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Erster Kontakt zu den Fachkräften von morgen

»Selbst wenn ein Praktikum zeigt, dass man den Job nicht machen will, war es doch hilfreich.« Bader Al Dardari hat die Chance genutzt, die sich ihm und seinen Mitschülern künftig fest verankert bietet: Das St. Michael-Gymnasium Monschau und die schwartz GmbH sind eine Partnerschaft eingegangen und haben eine so genannte »KURS-Kooperation« geschlossen.
Vertreter von St. Michael-Gymnasium Monschau, der schwartz gmbh, IHK Aachen und Bezirksregierung Köln schlossen einen Vertrag zur KURS-Kooperation. Foto: T. Förster

Vertreter von St. Michael-Gymnasium Monschau, der schwartz gmbh, IHK Aachen und Bezirksregierung Köln schlossen einen Vertrag zur KURS-Kooperation. Foto: T. Förster

KURS bedeutet »Kooperation Unternehmen der Region und Schulen« und soll im besten Fall auf beiden Seiten zum Gewinn führen. »Unsere Schüler bekommen einen Einblick in die Berufswelt und können ihre Interessen ausloten«, weiß MGM-Schulleiter Dr. Bernd Gotzen. »Uns hingegen ist es wichtig, die Azubis von morgen frühzeitig kennenzulernen, um durch persönlichen Kontakt festzustellen, ob es passt«, erklärt Bernd Gülpen, Kaufmännischer Leiter und somit zuständig für Personal bei der schwartz GmbH. Neben Maßnahmen zur Studien- und Berufswahlorientierung könne er sich zum Beispiel eine unterrichtliche Anknüpfung in den Bereichen Automation und Softwareentwicklung vorstellen. Erste Schritte der Zusammenarbeit waren im vergangenen Jahr erfolgt, als Oberstufenschüler des Gymnasiums ein Praktikum in dem Unternehmen aus dem Rollesbroicher Gewerbegebiet absolviert hatten. Die Jugendlichen erhielten spannende Einblicke in den hochkomplexen Geschäftsbereich des »Hidden Champion«, der Wärmebehandlungsanlagen  herstellt. Da laut Angaben des Unternehmens bis zu 80 Prozent der weltweit hergestellten Autos ein von der schwartz GmbH behandeltes Bauteil enthalten, sei der Hersteller in der globalen Automobilindustrie bekannt.

Weltmarktführer vor Ort recht unbekannt

Umso verwunderlicher ist es daher, dass viele Jugendliche aus der Eifel den potenziellen Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber nicht kennen. Dabei würden Chancen und Potenziale verschenkt, was durch die gemeinsame Zusammenarbeit künftig vermieden werden soll. »Es gibt spannende Berufe und Firmen vor der Haustüre - wir wollen diese unseren Schülern verstärkt näher bringen«, versichert Anja Schramm, Studien- und Berufswahlkoordinatorin am MGM. Neben Praktika sind deshalb auch Experten und Azubis der schwartz GmbH zu Besuch im Gymnasium, um Schüler über das Ausbildungsangebot zu informieren. Ausbildungen zum Industriemechaniker oder Elektroniker für Betriebstechnik seien für Schulabgänger von morgen ebenso interessant wie die dualen Studiengänge »Elektrotechnik PLuS« oder »Maschinenbau PLuS«.

700 Partnerschaften im Regierungsbezirk Köln

KURS ist eine gemeinsame Bildungsinitiative der Bezirksregierung Köln mit den Industrie- und Handelskammern zu Köln, Aachen, Bonn/Rhein-Sieg sowie der Handwerkskammer zu Köln. Koordiniert wird die Arbeit durch das Institut »Unternehmen & Schule«.
Sie hat das Ziel, Wirtschaft und Arbeitswelt ins Klassenzimmer zu bringen und die Schüler besser auf das Berufsleben vorzubereiten. Elf bei den Schulämtern im Regierungsbezirk Köln angesiedelte Basisbüros unterstützen Schulen und Unternehmen bei der Entwicklung von Lernpartnerschaften.
Derzeit sind im gesamten Regierungsbezirk mehr als 700 Lernpartnerschaften aktiv.


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