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»Schmierfinken« hinterlassen Spuren

Schlägereien an Karneval, Zerstörungswut am Bürgersaal oder auf dem Schulhof, Schmierereien an Turnhalle, Tennisheim oder auf dem Kunstrasenplatz - Vandalismus ist in Roetgen keine Ausnahmeerscheinung mehr. Die Vorfälle häuften sich in den letzten Wochen und Monaten. »Wir wollen unseren Bürgern das Gefühl von Sicherheit zurückgeben. Daher haben wir Maßnahmen ergriffen, die über die übliche Polizeipräsenz hinausgehen.« Bürgermeister Jorma Klauss hat einen privaten Sicherheitsdienst beauftragt, um randalierenden Jugendlichen Herr zu werden.

»Sicherlich sollte man die Kirche im Dorf lassen«, relativiert Jorma Klauss die Vorfälle der jüngeren Vergangenheit, ohne sie verharmlosen zu wollen. »Jede Sachbeschädigung und jegliche körperliche Auseinandersetzung ist eine zuviel«, stellt Roetgens Bürgermeister klar. Und doch träume städtisches Gebiet von den Zuständen, die in der Eifel vorherrschen. Bereits seit Herbst ist ein Sicherheitsdienst an »Brennpunkten« im Gemeindegebiet aktiv. »Natürlich ist das in erster Linie Aufgabe der Polizei - wir wollten aber mehr tun, als es den Beamten möglich ist«, so Klauss. Eine erste Kontrolle zu Halloween hatte bereits Erfolg: Zwei Dutzend Jugendliche wurden aufgegriffen und teilweise mit Platzverweisen belegt. Doch die abschreckende Wirkung hielt nur bis zum Jahresende. An Weihnachten wurde die Wanderstation beschädigt, zu Silvester dann in die »WanderBar« eingebrochen und im Pfarrheim ein Diebstahl begangen. »Über das soziale Netzwerk wird solchen Vorfälle mehr Aufmerksamkeit geschenkt - zudem finden dort Verabredungen zwischen rivalisierenden Gruppen statt«, weiß Klauss, dass auch Trittbrettfahrer unterwegs sind. Die unschöne Folge war eine Schlägerei an Karneval. Verstärkte Polizeipräsenz und mehr private Sicherheitskräfte konnten weitere Vorfälle verhindern. »Wir haben uns vor Karneval mit Jugendamt und Polizei abgestimmt und es hat auch eine Nachbesprechung gegeben«, erläutert Klauss, dass man gemeinsam gegen Vandalismus vorgehen wolle. »Alle Beteiligten machen einen guten Job«, stellt der Bürgermeister klar und schließt auch die breite Jugendarbeit Roetgener Vereine und der Streetworkerin Lara Brammertz ein. Dennoch sei dadurch nicht jedes Problem gelöst und alle Jugendlichen von der Straße. »Dass sich junge Menschen ohne Aufsicht treffen, sich ausprobieren wollen und dabei über die Stränge schlagen, ist nichts Neues. Aber wir wollen verhindern, dass solch unschönen Ereignisse Überhand nehmen«, so Klauss. Daher werde der Sicherheitsdienst auch künftig unregelmäßig zu verschiedenen Zeiten und besonderen Anlässen kontrollieren. Und nicht zuletzt stellt der Bürgermeister klar: »Flüchtlinge sind nicht darunter, ehe irgendwer in diese Richtung auch nur zu denken vermag.«


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