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»Opa Hans-Josef ist zur Politik«

Er hat sich zeitlebens in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und Politik für die Bürger gemacht: Der im Vorjahr verstorbene Hans-Josef Hilsenbeck wurde posthum mit dem Bürgermeister-Ehrenpreis ausgezeichnet.
Silvia Hilsenbeck (neben ihr Sohn Johannes) nahm den Bürgermeister-Ehrenpreis von Karl-Heinz Hermanns posthum für ihren verstorbenen Ehemann Hans-Josef Hilsenbeck entgegen. Mit ihrer Rede beeindruckte sie nicht nur das Publikum, sondern auch die vielen Weggefährten ihres Mannes, die zur Auszeichnung in die Eicherscheider Tenne gekommen waren. Foto: T. Förster

Silvia Hilsenbeck (neben ihr Sohn Johannes) nahm den Bürgermeister-Ehrenpreis von Karl-Heinz Hermanns posthum für ihren verstorbenen Ehemann Hans-Josef Hilsenbeck entgegen. Mit ihrer Rede beeindruckte sie nicht nur das Publikum, sondern auch die vielen Weggefährten ihres Mannes, die zur Auszeichnung in die Eicherscheider Tenne gekommen waren. Foto: T. Förster

»Diese Auszeichnung und ihrer aller Anwesenheit ist ein großes Zeichen dafür, dass mein Mann nicht vergessen ist«, so eine sichtlich gerührte Silvia Hilsenbeck. Gemeinsam mit ihrem Sohn Johannes dankte die Witwe für die Wertschätzung, die Hans-Josef Hilsenbeck über seinen Tod hinaus erfahre. »Sein und unser ganzes Leben war von der Politik geprägt«, weiß die Dedenbornerin. Dies habe viele Entbehrungen mit sich gebracht, aber ihren Mann glücklich gemacht. Sie habe ihren Enkeln erklärt, wenn sie nach dem Großvater fragten, dass er zur Politik sei. Darauf habe sich der Sprössling auf seine Bobby-Car gesetzt und gesagt: »Oma, wo ist Politik? Dann fahre ich da jetzt hin«, sorgte Hilsenbeck in einer beeindruckenden Rede für Lacher und Tränen zugleich.

Respektvoll und ausgleichend

»Hans-Josef Hilsenbeck war ein Politiker wie kein Zweiter«, unterstrich Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns in seiner Laudatio. »Er war stets einfühlsam und besonders respektvoll im Umgang mit anderen.« Wenn er sprach, dann habe er wirklich etwas zu sagen gehabt. So habe sich Hilsenbeck weit über die Gemeinde Simmerath hinaus Respekt und Gehör verschafft. Er habe nie die Konfrontation gesucht, sondern mit wohlüberlegter, ausgleichender Art jede Situation gemeistert. »Mit Hans-Josef Hilsenbeck habe wir einen herausragenden Verfechter und Repräsentanten verloren - ich besonders einen hochkompetenten Ratgeber«, so Hermanns. 1941 in Trier geboren zog Hans-Josef Hilsenbeck 1971 der Liebe wegen nach Dedenborn. Er wurde Lehrer am Berufskolleg in Kall. 1964 war der leidenschaftliche Politiker in die CDU eingetreten. Von 1979 bis 2014 war er im Simmerather Gemeinderat vertreten, 25 Jahre Ortsvorsteher von Dedenborn und Hammer. Elf Jahre vertrat er die Gemeinde als erster stellvertretender  Bürgermeister. Seit 1984 bis zu seinem Tod war Hilsenbeck Mitglied von Kreistag bzw. Städteregionstag. Die Ernennung zum Stellvertreter von Helmut Etschenberg sei Ausdruck seinesn außerordentlichen Wirkens und Ansehens über die Parteigrenzen hinaus gewesen, erklärte Hermanns. »Tourismus und Bildung waren die wichtigsten Themen für ihn als Politiker«. In Dedenborn verhalf Hans-Josef Hilsenbeck dem Schützenverein zu neuer Blüte und stand dem Sportverein besonders in existenziell schwierigen Zeiten bei. Er stand dem Verkehrsverein Dedenborn und dem Schullandheimverein Paustenbach vor. Er sorgte dafür, dass sein Heimatdorf einen Kindergarten und einen neuen Friedhof bekam. Im Nachbarort Hammer gründete er den Bürgerverein und rief das Bürgerfest ins Leben. Die Ehrenamtspreisträger der einzelnen Orte finden Sie im WochenSpiegel.


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