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Naturschutzgebiet verwüstet

Wollschweine gehören nicht in ein Naturschutzgebiet. Unerlaubt lebten sie jedoch in einem Gehege am Ortsrand von Steckenborn.
In diesem Gehege im Naturschutzgebiet am Hesselbach nahe Steckenborn lebten bis zuletzt 40 Wollschweine. Diese wurden nun tierschutzgerecht untergebracht. Foto: T. Förster

In diesem Gehege im Naturschutzgebiet am Hesselbach nahe Steckenborn lebten bis zuletzt 40 Wollschweine. Diese wurden nun tierschutzgerecht untergebracht. Foto: T. Förster

Ein Halter aus den Niederlanden hatte die Horde, die aus etwa 40 Tieren besteht, im vergangenen Winter am Rande des Hesselbachs bei Steckenborn angesiedelt. Was zunächst als Attraktion für Einheimische und Besucher anmutete, wurde mit zunehmender Verweildauer zum Problem.
Im Frühjahr dann machten Bürger auf die Zustände in dem Gehege aufmerksam. Sie sorgten sich nicht nur um die zotteligen Tiere mit Unterwolle und lockigen Borsten, sondern auch um das geschützte Bachtal, das seltene Tier- und Pflanzenarten beheimate. Die begrünten Hangwiesen rechts und links des Baches wuchsen zu einer einzigen Schlammfläche heran.

Wollschweine artgerecht untergebracht

Nun haben Mitarbeiter des Amtes für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen sowie der Unteren Naturschutzbehörde der StädteRegion Aachen durchgegriffen und die mehr als 40 Wollschweine aus dem unerlaubten Gehege im Steckenborner Naturschutzgebiet abgeholt. »Die Haltung der Tiere verstieß gegen naturschutzrechtliche Bestimmungen«, heißt es in einer Erklärung der Städteregion. Das war im Rahmen eines richterlichen Beschlusses bestätigt worden. Zwar gehört der Bach nicht zum Wasserschutzgebiet, ist jedoch unzulässig belastet worden. Der Halter der Tiere war mehrfach der Aufforderung durch die Verwaltung nicht nachgekommen, die Wollschweine an einem angemessenen Ort unterzubringen. Unter seiner Mithilfe wurden sie nun aber wohlbehalten verladen und schließlich tierschutzgerecht und zulässig untergebracht. Der junge Niederländer hat jetzt einen Monat Zeit, um für eine neue Unterbringung der Wollschweine zu sorgen. Auch Kälberboxen und Zäune sowie Betonierung für das Gehege muss er beseitigen. Die Fläche im Naturschutzgebiet kann sich nun wieder zu einer artenreichen Grünlandfläche entwickeln.


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