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Ein Knopfdruck, der Leben retten kann

Wasser fasziniert und der Rursee ist für Wassersportler wie Auszeit-Suchende ein beliebter Anziehungspunkt. Doch Wasser birgt auch Gefahren - rasche Hilfe sollen Notrufsäulen bringen, die am Eiserbachsee und in der Woffelsbacher Bucht installiert wurden.
DLRG, Tauchsportverband und Gemeinde Simmerath freuen sich über die Notrufsäule der Björn-Steiger-Stiftung, die jederzeit rasche Verbindung zu Rettungskräften herstellen kann. Foto: T. Förster

DLRG, Tauchsportverband und Gemeinde Simmerath freuen sich über die Notrufsäule der Björn-Steiger-Stiftung, die jederzeit rasche Verbindung zu Rettungskräften herstellen kann. Foto: T. Förster

Bei schönem Wetter tummeln sich die Sonnenanbeter und Wasserfreunde am Rursee: Das Rurseezentrum am Eiserbachsee, aber auch immer mehr die Woffelsbacher Bucht sind beliebte Ausflugsziele für Einheimische und Touristen. »Leider müssen wir immer wieder zu Unglücksfällen ausrücken und auch Todesfälle gab es hier zu beklagen«, weiß Sander Lutterbach. Er ist Ortsvorsteher von Rurberg und Mitglied in der örtlichen Feuerwehr.
Seit einiger Zeit ist die DLRG zur Stelle, um im Notfall Badegästen helfen zu können. »Wenn wir die Badestelle sichern, dann ist das am Hissen der Fahne erkennbar«, erklärt Martin Pieren vom DLRG Bezirk Aachen. Doch natürlich können die Ehrenamtler nicht jederzeit vor Ort sein. »Öffentliche Badestellen, die kostenfrei zugänglich sind, statten wir mit Notrufsäulen aus«, erklärt Andreas Mihm. Er ist bei der »Björn-Steiger-Stiftung« Projektmanager und hat Notrufsäulen zwischen Nordsee und Schweizer Alpen errichten. Nun stehen auch vier ihrer Art am Rursee. Neben den beiden beliebten Badestellen soll auch die Sicherheit der Taucher an der Talsperre verbessert werden.

Hilfe für Taucher und Radfahrer

»Es gibt zwei Taucherbänke zwischen Eschauel und Wildenhof«, erklärt Harald Schütt. Er ist Rursee-Beauftragter im Tauchsportverband NRW. Auch dort, wo es um das Mobilfunknetz nicht allzu gut bestellt ist und die Anfahrt für Rettungskräfte generell schon recht viel Zeit in Anspruch nimmt, sollen wertvolle Minuten gespart werden. »Taucher sparen durch die Notrufsäule sieben bis zwölf Minuten«, weiß Mihm. »Die kommen mit 50 Kilogramm Gepäck aus dem Wasser, der Taucheranzug klebt an der Haut und dann in einer Notsituation nach dem Mobiltelefon zu suchen - das ist Stress pur. Jetzt reicht ein Knopfdruck.« Simmeraths Bürgermeister ist der Björn-Steiger-Stiftung für ihr lebensrettendes Projekt »Notrufsäulen an Badeseen« sehr dankbar. »Das Rettungssystem wird deutlich verbessert, auch wenn die DLRG bereits einen hervorragenden Job macht«, versichert er. Per Knopfdruck werde automatisch der Standort übermittelt - übrigens wird die Säule nicht nur zum Lebensretter für in Not geratene Badegäste. Auch andere Besucher des Rursees oder aber Radfahrer auf dem Rur-UferRadweg, der an den Taucherbänken vorbei führt, könnten von den Notrufsäulen profitieren.

Technisch hochwertige Hilfe

5000 Euro kostet die Installation einer Notrufsäule - lokale Sponsoren werden händeringend gesucht. Die Notrufsäule übermittelt regelmäßig Daten, dass sie intakt ist.
Optisch sind die Säulen rot und weiß gehalten und stechen farblich hervor. Technisch sind sie wartungsfrei. Beim Absetzen eines Notrufs sendet die Säule ein Leuchtsignal aus und übermittelt per GPS ihre genaue Position. Dies hilft alarmierten Rettungskräften, schnell zum Notfallort zu finden. An Nachtbeleuchtung und an die Möglichkeit, einen Laien-Defibrillator im Inneren der Säule unterzubringen, wurde ebenfalls gedacht.
Die Bedienung der Säule erfolgt per Knopfdruck und ist einfach gehalten. Die Sprachqualität ist sehr gut, Funkanbindung ist über das LTE-Netz garantiert.
Betrieben werden die Säulen über Solarenergie, auf Erdkabel kann verzichtet werden.


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