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Hoher Besuch zur 600-Jahr-Feier

Auf eine bewegte Geschichte blickt der Ort Eicherscheid zurück: Am 5. und 6. September feiert das Bundesgolddorf seinen 600. Geburtstag. Und nicht nur Historiker wissen, dass die Corona-Pandemie ganz gewiss nicht die heraufordernste Zeit für die Einwohner war.

Schon seit einigen Monaten laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren für das große Fest Anfang September. Rund um die Tenne soll dann ein historischer Jahrmarkt errichtet werden, es werden alte Gewerke zur Schau gestellt, es wird musikalische Unterhaltung geben und hoher Besuch hat sich angekündigt: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der Wurzeln in Hammer hat und in seiner Kindheit oft die Ferien in Eicherscheid verbrachte, will als Schirmherr des Fest-Wochenendes die Eifel besuchen.

Dr. Elmar Neuß hat Namen erforscht

Der WochenSpiegel wird in loser Folge an wichtige Ereignisse und Besonderheiten des Jubiläums-Dorfes erinnern - die Unterlagen dazu hat der rührige Arbeitskreis Geschichte zusammengetragen:
Lange schon vor Entstehung des gleichnamigen Dorfes war der Name Eicherscheid als Flurname für den Höhenrücken östlich vom Belgenbach und nördlich der Rur im Gebrauch, wie seine Verwendung für die erste Mahlmühle des Monschauer Landes im Jahre 1306 nahe der Belgenbachbrücke an der B 399 und den herzoglichen Lehnshof Eicherscheid in Huppenbroich - aufgezeichnet 1473 - zeigt. Dies hat Heimatforscher Dr. Elmar Neuß vom Geschichtsverein Monschauer Land herausgefunden. Das Dorf Eicherscheid setzt eine ältere, im Feldgeleit entstandene Siedlung Fronrath fort, die östlich der heutigen B 399 und südlich der Kreuzung »Am Gericht« zu suchen ist. Diese Siedlung ist in den Jahrzehnten nach 1400 aufgegeben und durch Eicherscheid ersetzt worden. Ein sicherer Beleg für die neue Siedlung findet sich aus dem Jahr 1516 im Monschauer Landrecht (Eycherscheyt), wo das Dorf der Mühle am Belgenbach zugewiesen ist. Ein Protokoll aus dem Jahre 1550 gibt Aufschluss, dass zwischen 1400 und 1420 Eicherscheid gegründet wurde. Die damaligen Bewohner Vroenrots haben entsprechend diesem Protokoll Anfang des 15. Jahrhunderts den in der Nähe liegenden »Busch« gerodet und den Ort Eytscheit neu gegründet. Die direkte Verbindung von Vroenrot und Eytscheit dokumentieren noch heute Wege. Ein weiteres Indiz ist auch, dass noch viel Eicherscheider Grundbesitz der nachweislich ältesten Familien des Ortes in der Gemarkung Konzen liegt.

Ein Dorf und seine Zeit

Der Arbeitskreis Geschichte Eicherscheid hat sich 2012 formiert, um die vielen Dokumentationen und Aufzeichnungen zu bündeln und mit weiteren Recherchen die Historie des Ortes noch weiter erkunden. In regelmäßigen Treffen werden Lücken in der Historie gefüllt, aber aktuell steht die 600-Jahr-Feier im Vordergrund.


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