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Über 100 Jahre alt und trotzdem hochmodern

Der DPSG Pfadfinderstamm „Maximilian Kolbe“ aus Lammersdorf ist einer der größten Stämme der Eifel mit gut 100 aktiven Mitgliedern. Die Jugendlichen haben hier schon früh ein Mitspracherecht und lernen somit Verantwortung.
Benjamin Frings ist der Vorsitzende der Lammersdorfer Pfadfinder. Foto: Tim Nolden

Benjamin Frings ist der Vorsitzende der Lammersdorfer Pfadfinder. Foto: Tim Nolden

Obwohl die Pfadfinder mit 38 Millionen Mitgliedern eine der größten Jugendbewegungen der Welt sind, haben sie trotzdem regelmäßig mit Klischees zu kämpfen. Vielleicht auch weil die Außenstehenden nicht so ganz wissen, was die Pfadfinder eigentlich tun?
Jeder kennt die Kekse verkaufenden Pfadfinderinnen aus amerikanischen Filmen oder den Spruch "Jeden Tag eine gute Tat" -  doch so ganz mit der Realität deckt sich das nicht.
Die Grundsätze der Pfadfinder sind etwas komplexer als es der Spruch glauben macht und Kekse werden auch höchst selten verkauft.
Was wohl alle Pfadfinder eint, ist die Nähe zur Natur. Es wird im Zelt geschlafen, am Lagerfeuer gesungen und gemeinsame Wanderungen unternommen. Das macht jedoch nur einen Teil des Bildes aus und dieses Bild ganz einheitlich zu zeichnen wird auch schwierig, denn was die Pfadfinder auszeichnet, ist dass sie zwar eine pädagogische Idee, aber kein festes Programm haben. Die jährlichen Zeltlager sind schließlich nur ein Teil dessen, was der Jugendverband das Jahr über anbietet. Jede Gruppe trifft sich wöchentlich zur Gruppenstunde und was da unternommen wird, entscheiden die Jugendlichen mit.  
Sozusagen projektbasiert?
Mit dieser Frage konfrontiert muss Benjamin Frings lachen. Der 22-jährige ist Vorstand der Lammersdorfer Pfadfinder und leitet auch eine der Gruppen im Stamm „Maximilian Kolbe“. „Im Grunde ist das so“, sagt er schließlich. Besonders die älteren Gruppen arbeiten von Projekt zu Projekt. Man kann die nächste Fahrt, einen Ausflug oder eine Party vorbereiten, man baut einen Ofen oder legt einen neuen Weg für den gemeinsamen Garten an.
Wichtig ist dabei, dass die jungen Menschen Verantwortung übernehmen für diese Aktionen.
„Wir machen den Jugendlichen klar, dass wir ihnen Verantwortung geben und ihnen vertrauen, aber dass sie eben auch zuständig sind für die Aktion“, erklärt Frings.
Ein System das Erfolg hat - denn die 100 aktiven Mitglieder hat der Stamm nicht von ungefähr.
Jung und alt zusammen

„Wir hatten eine Phase, in der wir weniger Aktive hatten, vor allem in der Leiterrunde“, so Frings. Diesem Trend wurde gegengesteuert indem sich die Pfadfinder mehr darauf besonnen haben, ihre jüngeren Mitglieder einzubinden.  Schon früh wird ihnen vermittelt, wie man Zelt aufbaut und wie man beispielsweise für ein Zeltlager plant und kalkuliert. Junge und alte Leiter arbeiten in der Lammersdorfer Leiterrunde zusammen auf Augenhöhe und die Entscheidungen werden transparent gefällt. Besonders eingebunden sind dabei die Rover. So nennt man bei den Pfadfindern die Jugendlichen, die 16 Jahre und älter sind. „Die Rover haben in einem Lager bereits die Organisation der Küche übernommen“, freut sich Frings. Für die Jugendlichen fühlten sich verstanden und ernst genommen und sind genau deshalb mit Motivation und Engagement bei der Sache.
www.pfadfinder-lammersdorf.de
Weitere Stämme findet man unter dpsg.de/nc/stammeskarte.html


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