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Rheinlandpokal: Kritik an Verbands-Planung wird laut

Die Weichen für die kommenden beiden Runden im Bitburger Rheinlandpokal sind gestellt: In der Genießer-Lounge der Bitburger Marken- und Erlebniswelt in der Südeifelstadt zogen am frühen Mittwoch Abend Ronny Weller, Olympiasieger im Gewichtheben 1992 in Barcelona, und Patrick Reifenscheidt, bei den Olympischen Spielen in diesem Jahr als Teammanager der deutschen U21-Nationalmannschaft dabei, die Lose für die Viertel- und Halbfinalpaarungen.

Demnach haben es im Viertelfinale die beiden ranghöchsten Vertreter, die beiden Regionalligisten Eintracht Trier (beim FV 07 Engers) und TuS Koblenz (bei den Sportfreunden Eisbachtal) mit Rheinlandligisten zu tun. Der aktuelle Oberliga-Tabellenführer FC Karbach ist beim klassentieferen FSV Trier-Tarforst zu Gast. Und der Karbacher Ligakonkurrent aus Salmrohr tritt bei der ebenfalls eine Etage tiefer angesiedelten SG 2000 Mülheim-Kärlich an. Sollte es zu Favoritensiegen kommen, gastiert die Eintracht im Halbfinale in Salmrohr und würde im Endspiel auf Koblenz treffen. Angesetzt sind die Partien im Rahmenterminplan bereits für den 8./9. November, werden aber wohl allesamt erst später  ausgetragen. Gleichwohl drängt der Spielausschussvorsitzende des Fußballverbandes Rheinland (FVR), Bernd Schneider, auf Austragungen zumindest noch in diesem Jahr – nicht zuletzt wegen des in der Rheinlandliga (in dieser Saison mit vier Spieltagen mehr wie sonst) umfangreichen Programms. Die relativ kurz hintereinander folgenden Pokalrunden nahm Peter Rauen, Ehrenpräsident des FSV Salmrohr zum Anlass, während der Auslosung Kritik am Verband zu üben: „Wir haben seit August insgesamt 18 Pflichtspiele bestritten. Irgendwann hört es mal auf, schließlich gehen unsere Jungs ja auch noch studieren oder arbeiten. Man hätte die Runde auch für einen späteren Zeitpunkt ansetzen können. Wir haben im Dezember, Januar und Februar völlig frei und pressen dann noch einen Spieltag so rein. Das ist doch für Amateurmannschaften Unfug, was da mittlerweile gemacht wird. Unsere Vorschläge werden untergebügelt. So geht´s doch nicht mehr. FVR-Präsident Walter Desch versuchte die Wogen zu glätten: „Es ist uns relativ egal, wann gespielt wird. Wir müssen nur sehen, dass wir frühzeitig die Halbfinalspiele austragen können. Der Rahmenterminplan wurde von den Vereinen bei einer gemeinsamen Tagung beschlossen. Jetzt alles in Frage zu stellen, wenn alles so weit fertig ist, halte ich nicht für sehr sinnvoll.“

"Große Bühne bieten"

„In diesem Jahr sind acht Spitzenvereine im Viertelfinale, das werden sicherlich spannende Spiele“, sagte  Desch außerdem. „Und ein Rheinlandligist hat durch das Heimrecht gegen einen Oberligisten im Pokal immer Chancen, die nächste Runde zu erreichen. Wir freuen uns sehr, die Bitburger Braugruppe weiterhin als starken Partner an unserer Seite haben und ihr durch den Finaltag der Amateure eine große Bühne bieten können.“ Gerd Müller, Verkaufsleiter Eifel/Trier bei der Bitburger Braugruppe, betonte: „Die Partnerschaft mit dem Fußballverband Rheinland ist für uns eine gute Gelegenheit, der Region etwas zurückzugeben. Darüber hinaus ist der Finaltag der Amateure ein toller Zugewinn und eine weitere Aufwertung des Wettbewerbs.“

Die Spiele im Überblick

Viertelfinale (8./9. November 2016):
1) SG 2000 Mülheim-Kärlich - FSV Salmrohr
2) Sportfreunde Eisbachtal - TuS Koblenz
3) FV Engers - SV Eintracht Trier
4) FSV Trier-Tarforst - FC Karbach Halbfinale (18./19. April 2017):
Sieger Spiel 1 - Sieger Spiel 3
Sieger Spiel 4 - Sieger Spiel 2

