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Sorge um das Straßenverkehrsamt

Wenn es um Auto und Straße geht, dann blickt der Eifeler mit Argwohn und sorgenvoll Richtung Kaiserstadt. Das war einst bei der Einführung des »MON«-Kennzeichens so, das ist auf der B258 so und nun auch, wo das Straßenverkehrsamt in Monschau immer noch geschlossen ist. Nur eine Frage der Zeit, versichert man aus dem Haus der Städteregion und tritt damit Gerüchten entgegen, die Nebenstelle dauerhaft zu schließen.
Ein wichtiger Tag für viele Eifeler: Am 2. Juli 2013 wurde das »MON«-Kennzeichen wieder eingeführt und die erste Übergabe fand natürlich in der Nebenstelle des Straßenverkehrsamtes im Monschauer Rathaus statt. Archivfoto: T. Förster

Ein wichtiger Tag für viele Eifeler: Am 2. Juli 2013 wurde das »MON«-Kennzeichen wieder eingeführt und die erste Übergabe fand natürlich in der Nebenstelle des Straßenverkehrsamtes im Monschauer Rathaus statt. Archivfoto: T. Förster

Sie ist eine wichtige Institution für die Nordeifel, erspart weite Wege und schafft Bürgernähe: Die Außenstelle des Straßenverkehrsamtes im Monschauer Rathaus. Wegen der Corona-Pandemie war die Stadtverwaltung in der Laufenstraße geschlossen worden und mit ihr auch das Straßenverkehrsamt. Das Monschauer Rathaus ist wieder geöffnet, Autos anmelden und Führerschein beantragen geht jedoch weiterhin nicht. »In Würselen wird jetzt auch samstags gearbeitet, da die anfallenden Arbeiten derzeit nur mit langen Wartezeiten erledigt werden«, weiß Egon Kell. Eine Öffnung der Nebenstelle in Monschau würde die Wartezeiten verringern und für die Bürger des Monschauer Landes Vorteile bringen, glaubt Kell, der gegenüber des Rathauses seit 32 Jahren unter anderem Nummernschilder erstellt. Nun hat er mit Geschäftspartner Horst Jansen eine Online-Petition gestartet. »Wir befürchten, dass die Nebenstelle des Straßenverkehrsamtes dauerhaft geschlossen bleibt«, macht Kell um seine persönlichen Interessen keinen Hehl, sieht aber eine wichtige Einrichtung für die Eifeler in Gefahr. Gerade auch Autohändler sind mit der aktuellen Situation unzufrieden.

Über 600 Unterschriften in Online-Petition

Das weiß auch Monschaus CDU-Vorsitzender Micha Kreitz aus vielen Gesprächen. Und wie über 600 Menschen aktuell hat auch Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter die Petition  bereits unterzeichnet: »Natürlich! Wir sind im täglichen Austausch mit der Städteregion, das Straßenverkehrsamt wieder zu öffnen.« Ihr sei mitgeteilt worden, dass man mit der Wiederaufnahme des Publikumsbetriebes zunächst nur in der Hauptstelle mit allen Kräften starten konnte. Es soll noch eine Gegensprechanlage installiert werden. »Und dann steht der Wiedereröffnung aus unserer Sicht nichts im Wege«, setzt Ritter ein klares Signal. Das versichert auch die Verwaltung der Städteregion Aachen. »Die Räumlichkeiten in Monschau sind im Besucherbereich mit 14 Quadratmetern so klein geschnitten, dass bei zwei Schaltern auch immer nur zwei Bürger, die im Publikumsbereich sind, bedient werden können, um den aktuell gültigen Schutzmaßnahmen nach Corona-Schutzverordnung NRW zu entsprechen«, heißt in einer Erklärung an den WochenSpiegel. Das bedeutet konkret: Es kann immer nur ein Bürger hineingelassen werden, wenn ein gerade bedienter Bürger herausgegangen ist. »Das stellt uns organisatorisch natürlich vor weitaus größere Herausforderungen als an der Hauptstelle in Würselen, wo wir seit Anfang Mai übrigens auch mit starken Schutzmaßnahmen wie zwingenden Terminen, einer strikten Personenbegrenzung in den Wartebereichen, einem privaten Sicherheitsdienst, der die Eingangssituation regelt, vergrößerten Abständen und mobilen Spuckschutzwänden an den Schaltern arbeiten.« Daher musste jetzt aus Gründen des Infektionsschutzes ein Konzept erstellt werden, das eine effektive Besuchersteuerung zulässt. Unter den räumlich und personell eingeschränkten Bedingungen müssen dabei die Sicherheitsregeln der Distanz, des maximalen Aufenthalts und der Hygiene beachtet und trotzdem die Bearbeitung einer akzeptablen Zahl von Vorgängen möglich sein. Die Hygienevorgaben der Stadt Monschau unterstützen dabei das Straßenverkehrsamt, reichen an dieser Stelle allerdings nicht aus. Derzeit werden Spuckschutzwände für die Trennung der Kunden zwischen den beiden Schaltern erstellt, damit dort auch für die Kunden ein sicherer Aufenthalt möglich ist. »Für die Publikumssteuerung und die Distanz muss das Straßenverkehrsamt selbst sorgen. Daher werden Gegensprechanlagen mit Türöffnung vom Gebäudemanagement installiert, die diese Steuerung vom Arbeitsplatz aus ermöglichen«, heißt es weiter. Es wird auch für Monschau die Notwendigkeit geben, vorab Termine zu buchen und die Zahlung erfolgt dann ausschließlich per EC-Karte. So wird der Kontakt auf ein Minimum reduziert, um einen Standard zu schaffen, der die Umsetzung der Vorgaben der Corona-Schutzverordnung erlaubt. Auf der Basis dieser Strategie wird die Nebenstelle des Straßenverkehrsamtes schnellstmöglich - sicher noch im Juni - wieder eröffnet. »Man spürt, wie wichtig diese Einrichtung Unternehmern und Bürgern gleichermaßen ist. Und wir werden alles dafür tun, dass das Straßenverkehrsamt rasch wieder geöffnet wird und das dann auch bleibt«, so Micha Kreitz, der gerne ab Herbst die Eifel im Städteregionstag vertreten möchte.


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