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Jung gefreit – nie gereut

Vor 65 Jahren gaben sie sich das Ja-Wort: Ewald und Ottilie Paulus aus Kalterherberg feiern am 20. März das Fest der Eisernen Hochzeit.
Seit 65 Jahren gehen Ottilie und Ewald Paulus gemeinsam durchs Leben - in guten und in schlechten Zeiten. Foto: A. Lauscher

Seit 65 Jahren gehen Ottilie und Ewald Paulus gemeinsam durchs Leben - in guten und in schlechten Zeiten. Foto: A. Lauscher

In der Wollfabrik Gronen haben sie sich kennengelernt. »In Monschau waren viele Leute beschäftigt«, berichtet Ewald Paulus. Er hat karge Zeiten kennengelernt in seiner Kindheit und Jugend und sich mit allen möglichen Dingen etwas Geld verdient. »Mit 14 habe ich auf Reichenstein in der Landwirtschaft gearbeitet. Später verkauften wir Narzissen«, erinnert er sich. Sein Berufsleben führte ihn in den Straßenbau und schließlich zur Bahn. »Wir haben immer viel jebrasselt«, erzählt Ottilie Paulus und erinnert sich an niedrige Stundenlöhne in der Fabrik und in den Haushalten, wo sie arbeitete. Als das Paar 1968 das Elternhaus von Ewald Paulus‘ Mutter übernahm und daraus nach und nach ein schönes Zuhause für die ganze Familie machte – das war die schönste Zeit, sagen Beide. Vier Kinder wurden geboren, und nebenbei führte Ottilie noch in anderen Häusern den Haushalt; auch im Hotel Eichstädt arbeitete sie. 23 Jahre lang kümmerte sie sich um eine alleinstehende Dame, die sie schließlich ins Haus nahm. Sie war schon immer eine Frau, die gut anpacken konnte, die mit Optimismus und Lebensfreude an ihre Aufgaben heranging.
»Wir hatten gelernt, aus wenig etwas zu machen. Bis heute mag ich gern Löwenzahn- oder Brennnesselgemüse«, erzählt sie. Jeden Tag frisch zu kochen, das macht ihr Freude. Dazu pflegt sie den kleinen Vorgarten, sie scheint einen grünen Daumen zu haben, die Blumen gedeihen prächtig. Jeden Morgen wird die Tageszeitung studiert. Dank Ottilies Energie und ihrer guten Verfassung meistert das Paar den Alltag, Ewald Paulus ist auf die Hilfe seiner Frau angewiesen. »Wir sind dankbar, dass wir es bis hierher gemeinsam geschafft haben, wir haben auch oft Glück gehabt«, sagen sie rückblickend. Im »Zien« in Kalterherberg trifft sich am Sonntag die ganze Familie - das Jubelpaar, die vier Kinder und sieben Enkel und drei Urenkel.


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