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GenoEifel hilft beim »Leben im Alter«

Der Jugendliche, der Lust und vor allen Dingen die Zeit hat, der älteren Nachbarin den Rasen zu mähen, ist fast so selten geworden, wie die Großfamilie, in der man früher in der Eifel alt geworden ist. Und alt wird sie werden, unsere Gesellschaft. Daher sollte man sich schon heute für die Anforderungen der Zukunft rüsten.

Malte Duisberg formulierte es so: »Die Gesellschaft wird älter und viele möchten lange und selbstständig in den eigenen vier Wänden leben. Diesem Wunsch stellen wir uns.« Das »Wir« bezog Duisberg auf die »Geno Eifel«, deren Vorstandsvorsitzender er ist.

Helfen und geholfen werden

Hinter ihr verbirgt sich eine Generationengenossenschaft, die im Idealfall alte Gesellschaftstrukturen durch eine  Mehrgenerationenregion auffangen will. Für Projektleiterin Corinne Rasky ist das Prinzip denkbar einfach:  Wer fit ist, hilft denen, die Unterstützung brauchen.  Es geht dabei um ehrenamtliche Begleitung und kleine Hilfen im Alltag - angefangen beim Vorlesen über Besuche auf den Friedhof bis hin zum Matratzen drehen, Betten neu beziehen, Glühbirne wechseln oder Rasen mähen. Wichtig für die Menschen, die ehrenamtlich ihre Hilfe anbieten: Wer beisteht, soll das nicht ohne Gegenleistung tun. Daher führt die Geno Eifel  Buch über die geleisteten Stunden, die man sich entweder auf einem Zeitkonto ansparen kann, um später selbst einmal ähnliche Dienst in Anspruch zu nehmen. Oder es besteht die Möglichkeit, sich die geleisteten Stunden bezahlen zu lassen.
Voraussetzung ist auf alle Fälle die Mitgliedschaft in der Genossenschaft, an der man einen 50 Euro-Anteil erwirbt. 40 Euro Beitrag im Jahr kostet es zudem, was aber auch für einen ganzen Familienstand gilt. Die geleistete Hilfe wird pro Stunde mit  neun Euro vergütet. Der Helfer erhält sechs, die Genossenschaft drei Euro. Abgerechnet wird die Leistung über die sogenannte »Ehrenamtspauschale«, die ehrenamtliche Einkommen bis 720 Euro steuerfrei macht. Seit Herbst 2016 gibt es das Projekt, seit rund zwei Jahren wird es erfolgreich im Kreis Euskirchen umgesetzt. Nun hatte Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns die Verantwortlichen in den Norden der LEADER-Region Eifel geladen, um zu diskutieren, ob eine Ausweitung der »GenoEifel« auf Monschau, Roetgen und Simmerath sowie Hürtgenwald, Nideggen und Heimbach auszuweiten. Bereits jetzt werden zahlreiche kleine Hilfeleistungen von Menschen aus der Nordeifel angeboten - nur wissen tut es noch kaum jemand. Bis 2022 wird die Geno Eifel mit 181.000 Euro Fördermitteln unterstützt, von denen  118.000 aus dem LEADER-Programm, 63.000 Euro von zehn regionalen Partnern kommen.

Bürgerversammlung für Nordeifel

Bei Interesse kann man sich Montag und Mittwoch von 10 bis 12 Uhr sowie Donnerstag von 16 bis 18 Uhr im Büro im Kaller Rathaus melden und informieren.
Natürlich ist auch der Kontakt über Tel.: 02441/88861 oder Email: info@genoeifel.de möglich.
Eine Bürgerversammlung zu diesem Thema wird es zeitnah im Altkreis Monschau geben.


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