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Heimatgefühl ist wichtig

Er setzt auf flexiblen ÖPNV statt Straßenneubau, strebt Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien an und will die Städteregion Aachen endlich in den Köpfen der Menschen verankern.
Oliver Krischer stellte im Austausch mit Martina Schmitz (Geschäftsführung) im Medienhaus Weiss heraus, wie die Politik durch das Lösen lebenspraktischer Fragen Menschen und Unternehmen unterstützen könne. Foto: T. Förster

Oliver Krischer stellte im Austausch mit Martina Schmitz (Geschäftsführung) im Medienhaus Weiss heraus, wie die Politik durch das Lösen lebenspraktischer Fragen Menschen und Unternehmen unterstützen könne. Foto: T. Förster

Dafür und für noch viel mehr tritt Oliver Krischer als Kandidat um das Amt des Städteregionsrates an. Sein erstes und oberstes Ziel ist es jedoch, die Bürger für die Wahl am Sonntag, 4. November, zu mobilisieren. »Wenn ein Aachener nicht wirklich weiß, dass er zur Wahl aufgerufen ist und der Eifeler glaubt, in der großen Städteregion unter zu gehen - dann scheint das Konstrukt noch nicht bei den Menschen angekommen zu sein«, orakelt der Bundestagsabgeordnete für Bündnis´90/Die Grünen.
Bei seinem Besuch im Medienhaus Weiss sagte der gebürtige Heimbacher Martina Schmitz (Geschäftsführung) seine Unterstützung im Kampf gegen das marode Atomkraftwerk Tihange zu. »Dass sich auch Unternehmen der Klage der Städteregion angeschlossen haben, ist ein wichtiges Signal«, so der 49-Jährige. Es bedürfe lokaler, dezentraler Lösungen, um die Energiewende zu schaffen, erklärte Krischer. Und man müsse bürokratische Hemmnisse nehmen, damit der Bürger sich eine Photovoltaikanlage aufs Dach montieren lasse oder aber - wie im Haus Weiss mit einem Blockheizkraftwerk umgesetzt - ein Unternehmen selbst für seine Stromversorgung sorgt.
Der Münsterwald sei ein Nutzforst, da sei es auch für einen Grünen zu verkraften, dass dort Windkraftanlagen installiert werden. »Irgendwo müssen sie stehen. Der Standort ist sicher nicht optimal, aber die Stadt Aachen wird den wohl besten Platz für die Windenergie gewählt haben«, hofft Krischer.

Kinderbetreuung und Tourismus

Oliver Krischer sagte Martina Schmitz auch zu, sich um die interkommunale Zusammenarbeit innerhalb der Städteregion Aachen verstärkt zu kümmern. »Regionale Identität ist den Menschen wichtig.  Aber es ist wichtig, Netzwerke in und über die Region hinaus zu bilden«, so Krischer. Da komme ihm sein Erfahrung aus der Bundespolitik in Berlin entgegen. »Es kann nicht sein, dass ein Betreuungsplatz für Kinder an einer kommunalen Grenze scheitert - ebenso ist es bei der Entwicklung von Gewerbegebieten«, erklärt Krischer. Man müsse für Menschen und Unternehmen lebenspraktische Fragen lösen, um sie an ihre Heimat zu binden. Da sei ein Blick von außen hilfreich, Kirchturmdenken zu verhindern, so der Bundestagsabgeordnete für den Kreis Düren. So sei es auch beim Tourismus, der - nicht zuletzt durch den Nationalpark - eine positive, professionelle Entwicklung in der Eifel erfahren habe. »Früher gab man nicht gerne zu, ein Eifeler zu sein. Heute tragen wir das Eifel-e mit Stolz«, unterstreicht der Politiker, der als Schüler in Hergarten den Schleidener WochenSpiegel ausgetragen hat. Krischer: »Wir müssen die Attraktionen aus der ganzen Region für Gäste bündeln, um sie länger an uns zu binden.« Doch auch da gebe es Grenzen. »Beim Problem des Motorradlärms stehe ich entschieden an der Seite von Karl-Heinz Hermanns. Die Biker sind willkommene Gäste, aber den Rasern und Radau-Machern müssen Sanktionen angedroht und gegen sie mit konsequentem Handeln vorgegangen werden.« »Den Kohleausstieg als Chance begreifen«: Unter diesem Motto wird Oliver Krischer zu einem Info- und Diskussionsabend am Freitag, 26. Oktober, um 19.30 Uhr in den Brunnenhof, Hauptstraße 68, nach Roetgen kommen. Als langjähriger Sprecher für Energiepolitik in der Bundestagsfraktion ist er Spezialist für die Energiethemen, wie Tihange und Braunkohle.

Hintergrund

Städteregionsrat Helmut Etschenberg wurde 2015 zum zweiten Mal in sein Amt gewählt - eigentlich bis Herbst 2020. Doch zu seinem 71. Geburtstag hat er seinen Rücktritt zum Jahresende erklärt.
Die CDU wird mit Dr. Tim Grüttemeier ins Rennen gehen. Die SPD hat Daniela Jansen nominiert. Für die Linken kandidiert Albert Borchardt. Die AfD tritt mit Markus Matzerath an. Die ÖDP setzt auf Marcel Foré.
Gewählt wird der städteregionale Verwaltungschef am Sonntag, 04.11.


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