Seitenlogo
ju

100 Jahre amerikanische Präsenz wird in Salmtal gefeiert

Die amerikanische Präsenz in Rheinland-Pfalz feiern Einheimische und Angehörige der Air Base Spangdahlem am Samstag, 14. September in Salmtal. Neben dem Fest gibt es auch ein Fußballspiel zwischen Soldaten und Bürgermeistern.

Seit etwa 100 Jahren besteht die amerikanische Präsenz in der Region. Auf der Air Base Spangdahlem sind mehrere tausend US-Amerikaner untergebracht. Viele leben eng zusammen mit ihren deutschen Nachbarn. Aus zahlreichen Bekanntschaften wurden Freundschaften. Diese werden am Samstag, 14. September, in Salmtal gefeiert. VG-Wittlich Land-Bürgermeister Dennis Junk hat zusätzlich die Idee zu einem Fußballmatch angestoßen. Wochenspiegel: Wie kamen Sie auf die Idee für das Fest?
Dennis Junk: »Das Land hat mit dem Thema '100 Jahre amerikanische Präsenz' eine Wanderausstellung ins Leben gerufen. Man wollte das Thema stärker nach außen tragen. Ich spiele seit drei Jahren in der Nationalmannschaft der Bürgermeister. Dadurch kam mir die Idee, ein Fest rund um die Ausstellung zu gestalten und ein Benefizspiel zu veranstalten. Es soll ein deutsch-amerikanisches Freundschaftsfest werden, da wir in den Dörfern sehr eng mit den Amerikanern leben.« Wie sind Sie mit der Idee an die US-Streitkräfte herangetreten?
»Ich bin sehr oft auf der Air Base. Die Air Base Spangdahlem  gibt es zwar nicht seit 100 Jahren, aber die amerikanische Präsenz im Land. Die Amerikaner waren sofort Feuer und Flamme, als ich sie gefragt habe. In den vielen Gesprächen sind neue Ideen entstanden.« Welche Ideen waren das? »Zum Beispiel kam ein Bürger zu uns mit Original -Zeitungsartikeln von 1957. Diese hat er über viele Jahre gesammelt und würde sie gerne zur Verfügung stellen. Wir haben auch einen Aufruf gemacht, dass Menschen uns ihre Geschichten schicken können. Ich habe im privaten Kreis Bekannte, die Freundschaften mit Amerikanern geschlossen haben, die heute wieder in Amerika wohnen, aber zu Weihnachten immer noch anrufen. Das zeichnet unsere Region aus: Dass diese Verbindungen teilweise über Jahrzehnte noch da sind.«
Welche weiteren Veranstaltungen zum Fest wird es geben?
»Die Wanderausstellung wird 14 Tage in der IGS Salmtal zu sehen sein und wir überlegen, wie man das Thema in den Unterricht integrieren kann. Auch bei der Volkshochschule habe ich nachgefragt, ob sie Führungen anbieten können. Auch erwähnenswert: Die Feuerwehr übt regelmäßig zusammen mit den Amerikanern auf der Air Base. Eine Ausstellung mit Feuerwehrautos oder eine Übung mit der Jugendfeuerwehr wäre daher denkbar. Mit der Polizei bin ich ebenfalls im Gespräch, auch hier gibt es Kooperationen. Klassische Ausstellungsstände stehen natürlich auch auf dem Plan: Etwas für die Kinder und Kulinarisches aus der Verbandsgemeinde. Vom Musikverein Salmtal  könnten die Landeshymnen zu hören sein. Damit sich neue Soldaten in der Eifel besser orientieren können, wird es um das Gelände Infostände zu den örtlichen Sehenswürdigkeiten geben.«
Ein Highlight ist das Fußballspiel. Gibt es eine Fußballmannschaft auf der Air Base?
»Nein, die gibt es nicht. Eine Mannschaft für das Spiel ist aber in der Planung.«
Keine Mannschaft – warum haben sich die Amerikaner dann für Fußball entschieden?
»Sie hatten auf der Air Base gerade einen neuen Sportplatz gebaut. Da ich selbst Fußball spiele, habe ich sie aus Interesse auf den Sport angesprochen. Die Antwort: Es fehle noch die Motivation, richtig Fußball zu spielen. So kam mir die Idee, ein Match zu veranstalten, damit der Fußball neben Baseball und Basketball dort auch Anhänger findet. Denn: Wenn sie eine Mannschaft haben und Spaß daran finden, können sie auch gegen andere Mannschaften in den kleinen Dörfern spielen.«
Welche Gründe sprechen für Salmtal als Veranstaltungsort?
»Das Salmtalstadion hat eine überdachte Tribüne für 1.200 Personen. Dort haben auch schon Veranstaltungen mit vielen Menschen stattgefunden - wir haben also Erfahrung damit. Die Mensa ist außerdem ein  idealer Ort für offizielle Termine und die IGS ein  hervorragender Rückzugsort bei schlechtem Wetter. Es gibt zudem Parkmöglichkeiten und viel Platz.«
Es handelt sich um ein Benefizspiel. An wen gehen die Einnahmen?
»Sie werden sehr wahrscheinlich an das 'SOS-Kinderdorf' gehen. Für  welches Projekt die Spendensumme genutzt werden wird, wissen wir noch nicht genau.«
Befürchten Sie, dass die politische Stimmung Spiel und Fest belastet?
»Mir ist es wichtig, dass man sich, gerade weil die Stimmung weltpolitisch schwierig ist, fernab dieser großen Themen auf die Basis  besinnt und sagt: »Wir wollen hier gut zusammenleben!« Und ich habe oft die Rückmeldung von den Amerikanern, dass Spangdahlem eine Air Base ist, zu der sie gerne gehen. Eben weil es eine Base ist, die auch familiär gepflegt ist.«
Und darum geht es ja: Die Amerikaner sollen heimkehren und sagen können 'In der Eifel waren wir gern.'
»Genau!«

Kurzportrait Dennis Junk

  • Dennis Junk, 34 Jahre, Bürgermeister der VG Wittlich-Land
  • Im Amt seit 2014
  • Wohnt in Salmtal
  • Spielt seit 2016 in der Nationalmannschaft der Bürgermeister
  • Position: Mittelfeld
(ju).


Meistgelesen