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Mangel in der Region Trier: 5500 Arbeitskräfte fehlen

Den Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer (HWK) Trier fehlen rund 5500 Arbeitskräfte, insbesondere ausgebildete Fachkräfte. Das ist das Ergebnis einer von den beiden Wirtschaftskammern in Zusammenarbeit mit der studentischen Unternehmensberatung contact & cooperation durchgeführten Unternehmensbefragung.
Symbolbild/Pixabay

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Basierend auf den Angaben von 855 regionalen Unternehmen mit mehr als 32.500 Mitarbeitern, haben die Kammern mittels einer Hochrechnung die regionale Fachkräftelücke im gewerblichen Bereich bestimmen lassen. Eine vergleichbare regionale Umfrage aus dem Jahr 2011 hatte den ungedeckten Bedarf noch auf rund 3.150 Arbeitskräfte taxiert. "Der regionale Fachkräftemangel hat sich in den vergangenen sieben Jahren drastisch verschärft. Die Zahl der Stellen, die nicht angemessen besetzt werden konnten, hat um rund 70 Prozent zugenommen" sagt HWK-Geschäftsführer Matthias Schwalbach. Am stärksten von den Rekrutierungsproblemen sind die kleinen Unternehmen betroffen. In Kleinstbetrieben mit bis zu neun Mitarbeitern kann jede zehnte Stelle derzeit nicht angemessen besetzt werden, in Betrieben mit 10 bis 49 Mitarbeitern ist es jede vierzehnte, in Großbetrieben mit über 250 Mitarbeitern jedoch nur jede fünfundachzigste Stelle. Branchenbezogen ergeben sich die größten Engpässe im Bau- und Ausbaugewerbe, dem Dienstleistungssektor und dem sonstigen Handwerk. Dem Handel und der Industrie fällt es hingegen noch etwas leichter, den eigenen Fachkräftebedarf zu decken. "Unsere Umfrage zeigt deutlich, dass der zunehmende Trend hin zu akademischen Abschlüssen am konkreten Personalbedarf der regionalen, mittelständisch geprägten Wirtschaft vorbeigeht" sagt IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt und hat für seine These die passenden Zahlen parat: Etwa 60 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen mit Rekrutierungsschwierigkeiten berichten von Stellenbesetzungsproblemen für Positionen, die eine abgeschlossene duale Ausbildung erfordern, 40 Prozent der Betriebe benötigen mehr passende Auszubildende und 30 Prozent suchen bisher erfolglos nach Fachwirten, Technikern oder Meistern. Hingegen meldet nur rund jeder zehnte Befragte, offene Stellen für Hochschulabsolventen nicht angemessen besetzen zu können. Die Unternehmen erwarten auch künftig sich weiter verschärfende Engpässe im mit einer dualen Ausbildung verbundenen Qualifikationssegment. Der Blick in die mittelfrisitge Zukunft der kommenden fünf Jahre belegt aus Sicht der Wirtschaftskammern den dringenden Handlungsbedarf in Sachen Fachkräftesicherung: Während 2011 nur 10 Prozent der Unternehmen fehlende Fachkräfte als großes Problem für den eigenen Geschäftserfolg betrachteten, sind es aktuell 24 Prozent und für 2023 erwartet sogar fast die Hälfte der Betriebe spürbar negative Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn. ­


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