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Soldaten helfen im Gesundheitsamt

Während man im Juli die Zahl der aktiven Corona-Fälle und derjenigen, die im Gesundheitsamt die Kontaktpersonennachverfolgung geleistet haben an einer Hand abzählen konnte, hat sich nur gut drei Monate später alles grundlegend verändert. Die 7-Tages-Inzidenz in der StädteRegion kratzt an der Marke von 200 und es gibt aktuell 1.204 aktive Corona-Fälle in der StädteRegion.
Der Kommandeur des Landeskommandos NRW der Bundeswehr, General Thorsten Gersdorf (2.v.r.), hat jetzt gemeinsam mit dem Leiter des Kreisverbindungskommandos, Oberstleutnant Jürgen Rombach (links) die Soldatinnen und Soldaten besucht, die derzeit im Callcenter des Gesundheitsamtes bei der Kontaktpersonennachverfolgung eingesetzt sind. Im Gespräch: Christoph Drücke (2.v.l.) und Georg Belockij.

Der Kommandeur des Landeskommandos NRW der Bundeswehr, General Thorsten Gersdorf (2.v.r.), hat jetzt gemeinsam mit dem Leiter des Kreisverbindungskommandos, Oberstleutnant Jürgen Rombach (links) die Soldatinnen und Soldaten besucht, die derzeit im Callcenter des Gesundheitsamtes bei der Kontaktpersonennachverfolgung eingesetzt sind. Im Gespräch: Christoph Drücke (2.v.l.) und Georg Belockij.

„Zu jedem dieser Menschen stellen wir schnellstmöglich telefonischen Kontakt her und ermitteln die engen Kontaktpersonen“, sagt Thomas Wörpel, Leiter des Callcenters im Gesundheitsamt. Die Zahl der Kontakte ist sehr unterschiedlich. „Es können ganz wenige sein, aber manchmal sind es auch ganze Fußballvereine“. Das Gesundheitsamt geht aktuell von bis zu 30 Kontakten pro Person aus, die alle so schnell wie es leistbar ist, angerufen werden müssen. Dabei helfen seit einigen Tagen schon 20 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Jetzt hat sich der Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, General Torsten Gersdorf, vor Ort im Gesundheitsamt ein Bild von der Lage gemacht. „Wir brauchen jede Unterstützung. Deshalb sind wir dankbar, dass die Bundeswehr hier schon wertvolle Hilfe leistet,“ sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Monika Gube. Bei der Masse der neuen Fälle, die jeden Tag hinzukommen, erreicht man aber schnell die Grenzen. „Man kann in der Stunde vielleicht vier Anrufe schaffen. Denn es reicht ja nicht, einer engen Kontaktperson nur kurz zu sagen: Gehen Sie in Quarantäne und lassen Sie sich testen. Es sind auch Ängste im Spiel und  enorm viele Fragen, die diejenigen, die oft aus heiterem Himmel einen solchen Anruf erhalten, dann beantwortet wissen wollen“, sagt Wörpel. Deshalb haben die gemeinsam tagenden Krisenstäbe von Stadt und StädteRegion Aachen auch heute direkt den zweiten Hilfeleistungsantrag an die Bundeswehr gestellt. „Wir brauchen schlicht jede helfende Hand. Dabei ist die Bundeswehr mit ihren Kräften, die ja verlässlich jede Woche für 40 Stunden pro Kopf zur Verfügung stehen, eine sehr gute Verstärkung für die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und die angestellten Hilfskräfte“, weiß Dr. Gube zu berichten. Im Callcenter arbeiten aktuell von 8:00 bis 20:00 Uhr im Schichtsystem immer gleichzeitig 47 Personen – und das auch am Wochenende. General Gersdorf hat indes durchaus hoffnungsvolle Nachrichten für Stadt und StädteRegion Aachen. „Der Hilfeleistungsantrag geht natürlich seinen Weg und wird letztlich vom Bund entscheiden. Ich denke aber, dass wir hier aufgrund der extrem hohen Fallzahlen voraussichtlich schon in der kommenden Woche über das jetzige Maß hinaus unterstützen werden.“ Die Soldatinnen und Soldaten stammen übrigens alle aus der Aachener Region: „Da Aachen ja Garnisonsstadt ist, sehen wir das auch als Nachbarschaftshilfe. Unsere Leute sind hochmotiviert und wollen da sein, wenn sie gebraucht werden. Alleine im Land NRW helfen aktuell mehr als 500 Soldatinnen und Soldaten bei der Kontaktpersonennachverfolgung.“ Und bald wohl auch noch einige mehr im Gesundheitsamt der StädteRegion. 


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