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Investitionen als Bekenntnis zur Eifel

Ein Eifeler Bildungscampus, ein einzigartiges Hotelprojekt, eine Aufwertung des Zentralortes und eine neue Verpackungsdruckerei - in der Gemeinde Simmerath wird kräftig in die Zukunft investiert.

»Die Entscheidung der Familie Weiss, ein 39.000 Quadratmeter großes Grundstück im Gewerbegebiet Rollesbroich zu erwerben, schließt dort nicht nur die letzte große Lücke - sie ist ein Sechser im Lotto.« Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns freut sich über eine nicht alltägliche Investitionsbereitschaft von Leonard Weiss. Er ist der Sohn des Druckunternehmers Georg Weiss und selbst im Unternehmen tätig. Neue, wohnortnahe Arbeitsplätze werden in der Region geschaffen und die Nordeifel als Wirtschaftsstandort aufgewertet. »Die neue Verpackungsdruckerei ist ein Bekenntnis zur Eifel, insbesondere zu Simmerath«, unterstreicht die Familie Weiss. Sie werde in mehreren Bauabschnitten errichtet und solle schon zu Beginn 40 bis 70 neue Arbeitsplätze schaffen. Es habe Überlegungen gegeben, den neuen Druckerei-Standort ins benachbarte Ausland zu verlagern - auch wegen Differenzen mit der Stadt Monschau. Die guten Kontakte, auch des WochenSpiegel, in die Nachbarkommune, habe man mit dieser Entscheidung wertschätzen wollen. Und in der Gemeinde Simmerath lebe eine Vielzahl an Mitarbeitern des Medienhauses. Mit dem neuen Geschäftszweig stelle man sich nicht nur für die Zukunft auf, sondern gehe auch mit der Zeit, wenn man in umweltfreundlichen Verpackungsdruck investiere.

Eifelsteig Lodge im nächsten Jahr

Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns verwies auf weitere Großprojekte in der Gemeinde. So werde bis 2022 ein neues Wohnheim mit 150 Betten und ein Freizeitzentrum für das BGZ für stolze 11 Millionen Euro gebaut. Am Standort der jetzigen Internatsräume wird eine Forschungshalle für das Holzingenieurwesen durch die Fachhochschule Aachen gebaut (wir berichteten). Die Prüfhalle mit Holzbaulabor wird mehr als 10 Millionen Euro kosten und Ende 2020 gebaut. Zugleich entsteht unter Federführung von Freek Suringh in Erkensruhr die »Eifelsteig Lodge« - ein außergewöhnliches Wellnesshotel mit 140 Betten und 30 Lodges. Im nächsten Jahr soll das 12,5 Millionen Euro teure Projekt fertig gestellt sein. »Das wird das Rurtal enorm aufwerten und dem Tourismus in der Gemeinde und der gesamten Region einen neuen Schub geben«, glaubt Hermanns. Für die Zukunft aufstellen will man sich auch mit einem Integrierten Handlungskonzept. 12,8 Millionen Euro werden unter anderem ein Kulturhaus, die städtebauliche Aufwertung des Innenbereichs von Simmerath, die Umgestaltung des Bushofs sowie der Hauptstraße bis zur Ampel kosten.

Zuzügler tun dem Gebührenhaushalt gut

All das trage zur Attraktivität der Gemeinde bei, was auch an den Einwohnerzahlen spürbar sei. So habe man entgegen der Prognosen des statistischen Landesamtes in den letzten beiden Jahren an Bürgern hinzugewonnen. 15377 Menschen leben aktuell in der Gemeinde Simmerath - 140 mehr als prognostiziert. »Wenn man dann sieht, dass im nächsten Jahr in Strauch und Steckenborn Neubaugebiete für insgesamt 70 Wohneinheiten enstehen sollen, dann können wir optimistisch sein, dass sich der positive Trend fortsetzt«, so Hermanns. Mit dem Baugebiet »Am Meisenbruch« am Rande Simmeraths Richtung Gericht und über 100 Wohneinheiten, die im sogenannten Zentralort entstehen ist man für weitere Nachfrage von Zuzüglern gerüstet. Das alles tut ganz nebenbei auch den Abwassergebühren gut. »2013 lagen wir noch auf Platz vier unter den teuersten Kommunen, heute ist es Platz 23«, zitiert Hermanns den Bund der Steuerzahler. Um 31 Cent pro Kubikmeter seien die Abwassergebühren alleine im letzten Jahr gefallen - dank stabiler Einwohnerzahlen und dem Ausschöpfen lukrativer Fördermittel. Und dennoch wird der Durchschnitts-Haushalt mit 1.011,60 Euro kräftig zur Kasse gebeten.


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