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Helfen unter extremen Bedingungen

Ruth Breuer aus Steckenborn reist zum zweiten Mal mit »Interplast Germany« nach Sierra Leone. Dort ist sie an 80 Operationen beteiligt und nimmt ein neues Krankenhaus mitten im Dschungel unter die Lupe.

»Ich habe das Gefühl, dass ein Menschenleben hier nichts zählt.« Und gerade deshalb sei es so wichtig, den armen und kranken Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt zu helfen.
Daher begibt sich Ruth Breuer, die als Fachkrankenschwester für Anästhesie im St. Augustinus-Krankenhaus in Lendersdorf arbeitet, im November in ein neuerliches »Abenteuer«. Für 18 Tage reist sie in die 200.000-Einwohner-Stadt Kenema. Schlaglöcher in den Straßen, staubige Luft, Müll und Unrat vor den Häusern, bettelnde Kinder - all das ist Normalität am westlichsten Zipfel des afrikanischen Kontinents. Ein neunköpfiges Team aus Chirurgen, Anästhesie und Pflegepersonal wird etwa 100 Operationen durchführen. »Das ist kein Urlaub, sondern strapaziöse Arbeit«, weiß Breuer, die im November 2017 erstmals für die Hilfsorganisation im Einsatz war.  »Wir verfügen nicht über ein Narkosegerät, da erfolgt die Beatmung noch per Hand.« Und dafür bekommen die Mediziner keinen Cent - im Gegenteil, sie opfern Urlaub bzw Freizeit, um den Menschen in Not zu helfen. »Ein gebrochenes Bein kann in Sierra Leone bereits zum Tod führen - weil es nicht richtig versorgt wird und  Entzündungen entstehen«, erklärt Breuer. Ein wenig blauäugig sei sie in ihren ersten Einsatz gegangen, jetzt sei sie besser vorbereitet. »Es wird 29 bis 37 Grad warm sein bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit«, weiß die Anästhesie-Schwester.

190 Patienten, mehr als 80 Operationen

Nach einem zweitägigen Screening sind die zu operierenden Patienten ausgewählt. »Oft sind es Kinder mit Verbrennungen, aber auch Frakturen, Weichteiltumoren und Pseudoarthrosen«, zählt Breuer die Breite der Tätigkeiten auf. Unbehandelt haben all diese Verletzungen schlimme Folgen. »Wir bekommen Erkrankungen zu sehen, die hier unvorstellbar sind«, weiß Breuer. Das sei noch mehr Ansporn, sich für die armen Menschen in diesem korrupten Land einzusetzen. Schließlich sterben weltweit mehr Menschen an fehlender medizinischer Versorgung als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Neues Projekt auf dem Land »Wir arbeiten zwei Wochen lang täglich elf Stunden und führen dabei etwa 80 Operationen durch. Notfälle noch gar nicht mitgezählt«, weiß Breuer. Da sei uneingeschränktes Vertrauen, Hilfsbereitschaft und der Respekt voreinander unerlässlich. Mit dabei ist wieder ihr Kollege, Rolf Overs-Frerker aus Aachen, und Dr. Theresa Kaminski - beide Anästhesisten. Ein Wagnis wird zudem die Reise nach Kailahun. Der Ort mitten im Dschungel ist 90 Kilometer von Kenema entfernt. Dort fehlt es am Nötigsten. Und dennoch soll die Sektion Eschweiler von »Interplast Germany« dort ein neues Projekt aufbauen, um auch den Menschen auf dem Land zu helfen...

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Wer das Engagement von Ruth Breuer und Interplast Germany unterstützen möchten, kann sich per E-Mail an mail@ruth-breuer.de wenden.
Spendenkonto: Interplast Germany, Sektion Eschweiler, IBAN DE18 3916 2980 6103 2890 15 VR-Bank Eschweiler, Stichwort »Sierra Leone«


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