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Notleidenden eine zweite Chance geben

»Sie haben unversorgte Verbrennungen oder Knochenbrüche, die nicht mehr richtig zusammenwachsen. Und wer nicht voll einsatzfähig ist, der wird aus der Gesellschaft verstoßen.« Ruth Breuer hat sich wieder aufgemacht in eines der ärmsten Länder der Welt: Sierra Leone.

Dort engagiert sich die Fachkrankenschwester für Anästhesie im St. Augustinus-Krankenhaus in Lendersdorf mit ihren Mitstreitern von »Interplast Germany«. »Wir haben 100 Operationen und 120 Anästhesieleistungen - etwa für Verbandswechsel an Kindern - durchgeführt«, erinnert sich Breuer an drei intensive Wochen in Kenema. Schlaglöcher in den Straßen, staubige Luft, Müll und Unrat vor den Häusern, bettelnde Kinder - all das ist Normalität am westlichsten Zipfel des afrikanischen Kontinents. »Es ist überall dreckig, ständig fällt der Strom aus, die Wasserleitung ist kaputt und eine Klimaanlage funktioniert nur äußerst selten.« Bedingungen, unter den es sich schon schwer leben lässt. Operationen der plastischen Chrirurgie durchzuführen ist da selbst für erfahrene Ärzte wie Dr. Hans-Elmar Nick aus Eschweiler eine Herausforderung. Doch die medizinischen Fachleute haben sich auf die Fahnen geschrieben, die Umstände für zumindest einige notleidende Menschen in dem bitterarmen Land zu verbessern. Dafür bekommen sie keinen Cent - im Gegenteil, es muss sogar Urlaub und Freizeit »geopfert« werden.

Elfmal Unterstützung von Profi-Fußballer

»Das tun wir gerne, weil wir wissen, dass unser Wirken die einzige Möglichkeit für ausgestoßene Menschen ist, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben«, versichert Ruth Breuer. Zum zweiten Mal war die Steckenbornerin in Sierra Leone. Viele Unterstützer aus der Heimat hatten den Einsatz erst möglich gemacht. Unter ihnen ist auch Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger. Seine Mutter stammt aus dem afrikanischen Land - daher weiß er nur zu gut um die Lebensumstände dort. Im Rahmen des Projektes »Big shoe eleven« finanziert er die Operationen an elf Kindern - eben einer Fußballmannschaft. Kaum von den Strapazen erholt verfolgt Ruth Breuer bereits ein neues Ziel: Im Mai reist sie nach Tansania. Auch dort wird sie als Anästhesieschwester gynäkologischen und plastisch-chirurgischen Operationen beiwohnen. Sie ist für Vor- und Nachsorge der Patienten zuständig, schaut, dass notwendiges Material vorhanden ist - und das stets in zwei OP-Sälen gleichzeitig. »Wir arbeiten dort in einem Krankenhaus des Ordens »Mother of the holy Cross« in der Stadt Puma«, weiß Breuer. Sie freue sich auf den Aufenthalt, geht aber auch mit Respekt die neue Herausforderung an. Fünf Tage Bildungsurlaub bekommt sie vom Arbeitgeber erstattet - der Rest geht wieder von ihrer Freizeit ab. Breuer: »Wenn man das Strahlen der Menschen sieht, denen wir helfen konnten, dann ist das ein Lohn, der mit nichts aufzuwiegen ist.« Wer das Engagement von Ruth Breuer und Interplast Germany unterstützen möchten, kann sich per E-Mail an mail@ruth-breuer.de wenden. Spendenkonto: Interplast Germany, Sektion Eschweiler, IBAN DE18 3916 2980 6103 2890 15 VR-Bank Eschweiler

Interplast Germany e.V.

Die Arbeit basiert auf freiwilligem unentgeltlichem Engagement der Mitglieder. Die entstehenden Kosten werden durch Spendengelder sowie den Jahresbeitrag der Mitglieder finanziert.
Die Mitglieder führen unentgeltlich plastisch-chirurgische Operationen in über 25 Entwicklungsländern in Afrika, Asien und Latein- sowie Südamerika durch.
Auch Überführungen und Behandlungen in Deutschland werden von Interplast finanziert.


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