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»Grepp II« wird kein 08/15 Wohngebiet

Die Roetgener Bauland GmbH hat einen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt für das Roetgener Neubaugebiet »Greppstraße II«. Welcher Entwurf gewonnen hat und wie dieser aussieht, ist im Rathaus zu sehen.

Im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs wurden insgesamt neun Arbeiten eingereicht, von denen es vier in die engere Auswahl der Jury geschafft haben. »Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht«, so Rolf Westerheide, der Jahrzehnte am Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen an der RWTH Aachen tätig war und in Roetgen als Jury-Vorsitzender fungierte. Anhand der fünf Schwerpunkte: Städtebauliches Gesamtkonzept, Gestaltungskonzept, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit konnte eine Entscheidung aber letztendlich getroffen werden.
Gewonnen hat mit 7:1 Stimmen das Konzept von »Octagon Architekturkollektiv« aus Leipzig. »Die Entwurfsverfasser haben es verstanden, die vorhandene Struktur der Umgebung des Plangebiets aufzunehmen und so fortzuentwickeln, dass die neu dargestellte Bebauung wie selbstverständlich gewachsen erscheint«, lautet Rolf Westerheides Resümee. Der Entwurf sei zudem keiner »von der Stange«. Zu sehen sind vier je separat erschlossene Quartiere mit verschiedensten Häusertypen, die sich dem durch die Landschaft schlängelnden Grünzug aus Hecken und Bäumen nähern. Dessen Verlauf folgt ein Fuß- und Radweg, der auf diese Weise auch noch eine Verbindung zwischen den vorhandenen Wohngebieten Greppstraße III und II herstellt.
»Dieser Entwurf stellt bisher allerdings nur die Grundlage für weitere Diskussionen«, macht Rolf Westerheide deutlich. »Der Roetgener Bauland GmbH gehört aktuell kein Quadratmeter Land in diesem Gebiet«, so Bürgermeister Jorma Klauss. Aktuell müssen deshalb zunächst die Gespräche mit den Grundstücksbesitzern geführt werden, bei denen es selbstverständlich auch zur Einigung kommen muss. »Wenn diese Hürde geschafft ist, wollen wir im ersten Quartal 2021 mit der Erstellung des Bebauungsplans beginnen. Dafür rechnen wir mit rund anderthalb Jahren«, erklärt Dirk Meyer, Leiter der Bauverwaltung bei der Gemeinde Roetgen. In 2023 soll dann die bauliche Erschließung starten.
Obwohl das Baugebiet aktuell noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es laut Dirk Meyer bereits jetzt eine dreistellige Zahl an Interessenten. Vergeben werden sollen die Grundstücke nicht an den Höchstbietenden, sondern vorrangig an ortsansässige Familien mit Kindern.  »Wir sind die Gemeinde mit dem höchsten Anteil an Kindern und Jugendlichen in der gesamten Städteregion«, so Jorma Klauss. Wenn es nach dem Bürgermeister geht, soll das natürlich auch so bleiben. Dennoch macht er deutlich, dass die Zielgruppe von »Grepp II« durchaus gemischter werden soll als in den anderen Neubaugebieten. Die im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs vier besten eingereichten Entwürfe sind noch vier Wochen im Rathaus zu sehen. Auf  Wunsch können diese auch erläutert werden.


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