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An Weihnachten geht die Sicherheit vor

Damit der Baum nicht auf der Straße landet und das Fest nicht in Flammen aufgeht: Tipps zur Sicherheit an Weihnachten.
Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen. Foto: pixabay

Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen. Foto: pixabay

Tannenbaum, Kerzen und ein großes Festmahl gehören zu Weihnachten. Doch Kerzen oder defekte Lichterketten können einen Brand verursachen und beim Baumtransport gibt es vieles zu beachten.

Dachtransport nur mit Gepäckträger

Die Sicherheit geht schon außerhalb der eignen vier Wände lös. Der Tüv Rheinland empfiehlt einen Transport nur mit Gurten oder Anhänger. "Für einen Weihnachtsbaum gilt das Gleiche wie für jede andere Ladung", sagt Thorsten Rechtien, Kfz-Experte bei TÜV Rheinland. "Der Baum muss so gesichert sein, dass er in Kurven und beim Bremsen nicht verrutscht oder unterwegs verloren geht. Ihn direkt auf dem Autodach zu befestigen wäre fahrlässig." Sollte der Baum nicht ins Auto passen, dann ist ein Dachgepäckträger für den Transport besser geeignet. Der Stamm oder die Zweige dürfen nicht über die Front und auch nicht über die Seiten hinausragen. Beträgt der Überstand am Heck mehr als einen Meter, muss das Ende mit einem 30 mal 30 Zentimeter großen roten Tuch und bei Dunkelheit mit einem roten Licht gekennzeichnet sein. "Der Baum sollte mit straffen Gurten gesichert sein. Wir empfehlen bei solchen Artikeln und dem Gepäckträger darauf zu achten, dass die Produkte ein gültiges Prüfzeichen haben", erklärt Kfz-Experte Rechtien. Der Baum sollte gesichert im Netz transportiert werden mit dem Baumstumpf nach vorne zeigend, damit der Luftwiderstand möglichst gering ist und den Baum nicht "aufbläst". Noch sicherer ist der Transport mit Anhänger. Gut festgezurrt und windgeschützt unter einer Plane, lässt sich der Baum heil nach Hause bringen.

Sicher auch zu Hause

Ist der Baum aufgestellt, sollten auch hier einige Dinge beachtet werden. Rund 230.000 Wohnungsbrände ereignen sich jährlich in Deutschland. Laut einer Statistik des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft steigt das Brandrisiko in der Weihnachtszeit um 40 Prozent. Wachskerzen am trockenen Tannenbaum, marode Lichterketten, Fettbrand in der Küche: binnen weniger Minuten kann an Weihnachten eine Wohnung in Flammen stehen und das Fest zur Katastrophe werden.  Der TÜV-Verband (VdTÜV) gibt Tipps für ein entspanntes Weihnachtsfest.

Wachskerzen sind gefährliche Stimmungsmacher

"Echte" Kerzen dürfen niemals unbeaufsichtigt brennen. Sie gehören auf eine standfeste nicht brennbare Halterung und dürfen nicht in der Nähe von brennbarem Material - wie zum Beispiel Gardinen - oder in Zugluft aufgestellt werden. Am Tannenbaum ist unbedingt ein ausreichender Abstand zu den Zweigen und zu brennbarem Baumschmuck einzuhalten. Tannenbäume sollten erst kurz vor Weihnachten aufgestellt werden, der Christbaumständer muss mit Wasser gefüllt sein und regelmäßig nachgegossen werden. Besonders wichtig ist die Standfestigkeit: "Wir raten beim Kauf von Weihnachtsbaumständern auf geprüfte Produkte mit dem GS-Zeichen zu achten", rät Bühler. Besonders wichtig: Wenn Erwachsene den Raum verlassen, darf keine Kerze mehr brennen!

Brandrisiko Elektrik

Vor dem Gebrauch sollten Nutzer die Kabel auf Brüche kontrollieren und defekte Leuchtmittel austauschen. "Bereits beim Kauf von Weihnachtsdekoration empfehlen wir dringend, auf die Qualität der Produkte zu achten", sagt Bühler. "Elektrische Geräte sollten ein Prüfzeichen tragen, dass den VDE-Bestimmungen entspricht." Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte zusätzlich auf das GS-Zeichen achten.  Verteilerdosen und Verlängerungskabel dürfen nicht überlastet werden und auf keinen Fall Schäden aufweisen. Werden mehrere Lichterketten in Betrieb genommen, sollten sie an verschiedene Steckdosen angeschlossen werden.

Fettbrände richtig bekämpfen - nicht mit Wasser löschen!

Der Herd darf auch im Weihnachtsstress niemals unbeaufsichtigt bleiben. Auch im Backofen, etwa beim Hantieren mit der Weihnachtsgans, besteht Feuergefahr, besonders wenn flüssiges Fett auf die offenen Flammen eines Gasofens tropft. Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden, da dies zu einer gefährlichen Explosion führt. Feuer sollte sofort mit einem trockenen Deckel oder mit einem Feuerlöscher der Brandklasse "F" erstickt werden. Niemals darf ein Löscher der Brandklasse "A" verwendet werden, da er Wasser enthält.

Vorbeugung dämmt die Gefahr ein

Jede Wohnung und jedes Haus sollte mit Rauchwarnmeldern ausgestattet sein. Kinder dürfen sich niemals unbeaufsichtigt in der Nähe brennender Kerzen aufhalten, Streichhölzer und Feuerzeuge gehören außerhalb ihrer Reichweite. Darüber hinaus rät der TÜV-Verband zur Vorsicht im Umgang mit Alkohol, um Haushaltsunfälle und Brände rund um die Feiertage zu vermeiden. Im Notfall sollte mindestens ein Eimer Wasser, Feuerlöscher und Löschspray bereitstehen. Haben eigene Löschversuche keinen Erfolg: Fenster und Türen schließen, aber nicht abschließen! Sofort die Wohnung verlassen und die Feuerwehr über 112 verständigen! (red./Tüv Rheinland/Verband Tüv)


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