Jugendliche dort abholen, wo sie sind
Denn die mobile Jugendarbeit ist das Pendant zu festen Offenen Jugendeinrichtungen wie dem Jugendcafé in Simmerath oder dem Jugendhaus in Rott. Zu den Aufgabenbereichen der mobilen Jugendarbeiter gehört es zum Beispiel, Plätze aufzusuchen, an denen sich Jugendliche treffen. Dort bieten sie sich als Ansprechpartner an und schaffen Freizeitangebote. Brammertz und Delsemmé organisieren offene Freizeitaktivitäten, wie Sportangebote bei Nightsports, Bumperballturniere, Teilnahme an Drachenbootrennen, Karnevalsumzügen oder an Großveranstaltungen wie dem Kraremannstag oder Ausbildungsmessen, verschiedenste Ferienaktionen wie »School’s out« oder integrative Jugendcamps. Dabei haben sie vor allem die Jugendlichen im Fokus, die nicht an Vereine angebunden sind. Viele der Ideen und Vorschläge zur Freizeitgestaltung kommen von den Jugendlichen selber und werden häufig in Kooperationen mit Jugendeinrichtungen oder Vereinen durchgeführt. Dadurch entsteht eine gute Vernetzung untereinander. Diese hilft, mögliche Bedarfe in der Jugendarbeit vor Ort zu erkennen und zum Teil gemeinsam zielgerichtete Angebote zu schaffen. Oder eben auch Kontakte seitens der Vereine zu nutzen, wenn es zu Problemen mit einzelnen Jugendlichen kommt und unterstützende Hilfe gewünscht wird. Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Durch die unterschiedlichen Freizeitmaßnahmen entstehen enge Kontakte zu den Jugendlichen.
Konkrete Hilfe in Krisenzeiten
Dadurch ist es möglich, Jugendlichen in Krisensituationen konkret Hilfe anzubieten. Die Jugendarbeiter unterstützen dann zum Beispiel bei Konflikten im Elternhaus oder in der Schule, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder beim Gang zu einem Amt. Präventiver Jugendschutz im Hinblick auf Alkohol- oder Cannabiskonsum und das Thema Verhütung stehen ebenfalls regelmäßig auf der Agenda.Brammertz und Delsemmé sind auch online erreichbar. So findet manche erste Kontaktaufnahme anonym über soziale Medien wie Facebook oder WhatsApp statt. Wie dankbar die Jugendlichen für den Kontakt sind, zeigt sich spätestens dann, wenn sich einer von ihnen nach Jahren noch einmal für die Unterstützung bedankt.