Extra: Finaltag der Amateure: Zweite Auflage am 25. Mai 2017

 

Die Premiere vor rund fünf Monaten war ein großer Erfolg, nun wird die zweite Auflage geplant: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), seine 21 Landesverbände und die ARD haben sich auf den Termin für den Finaltag der Amateure 2017 verständigt. Gespielt wird am Donnerstag, 25. Mai 2017 (Christi Himmelfahrt). Zum zweiten Mal zeigt die ARD die Endspiele um die Landespokale bundesweit in einer großen Livekonferenz. Am ersten Finaltag der Amateure waren 17 Landespokal-Endspiele ausgetragen worden, lediglich vier Landesverbände konnten nicht dabei sein. Die rund achtstündige Livesendung, die in Hamburg startete und in Essen endete, hatte im Durchschnitt 1,37 Millionen und in der Spitze mehr als zwei Millionen Fernsehzuschauer (Marktanteil: 10,2 Prozent). 2017 werden voraussichtlich alle 21 Landesverbände beteiligt sein. Die Gewinner ziehen in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals 2017/2018 ein.

Walldorf als Vorbild

 Als aktuelles Vorbild für die Amateurklubs kann der FC Astoria Walldorf dienen: Der Verein aus der Regionalliga Südwest erzielte das historische erste Tor am Finaltag der Amateure 2016 im Endspiel des Badischen Fußballverbandes, bezwang dort die SpVgg. Neckarelz mit 2:0 und schaffte dadurch die Qualifikation für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2016/17. Nach Erfolgen über Zweitligist VfL Bochum (4:3 nach Verlängerung) und Bundesligist SV Darmstadt 98 (1:0) steht der Viertligist aus Walldorf nun im DFB-Pokal-Achtelfinale und empfängt am 7./8. Februar 2017 den Zweitligisten Arminia Bielefeld.  Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident Amateure, sagt: „Der 25. Mai 2017 wird dank des DFB, seiner Landesverbände und der ARD der nächste große Tag für den gesamten deutschen Amateurfußball werden. Nach den tollen Erfahrungen mit dem ersten Finaltag fiebern wir alle bereits jetzt diesem Spektakel entgegen, das wieder viele Amateurfußballer und Fans in seinen Bann ziehen wird. Dass Regionalligist FC Astoria Walldorf derzeit im DFB-Pokal derart für Furore sorgt, ist eine wunderbare Geschichte und zeigt, was sich aus der Teilnahme am Finaltag entwickeln kann.“

"Spannend und faszinierend"

 Peter Frymuth, DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung, erklärt: „Es freut mich sehr, dass der Finaltag der Amateure nach einem erfolgreichen Start in diesem Jahr auch 2017 seine Fortsetzung findet. Dass dabei gemeinsam mit der ARD frühzeitig eine Terminabstimmung erfolgte, zeigt das Interesse aller Beteiligten am Finaltag. Bei den Partien der 2. DFB-Pokal-Runde konnten wir kürzlich wieder erleben, wie spannend dieser Wettbewerb ist und welche Faszination er ausübt – und der Finaltag der Amateure ist für die Amateurvereine der Schritt dorthin.“ FVR-Präsident Desch sagt: „Durch den Finaltag der Amateure wird das Interesse an den Landespokal-Endspielen erheblich gesteigert, auch bei uns im Fußballverband Rheinland. Diese tolle Veranstaltung ist ein zusätzlicher Anreiz für die teilnehmenden Mannschaften, zumal das Endspiel – insbesondere durch die Fernsehübertragung – einen großen Zuschauerzuspruch erfährt.“

"Hochklassiges Gesamtpaket"

 WDR-Sportchef Steffen Simon betont:„Die Premiere des Finaltags im vergangenen Mai war rundum gelungen. Mit der Erfahrung aus dieser Veranstaltung wollen wir auch 2017 ein hochklassiges Gesamtpaket schnüren. Da ist es besonders erfreulich, dass wir diesmal mit allen 21 Landespokalendspielen, also auch mit den tollen Traditionsvereinen im Osten Deutschlands, planen können. Wir freuen uns sehr auf dieses sportliche Großereignis.” Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) wird erneut die Übertragung der Livekonferenz in der ARD koordinieren.


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