen zu vermeiden. Foto: ADAC/Stefanie Aumiller

Ob zu Fuß, mit dem Tretroller oder dem Fahrrad: Der Schulweg sollte fleißig geübt werden, um Gefahrensituationen zu vermeiden. Foto: ADAC/Stefanie Aumiller

Margareta Ritter, Vorsitzende der Verkehrswacht Monschau appelliert daher: »Alle Autofahrer sollten umsichtig fahren und besonders im Bereich von Grundschulen aufpassen«. Aber auch Eltern können ihren Beitrag dazu leisten, dass ihre Kinder sicher ankommen indem sie mit ihnen – auch jetzt noch – den Schulweg üben. »Dabei ist der kürzeste Weg nicht immer der beste«, rät Ritter, sich bei der Schule nach Schulwegplänen zu informieren. »Bei Gefahrenstellen wie großen Kreuzungen oder unübersichtlicher Verkehrsführung sollte ein Umweg in Kauf genommen werden«, sagt die Vorsitzende.
Beim Üben sollten die Eltern besonders auf Gefahren wie Toreinfahrten oder dass an einem Zebrastreifen nicht alle Autos immer halten hingewiesen werden. »Der Bordstein sollte immer als Grenze gesehen werden, an dem das Kind auf jeden Fall stehen bleiben muss«, betont auch Klaus Voussem, Vizepräsident der Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen. Wichtig sei auch, dass das Kind ein Gefühl für die Geschwindigkeit entwickelt, das könne durch spielerische Einschätzung gelernt werden. »Gehen Sie auch auf die Gefahr Toter Winkel ein. Erklären Sie Ihrem Kind anhand eines stehenden Fahrzeugs, was das ist und dass der Auto- bzw. LKW-Fahrer es nicht unbedingt sieht, wenn es neben dem Fahrzeug steht«, rät Voussem. Nach mehrmaligem Üben kann das Kind dann umgekehrt ein Elternteil führen und ihm den Weg erläutern. Wichtig sei auch, dass man sich morgens genügend Zeit nimmt. Wenn das Kind auf den letzten Drücker losgeht und es sich gehetzt fühlt, ist es unaufmerksamer und macht unter Umständen im Straßenverkehr schneller einen Fehler. Glücklicherweise sind - coronabedingt - die bisherigen Zahlen der verunfallten Kinder beispielsweise im Stadtgebiet Monschau 2020 mit einem leichtverletzten Kind verschwindend gering. Das bleibt im besten Fall auch so.   

Elterntaxis sind eine zusätzliche Gefahr für Schulkinder

Die Kinder mit dem Auto direkt bis vors Schultor zu bringen, ist aus Sicht des ADAC Nordrhein kontraproduktiv. »Elterntaxis sorgen immer wieder für Chaos und gefährliche Situationen vor der Schule, zum Beispiel durch abenteuerliche Fahr- und Wendemanöver«, weiß Experte Dr. Roman Suthold. Im Elterntaxi erleben Kinder den Straßenverkehr zudem nur als passiver Verkehrsteilnehmer von der Rückbank. Und wenn es dann doch mal das Auto sein muss: »Immer einen Kindersitz nutzen«, fordert Klaus Voussem auf.


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