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Himmelsleiter wird ein einziges Nadelöhr

Jetzt wächst im Münsterwald zusammen, was die Windparkgegner unbedingt verhindern wollten, aber Stawag und Projektentwickler „juwi“ sich zum Ziel gesetzt haben: Die Windräder sind im Anmarsch, die Vorarbeiten für eine veränderte Verkehrsregelung auf der Himmelsleiter seit ein paar Tagen abgeschlossen.

von Günther Sander Die Autofahrer in Richtung von der Eifel nach Aachen und umgekehrt müssen sich anders orientieren, mit einem Nadelöhr vorlieb nehmen. Ab 5. März soll eine Ampelanlage den Verkehr regeln und „entkrampfen“. Viele Jahre haben die Windparkgegner alles unternommen, um die Errichtung der geplanten riesigen Giganten zu verhindern (wir berichteten ausführlich), um der Tierwelt den Aufenthalt im Münsterwald gefahrlos zu sichern, am Ende hat es nicht gereicht. Die Windräder kommen, sie sollen später 12 500 Haushalte pro Jahr mit dem nötigen Strom versorgen. So sieht es die Planung von Stawag und Projektentwickler „juwi“ vor, ab diesem Herbst ist mit der Inbetriebnahme der Anlage zu rechnen.
Derzeit ist es kein Vergnügen, die Himmelsleiter in beiden Richtungen zu befahren. Mal geht es links, mal rechts herum. Schilder, Schilder, Änderungen. Und Baufahrzeuge unterstreichen, hier tut sich was. Eine Ampelanlage wird mit Sicherheit keine große Verbesserung bringen, denn 24 Stunden lang ist die Himmelsleiter eine stark befahrene Straße, auf der man nun Verkehrseinschränkungen in Kauf nehmen muss. Besonders durch die Ein- und Ausfahrten in bzw. aus dem Wald dürfte es nicht gerade fließend zugehen. Derzeit sind die Ein- und Ausfahrten nahezu fertig. Abgeschlossen sind zudem wichtige Vorarbeiten wie die Rodung einer großen Waldfläche, auf der die „Riesen“ installiert werden. Über 10 000 Bäume wurden 2017 bisher schon dafür gefällt, doch dann ruhte die Arbeit. Bei den Windparkgegner keimte Hoffnung auf. Eilantrag, Klage, Rechtsmittel gegen die Maßnahme blieben erfolglos. Die Projektverantwortlichen hatten es hingegen verdammt eilig, ihr Ansinnen in die Tag rasch umsetzen zu können. Fakt ist nun: Der Windpark ist in der Mache. Die Verkehrsleitung auf der Himmelleiter spricht eine deutliche Sprache: Ein Schilderwald kommt den Autofahrern entgegen. Mal sind es Baken, mal ein Tempolimit, ein Wechsel der Fahrbahn auf die andere Seite, Warnhinweise und damit verbunden Ärgernisse. In Rott wird bereits befürchtet, dass der Verkehr zunehmen wird. Direkt nach Relais Königsberg werden viele Roetgener links abbiegen, um diesen Wirrwarr auf der Himmelsleiter zu umfahren. Umgekehrt dürfte Gleiches passieren. Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter keine großen Kapriolen mehr schlagen wird, denn dann kämen neue Erschwernisse hinzu.


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