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Eifeler Dörfer mit Zukunft: Authentisch und naturnah

Er ist weit entfernt vom Wettstreit vergangener Zeiten, als es noch darum ging, wer die schönsten Blumen auf dem Dorfplatz und an den Häusern hat. Heute geht es um das, was Orte in der Eifel tatsächlich lebens- und liebenswert macht. Überzeugend präsentiert und auf den Punkt für eine fachmännische Jury, die bis zum 14. September durch die Dörfer in der Städteregion Aachen reist. Die Rede ist vom Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft«. Und am Ende wird es hoffentlich wieder einen Sieger aus der Eifel geben, wenn der Nachfolger von Mützenich gekürt wird.
Mit ihrem »Nahkauf« werden die Rotter beim Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« gepunktet haben. Denn wohnortnahes Einkaufen ist ein wichtiges Merkmal für die Zukunftsfähigkeit der Eifeldörfer. Foto: T. Förster

Mit ihrem »Nahkauf« werden die Rotter beim Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« gepunktet haben. Denn wohnortnahes Einkaufen ist ein wichtiges Merkmal für die Zukunftsfähigkeit der Eifeldörfer. Foto: T. Förster

 Elf Eifeldörfer nehmen dieses Jahr an dem Wettbewerb teil: Rott, Kesternich, Kalterherberg, Mützenich, Dedenborn, Hammer, Eicherscheid, Huppenbroich, Konzen, Einruhr und Rurberg. Wobei das zweifache Golddorf Mützenich außer Konkurrenz mitmacht, da es als Gewinner 2014 diesmal nicht am Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« teilnehmen darf. Den Anfang machte im aktuellen Wettbewerb Rott und stellte sich im »Herzstück des Ortes«, dem Saal Hütten den Juroren vor. »Herzlich willkommen« begrüßten die Kleinsten aus dem Rotter Kindergarten musikalisch die Besucher.

Lichtung im Wald

Der Ort »im Herzen der Natur« präsentiert sich als Wohnort, dessen Charme auch von der Lage des Dorfes ausgeht: »Roetgen ist eine Gemeinde im Wald mit drei Lichtungen«, beschreibt Bürgermeister Jorma Klauss die Besonderheiten seiner Kommune etwas süffisant. Rott ist rundum von Wald umgeben, mit dem Naturschutzgebiet »Struffelt«, dem nördlichsten Ausläufer des Hohen Venns, und der für die Bürger wichtigen Kreuzweganlage auf dem Giersberg. Diese wurde in den 1950er-Jahren vom damaligen Ortsbürgermeister Johann Jungblut als Zeichen der Dankbarkeit, dass die Ortschaft Rott von Kriegszerstörungen verschont geblieben war, durch den Bau eines Gipfelkreuzes initiiert.

Nahes Einkaufen

Die Einwohner Rotts sollen sich wohl fühlen, so ist das Leitbild der Gemeinde. Veränderungen wie die Ansiedlung von Gewerbe hat Rott nicht vor, stattdessen will man das erhalten, was den Charakter des Dorfes ausmacht. Mit einem Kindergarten, einem generationenübergreifenden Jugendhaus und einem Lebensmittelgeschäft ist das Dorf gut ausgestattet. Der »Nahkauf« im Ort, der durch eine Genossenschaft ermöglicht wird, ist den Bürgern wichtig. Dort kann man den Einkauf erledigen, sich treffen und er bietet Menschen, die weniger mobil sind, einen Lieferservice an. Ob im kulturellen oder im sozialen Bereich, die Bürger sind sehr engagiert. In Vereinen wie den Förderverein Rott Saal Hütten e.V. oder dem Heimat- und Eifelverein kümmern sie sich um den Erhalt von Traditionen und deren Weiterführung. Musik-, Film- und Sportverein runden das kulturelle Angebot in Rott ab. Angetan von den vielen Eindrücken machte sich die Jury wieder auf zum nächsten Ort. Es ging nach Vicht, später nach Kesternich. Heute dann sind Kalterherberg und Mützenich (wenn auch Letzeres außer Wertung) an der Reihe. Am Freitag geht es nach Hammer und Dedenborn. Zu welcher Platzierung es langt, das erfahren die Rotter und alle anderen am Samstag, 7. Oktober, im Haus der Städteregion.

Wie geht es weiter?

Die Städteregion Aachen ist Ausrichter des Wettbewerbs »Unser Dorf hat Zukunft«, der in 2017 auf Regionsebene stattfindet und in 2018 in den Landes- bzw. in 2019 in den Bundeswettbewerb übergeht. Insgesamt haben sich 22 Dörfer und Ortsteile aus der gesamten Städteregion Aachen für den Wettbewerb angemeldet. Im Fokus des Wettbewerbs steht das Engagement der Dorf- und Ortsgemeinschaften, sich aktiv für die Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes einzusetzen. Der Wettbewerb will motivieren, Perspektiven für Dorf und Region eigenverantwortlich zu entwickeln und nachhaltig umzusetzen.


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