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Fußballjugend nimmt die enormen Herausforderungen an

So vielfältig die Anforderungen sind, die der Fußball nicht zuletzt durch die gesellschaftlichen Entwicklungen gerade im Nachwuchsbereich erfüllen muss, so sehr setzt man im Gebiet des Fußballverbandes Rheinland hier auf Kontinuität: Die 52 Delegierten aus den neun Kreisen votierten am frühen Samstagmittag im Rahmen des Verbandsjugendtages einstimmig für Peter Lipkowski – er steht dem Verbandsjugendausschuss vorbehaltlich der Bestätigung durch den Verbandstag am 4. Juni in Lahnstein für drei weitere Jahre vor.
Der alte und wiedergewählte Verbandsjugendausschuss mit dem Vorsitzenden Peter Lipkowski (2. von rechts), dem stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Hohl (2. von links) sowie den Beisitzern Manfred Kühne (links), Petra Retterath-Wagner und Tino Zengler.

Der alte und wiedergewählte Verbandsjugendausschuss mit dem Vorsitzenden Peter Lipkowski (2. von rechts), dem stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Hohl (2. von links) sowie den Beisitzern Manfred Kühne (links), Petra Retterath-Wagner und Tino Zengler.

Bereits seit 2001 ist der Holzfelder nun Vorsitzender des Jugendausschusses. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Helmut Hohl (Nievern) und den Beisitzern Manfred Kühne (Trier), Tino Zengler (Koblenz) und Petra Retterath-Wagner aus Baar - allesamt beim Verbandsjugendtag in Bekond (Trier-Saarburg) einstimmig wiedergewählt - will er die Herausforderungen, die auch dem Jugendfußball zwischen Mosel und Sieg bevorstehen, meistern. "Der demografische Wandel schlägt sich in den kommenden Jahrzehnten weiter auch auf den Fußball durch", betonte Lipkowski und musste damit an seine Aussagen beim voran gegangenen Verbandsjugendtag 2013 in Gondershausen anknüpfen. Umso wichtiger sei es, das Spielen im Verein möglichst attraktiv zu gestalten, um den absehbaren Schwund an Aktiven im Rahmen halten zu können.

"Fußball ist mehr als fünf Runden um den Platz laufen"

"In diesem Zusammenhang", unterstrich Lipkowski, "liegt uns die Qualifizierung unserer Jugendtrainer besonders am Herzen." Eine groß angelegte Studie der Uni Chemnitz belege, dass 56 Prozent der Kinder, die mit dem Fußballspielen aufhören und die Vereine oft dauerhaft verlassen, das wegen mangelhafter Trainerqualität tun. "Fußball ist heute viel mehr als zuerst fünf Runden um den Platz laufen und dann mit drei Bällen zu kicken. Wir müssen unsere Kinder heutzutage wesentlich intensiver beschäftigen als ihnen nur zu zeigen, wie man den Ball richtig stoppt", stieß Walter Desch, der Präsident des Fußballverbandes Rheinland, ins gleiche Horn. Die in Lehrgängen erlangte Kompetenz sei deshalb von enormer Bedeutung, so Desch, und brach somit noch einmal eine Lanze für die in Präsidium und Jugendausschuss einstimmig getroffene Entscheidung, dass bis Mitte 2018 alle Trainer der überkreislich spielenden Nachwuchsmannschaften zwischen D- und A-Jugend lizenziert sein müssen. Aktuell sind es in diesem Bereich nur 80 von rund 180 Trainern. Um Kinder und Jugendliche dauerhaft bei der Stange zu halten, mahnt Peter Lipkowski auch einen differenzierten Umgang mit Jugendspielgemeinschaften (JSG) an: "Sie werden immer mehr genutzt, um den Vereinen entgegenzutreten, die den Leistungsfußball zum Ziel haben." Dabei sei eine JSG eigentlich nur dazu gedacht, Nachwuchsspieler aus mehreren Vereine zusammen zu führen, damit sie eine Mannschaftsstärke erreichen. "Oft sind JSGs aber so groß, dass man drei oder mehr Mannschaften in einem Altersbereich bildet. Dann werden die besten Spieler in die erste Mannschaft und andere in die Teams darunter eingegliedert. Das wiederum hat nicht selten einen Verlust an Attraktivität zur Folge; Erfolg- und Lustlosigkeit sind festzustellen", so Lipkowski. Nicht umsonst habe der Verbandsjugendausschuss hier "die Zügel angezogen". Für den Leistungsfußball sei wiederum das Modell des "Jugendfördervereins" (JFV) geeignet. Der eingeschlagene Weg, den Jugendfußball mithilfe zahlreicher Aktionen und Ideen attraktiv zu halten und zu gestalten, verfehlt seine Wirkung nicht: Mit den für die ablaufende Saison 2015/16 gemeldeten 2196 Teams wurden nur 15 weniger als in der Spielzeit davor gezählt. Trotz des demografischen Wandels und immer weniger Kindern und Jugendlichen war der Verlust damit im Vergleich zu den Jahren davor (jeweils rund 50 Mannschaften) relativ gering. Gerade die F-Junioren haben mit einem Plus von 20 auf 435 Mannschaften einen enormen Aufschwung erfahren. "Das", so Lipkowski, "stimmt uns optimistisch".

Schecks für Ausbilder von Nationalspielern

Besonders zufriedene Gesichter gab es beim Verbandsjugendtag (auch) bei den Vertretern des TuS Katzenelnbogen-Klingelbach und der TuS Koblenz. Als Anerkennung für die Ausbildung der späteren Juniorennationalspieler Sören Torge Lippert (aktuell in der U17 von Borussia Dortmund) und Sven Sonnenberg (spielt in der U17 des 1. FC Köln) gab es Schecks aus den Händen von Alois Reichert, FVR-Vizepräsident für Fußballentwicklung und Talentförderung. Dennis Gronau konnte für den Klub aus dem Rhein-Lahn-Kreis somit 3450 Euro in Empfang nehmen, für die Koblenzer erhielten 1200 Euro aus dem Topf des DFB-Bonusprogramms.


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