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Jugendliche dort abholen, wo sie sind

Die mobilen Jugendarbeiter Lara Brammertz und Domenik Delsemmé sind in der Nordeifel Ansprechpartner für Jugendliche – und für diese sind sie viel unterwegs.

Denn die mobile Jugendarbeit ist das Pendant zu festen Offenen Jugendeinrichtungen wie dem Jugendcafé in Simmerath oder dem Jugendhaus in Rott.  Zu den Aufgabenbereichen der mobilen Jugendarbeiter gehört es zum Beispiel, Plätze aufzusuchen, an denen sich Jugendliche treffen. Dort bieten sie sich als Ansprechpartner an und schaffen Freizeitangebote. Brammertz und Delsemmé organisieren offene Freizeitaktivitäten, wie Sportangebote bei Nightsports, Bumperballturniere, Teilnahme an Drachenbootrennen, Karnevalsumzügen oder an Großveranstaltungen wie dem Kraremannstag oder Ausbildungsmessen, verschiedenste Ferienaktionen wie »School’s out« oder integrative Jugendcamps. Dabei haben sie vor allem die Jugendlichen im Fokus, die nicht an Vereine angebunden sind. Viele der Ideen und Vorschläge zur Freizeitgestaltung kommen von den Jugendlichen selber und werden häufig in Kooperationen mit Jugendeinrichtungen oder Vereinen durchgeführt. Dadurch entsteht eine gute Vernetzung untereinander. Diese hilft, mögliche Bedarfe in der Jugendarbeit vor Ort zu erkennen und zum Teil gemeinsam zielgerichtete Angebote zu schaffen. Oder eben auch Kontakte seitens der Vereine zu nutzen, wenn es zu Problemen mit einzelnen Jugendlichen kommt und unterstützende Hilfe gewünscht wird. Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Durch die unterschiedlichen Freizeitmaßnahmen entstehen enge Kontakte zu den Jugendlichen.

Konkrete Hilfe in Krisenzeiten

Dadurch ist es möglich, Jugendlichen in Krisensituationen konkret Hilfe anzubieten. Die Jugendarbeiter unterstützen dann zum Beispiel bei Konflikten im Elternhaus oder in der Schule, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder beim Gang zu einem Amt. Präventiver Jugendschutz im Hinblick auf Alkohol- oder Cannabiskonsum und das Thema Verhütung stehen ebenfalls regelmäßig auf der Agenda.
Brammertz und Delsemmé sind auch online erreichbar. So findet manche erste Kontaktaufnahme anonym über soziale Medien wie Facebook oder WhatsApp statt. Wie dankbar die Jugendlichen für den Kontakt sind, zeigt sich spätestens dann, wenn sich einer von ihnen nach Jahren noch einmal für die Unterstützung bedankt.

Jugend gefördert von LEADER

Ein wichtiges Projekt der mobilen Jugendarbeit, das derzeit realisiert wird, ist das Jugendmobil für die Nordeifel. Es ist ein Beteiligungsprojekt zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Für die Außengestaltung werden jetzt Entwürfe von Kindern und Jugendlichen aus Monschau, Roetgen und Simmerath gesucht, denn sie sollen praktisch Hand anlegen. Gefördert wird das Jugendmobil durch das Förderprogramm LEADER der Europäischen Union. Seit November 2017 arbeitet Projektleiter Domenik Delsemmé zusammen mit engagierten Jugendlichen an der Entwicklung und Gestaltung von einem leeren, weißen Kastenwagen hin zu einem bunten, universal nutzbaren Jugendmobil. Unterstützt werden die Jugendlichen von Oliver Schlamp vom Hofe aus Roetgen, selbständiger Schreiner und ehemaliger Vorsitzender der Grenzlandjugend Roetgen.


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