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Singender Hirte, der sprachlos macht

Gerade erst haben sich die Besucher seiner Krippe von ihren Plätzen erhoben, um ihm applaudierend zu danken, da verschwindet der singende Hirte schon wieder in seinem einzigartigen Bauwerk, um seine Gäste musikalisch zu unterhalten.

»Du machst mich sprachlos. Ein ganzes Dorf ist stolz auf Dich!« Heinz Mertens, Ortsvorsteher rang um Fassung, als er nach der Enthüllung des Spendenschecks in der Höfener Pfarrkirche ans Mikrofon trat, um Reiner Jakobs zu danken. 85.850 Euro hat der unermüdliche Ehrenamtlern in der Weihnachtszeit gesammelt. Eine neue Rekordsumme, die eindrucksvoll verdeutlicht, wie wertvoll den Besuchern dieser Ort der Stille ist, wie auch Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter verdeutlichte. Acht Wochen lange hatte der »Singende Hirte« wieder in seiner einzigartigen Landschaftskrippe verbracht, die Gäste mit musikalischem Programm erfreut und Gelder für krebskranke Kinder gesammelt. Wieder hatten sich viele Freunde, Helfer und Zuhörer im Gotteshaus versammelt, um bei der stimmungsvollen Spendenübergabe dabei zu sein. Auch im bis zum letzten Blatt gefüllten Gästebuch waren wahre Lobeshymnen niedergeschrieben worden - von vielen Stammgästen, aber auch Besuchern, die die Krippe und ihren Erbauer erstmals erlebten. Man komme immer wieder, um den Sinn der Weihnacht wahrhaftig zu erleben, heißt es dort. Andere schreiben von einer unfassbaren handwerklichen Leistung, eine solche Krippe aufzubauen. Und wieder andere sind einfach nur dankbar für einen unvergesslichen Familienausflug. »Die meisten Kinder können wir heilen«, versicherte Prof. Dr. Udo Kontny, Leiter der Kinderonkologie im Aachener Klinikum. Und doch sei die Behandlung eine große Einschränkung für Patient und Familie. »Mit Leidenschaft und Herzblut sorgen Sie dafür, dass wir zusätzliche Pflegekräfte finanzieren oder Familien bei Kuraufenthalten und Alternativ-Therapien unterstützen können«, zeigt Peter Schanz vom Förderkreis »Hilfe für krebskranke Kinder e.V.« auf.

Ein Rotwein für acht Wochen Arbeit

»Ich danke allen, die mich unterstützt haben«, versichert ein sichtlich gerührter Reiner Jakobs und verkündet mit Stolz: »Heute Abend genehmige ich mein ein Glas Rotwein, vielleicht sogar zwei«. Dann versichert der 77-Jährige: »Wenn ich gesund bleibe, dann machen wir das noch zehn Jahre.« Dann eilt er zu Gitarre und Mundharmonika, um seine Gäste wieder mit dem »Ave Maria der Berge« einfach nur sprachlos zu machen. Bei aller Bescheidenheit: Im nächsten Jahr steuert der singende Hirte auf die Millionen-Grenze zu, mit der er die Bedingungen für krebskranke Kinder in der Region verbessert hat.


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