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Sonntags-Ausflug nach Tihange

Es soll ein denkwürdiger Sonntagsausflug werden, der am 25. Juni in die Nähe des Ortes Amay führt. Dort kann man nette Menschen treffen, die schöne Landschaft Belgiens bewundern und mit vielen Gleichgesinnten eine Menschenkette bilden. Denn das Ausflugsziel liegt nur einen Steinwurf vom maroden Atomkraftwerk Tihange entfernt.
Bei der »Tour de Becquerel«, der Demonstration auf Fahrrädern, waren schon viele Eifeler mit dabei. Jetzt haben die Monschauer Grünen über 200 Menschen mobilisieren können, die nahe des maroden Atomkraftwerks »Tihange« Teil einer 60 Kilometer langen Menschenkette sein werden.

Bei der »Tour de Becquerel«, der Demonstration auf Fahrrädern, waren schon viele Eifeler mit dabei. Jetzt haben die Monschauer Grünen über 200 Menschen mobilisieren können, die nahe des maroden Atomkraftwerks »Tihange« Teil einer 60 Kilometer langen Menschenkette sein werden.

Die Fahrt führt nicht zufällig in diese Gegend. Die Monschauer Grünen organisieren die Tour, um Teil der großen Menschenkette zu werden, die für die Stilllegung des Reaktors eintritt.
Insgesamt 90 Kilometer lang soll die Kette werden, die sich am 25. Juni zusammenfügen wird. »Das Vertrauen in die Technik aus den 1970er und 1980er Jahren ist bei vielen Menschen nicht mehr gegeben«, weiß Renate Krickelvom Monschauer Ortsverband von Bündnis´90/Die Grünen. Die vielen Störfälle zeigten, dass die Lebensdauer eines Atomkraftwerks begrenzt ist. »Da wir von einem möglichen atomaren Unfall unmittelbar betroffen wären, ist der Protest eine Sache des gesunden Menschenverstandes«, versichert Krickel und ruft zum Mitmachen auf. Dies zeige sich in der breiten Zustimmung zu »Tihange abschalten« in der Bevölkerung und sie hoffe, dass nun auch viele Eifeler einen Teil der Menschenkette bilden wollen.

90 Kilometer

»Der Protest gegen Tihange und Doel wird in der Grenzregion noch ernster genommen, wenn es  gelingen sollte, die Bürger für 90 Kilometer Menschenkette zu mobilisieren«, hofft Krickel. Der Druck auf die Energieversorger und die verantwortlichen Menschen in Politik und Verwaltungen werde sich dadurch verstärken, sodass hoffentlich Alternativen zur bestehenden Energieversorgung in der Region Lüttich verstärkt und weitergehend bedacht und entwickelt würden.
Zielort ist Amay, der von der Aktion »Kettenreaktion Tihange« als Standort für die Nordeifel-Kommunen angegeben wird. Amay ist eine 14.000 Einwohner-Gemeinde in der belgischen Wallonie, 20 km nordwestlich von Lüttich gelegen. Bis zum maroden Kernkraftwerk Tihange sind es lediglich vier Kilometer.

Anmelden

Das praktische Angebot »Busfahrt nach Amay« soll ein kleiner Beitrag zu einer ökologischen Gestaltung unserer Region sein. Und das dies von den Grünen initiiert werde, verstehe sich von selbst. »Unsere Partei ist seit über 30 Jahren aktiv in der Anti-AKW-Bewegung«, versichert Renate Krickel. Da sei es doch eine Frage der Glaubwürdigkeit, dass man sich aktiv engagiere und zum Mitmachen aufrufe.
»Unsere Busse sind jetzt voll«, frohlockt Krickel. Fast 200 Menschen haben sich angemeldet und die Grünen aus Simmerath und Roetgen sind an den Kosten beteiligt -  eine eigene Anreise mit dem Pkw ist natürlich möglich. Weitere Infos gibt es unter www.chain-reaction-tihange.eu/de/

1,15 Millionen

Ein sichtbares Zeichen des Protests sind auch die interaktiven »Tihange AUS«-Säulen. Sie stehen am Medienhaus Weiss, am Einkaufszentrum Victor in Imgenbroich, am Roetgener Rathaus und dem Karemann-Denkmal an der Ampel in Simmerath.  An den insgesamt acht Säulen wurde das Atomkraftwerk über 1,15 Millionen Mal abgeschaltet:  www.tihange-alarm.eu


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