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Nicht wegschauen, Menschenwürde wahren

»Rassismus und Rechtsextremismus sind Probleme in unserer Gesellschaft, die es gilt, gemeinsam anzugehen.« Und daher beteiligt sich die Städteregion Aachen mit über 20 Veranstaltungen an den »Internationalen Wochen gegen Rassismus«.
Vertreter von Städteregion Aachen, AWO oder Volkshochschule um Dr. Tim Grüttemeier (2.v.l.) haben ein breites Angebot für Menschen, die sich gegen Rassismus formieren oder einfach nur mehr darüber erfahren wollen. Foto: T. Förster

Vertreter von Städteregion Aachen, AWO oder Volkshochschule um Dr. Tim Grüttemeier (2.v.l.) haben ein breites Angebot für Menschen, die sich gegen Rassismus formieren oder einfach nur mehr darüber erfahren wollen. Foto: T. Förster

Wer gehört zu Deutschland? Diese provokante Frage hat der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff gestellt und mit der These, der Islam sei ein wichtiger Teil der Republik für Gesprächsstoff gesorgt. Und er wird es wieder tun zum Auftakt der »Internationalen Wochen gegen Rassismus«, wenn er am Montag, 16. März, im KuBiZ Alsdorf. Dann geht er genau dieser Frage nach, wann man eigentlich zu Deutschland gehört.
2018 hat sich die Städteregion Aachen erstmals an der bundesweiten Aktionswoche beteiligt. Im vorigen Jahr waren es fünf Aktionen in der Region, nun schon über 20. »Es geht nicht nur um Quantität, sondern darum, mit diesem wichtigen Thema möglichst viele Menschen in der ganzen Region zu erreichen«, unterstreicht Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. Sein Dezernent für Soziales und Gesundheit, Dr. Michael Ziemons, zeigt anhand von zwei Beispielen auf, wie wichtig es ist, dass »wir jede Form von Rassismus und Diskriminierung bekämpfen.«
In der Kaiserstadt konnte ein Arbeitskreis eine Weihnachtsfeier für Flüchtlinge nur unter Staatsschutz durchführen, weil in sozialen Netzwerken zu Gewalt gegen die Akteure und die Feierlichkeit aufgerufen worden war.

Gesicht zeigen - Stimme erheben

Und an einer Schule sind kürzlich erst rechtsextreme Zeichen an Wände und Möbel geklebt worden.
»Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Straßen ziehen, sondern aufklären und Betroffene stärken«, versichert Timur Bozkir, Leiter des Kommunalen Integrationszentrums der Städteregion Aachen.
Und so lädt etwa der Roetgener Flüchtlingsrat am Samstag, 21. März, ab 15 Uhr zu einer kulinarischen Reise ins Pfarrheim ein. Am Kochtopf sollen Essen und Kultur des Nachbarn kennengelernt werden - und wenn es dann auch noch schmeckt, umso besser. In Herzogenrath wird Fußball gespielt, in Stolberg gelesen oder im Haus der Städteregion die Vielfalt künstlerisch gestaltet. Außerdem gibt es Filme, Theater, Ausstellungen, Lesungen, Workshops, Diskussionen – für alle ist etwas dabei. Der Eintritt zu den insgesamt 21 Veranstaltungen ist kostenfrei. Überall werden Buttons verteilt mit Schlagworten wie Mut, Respekt, Fairness, Freiheit oder Weltoffenheit. »So kann man öffentlich bekunden, wofür man steht«, unterstreicht Ziemons.

Begegnungscafés

Auch die Begegnungscafés laden in den Internationeln Wochen gegen Rassismus zum Besuch ein. Die Freude am Austausch und des Kennenlernens stehen im Mittelpunkt.
16. und 23. März - 13 bis 18 Uhr Café International, Schulstraße 6 (Pfarrheim), Imgenbroich
18. und 25. März - 16 bis 20 Uhr Café Miteinander, Hauptstraße 95 (Alte Schule), Roetgen


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