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Die Heilsteinquelle darf nie versiegen

1826 wurde er eingeweiht, 1978 sollte er für Kurbad und als Trinkwasser genutzt werden. Seither kümmert sich Klaus Hüpgen darum, dass der Brunnen oberhalb der Heilsteinquelle nahe Einruhr eine hervorragende Wasserqualität hat.

Ganz unscheinbar entspringt die Heilsteinquelle nahe des Sauerbachs inmitten des Nationalparks Eifel auf Gebiet der Stadt Schleiden. Und doch hat das Wasser, dem heilende Wirkung nachgesagt wird,  gerade für den Ort Einruhr eine besondere Bedeutung. Die Ursprünge des Quellwassers, das schon zu Zeiten der Römer genutzt wurde, liegen 52 Meter tief in der Erde. Durch »Rurberger Gestein« bahnt es sich seinen Weg, wie Klaus Hüpgen weiß. Er widmet sich seit 50 Jahren der Heilsteinquelle, die seit 2003 das Heilsteinhaus in Einruhr mit Wasser versorgt. Das Wasser soll zum Helingsbach gehören, woher der Begriff »Heilstein« in doppeldeutigem Sinne stammt. 1826 wurde der Brunnen durch Pfarrer Müller von Wollseifen geweiht und von einem vereideten Brunnenwächter bis nach Aachen oder Bonn, Antwerpen und Lüttich oder gar nach Berlin vermarktet, wo das Heilsteiner Mineralwasser für drei Silbergroschen erworben werden konnte. Schließlich wurde es von der Bevölkerung, aber auch Ärzten im 19. Jahrhundert als Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt. »Ein Nierenkranker aus Pleushütte konnte seine Erkrankung durch das Trinken des Heilsteinwassers lindern«, weiß Klaus Hüpgen aus Erzählungen. Doch der schwierige Zugang zur Quelle erschwerte eine Weiterentwicklung. So wurden Pläne der Satdt Schleiden, das Wasser für das Kurbad Gemünd zu nutzen oder auch das Bestreben der Gemeinde Simmerath nach einer Abfüllanlage verworfen. 1960 noch hieß es im Heimatkalender des Altkreises Schleiden, dass »eine der geologisch interessantesten, historisch berühmtesten Kohlensäure-Quellen der Eifel« in einem traurigen Zustand sei.

Einweihung des Brunnens 2003

Als echter »Ruscher« war Klaus Hüpgen dann 1968 bei den ersten Pumpversuchen als Feuerwehrmann dabei. »Zunächst dienstlich als Angestellter des Amtes Dreiborn und später der Gemeinde Simmerath begleitete er das Projekt, die Quelle wieder nutzen zu können«, erläutert Einruhrs Ortsvorsteher Christoph Poschen. So war er auch maßgeblich beteiligt, dass die Gemeinde Simmerath 1983 die Erlaubnis zur Gewässerbenutzung einholte. Rund 20 Jahre später dann konnte der Brunnen am Heilsteinhaus in Einruhr eingeweiht werden. »Wir haben eine alte Rohrleitung genutzt, die in Top-Zustand war«, erinnert sich Klaus Hüpgen. Seither betreut und kontrolliert er den Weg des Wassers von der Quelle bis zum Brunnen im Heilsteinhaus. »Ich nehme Trinkproben und kontrolliere den PH-Wert, der bei etwa 6 liegt«, so Hüpgen. »Die Quelle und ihr erfrischendes, natürliches Heilsteinwasser haben für Einruhr große Bedeutung, denn sie ist weit und breit einzigartig«, stellt Christoph Poschen fest. »Menschen aus nah und fern zapfen das Wasser am Brunnen oft in großen Mengen für den Hausgebrauch ab«, weiß er.

Lob für 50 Jahre Engagement

Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns hatte nun zur kleinen Feierstunde an die versteckt liegende Heilsteinquelle geladen, um Klaus Hüpgen für sein Engagement zu danken. Michael Lammertz von der Nationalpark-Verwaltung stellte den touristischen Nutzen der Heilsteinquelle und des Einsatzes des heute 80-jährigen Einruhrers heraus. »Ungezählte Stunden hat Klaus Hüpgen zum Wohle der Einheimischen, aber auch Touristen geleistet«, unterstreicht Hermanns ebenso wie sein Schleidener Amtskollege Udo Meister. »Wer täglich Heilsteinwasser trinkt, der wird wohl noch lange gesund und aktiv sein«, hofft Hermanns auch auf den Einsatz von Klaus Hüpgen, dem »technischen Leiter« der Einruhrer Heilsteinquelle.


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