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Zufall, der Leben verändert

Zufällig trafen sie aufeinander: Ein mittelloser Weltenbummler und eine vertriebene Halbwaisin. Das war 1959 - heute sind sie 60 Jahre verheiratet.
Georg Kaulen (l.), stellvertretender Bürgermeister der Stadt Monschau, gratulierte Marie-Luise und Johann Franz Jülich aus Imgenbroich zur Diamantenen Hochzeit. Foto: T. Förster

Georg Kaulen (l.), stellvertretender Bürgermeister der Stadt Monschau, gratulierte Marie-Luise und Johann Franz Jülich aus Imgenbroich zur Diamantenen Hochzeit. Foto: T. Förster

 »Eigentlich haben wir nicht heiraten wollen, aber die Umstände und Zeiten bedingten es«, gesteht Marie-Luise Jülich. Die damalige junge Frau Krause war in Hinterpommern geboren, nach dem Krieg nach Magdeburg vertrieben worden und auf Familienbesuch in Aachen, als sie auf Johann Franz Jülich traf. Der war zufällig in seiner Heimatstadt angekommen - von einer seiner Weltreisen, die er mit dem Rad unternommen hat. »Es hat mich nach Aleppo und Bagdad, Kairo und Indien verschlagen - ich wollte einfach etwas entdecken«, schwärmt der 86-Jährige noch heute von seinen Ausfahrten. »Wir sind ohne einen Pfennig in der Tasche gestartet - ein tolles Erlebnis.« In Aachen traf er dann auf seine spätere Frau - es war Liebe auf den ersten Blick. Er machte eine Ausbildung zum Konditor, sie wurde Optikerin. »Wir haben fünf Kinder bekommen und 30 Jahre lang Konditoreien in Aachen geführt«, berichtet die Jubilarin. Jülich hat schmackhafte Kuppel-Torten entwickelt und in der Kaiserstadt die weiße Schokolade salonfähig gemacht. Zur Rente zog es die Beiden in die Eifel. Sie bezogen ein Haus in der Grünentalstraße in Imgenbroich, bauten es barrierefrei um und pflegen bis heute ihren großen Garten. »Das hält fit«, unterstreicht Marie-Luise Jülich. Im Kreise der Familie - neben den Kindern gibt es zehn Enkel und ein Urenkel ist unterwegs - wurde der 60. Hochzeitstag gefeiert. Und eine Torte aus dem Hause Jülich durfte gewiss nicht fehlen.


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