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2:1 vor 2000 Zuschauern: SV Leiwen-Köwerich packt´s

Neun lange Jahre hatten sie warten müssen, schienen bereits am vorletzten Spieltag der Fußball-Bezirksliga-Saison 2015/16 alles klar machen zu können, kamen dann ins Straucheln – um im Nachsitzen dann doch der strahlende Aufsteiger zu sein: In der neuen Runde wird beim frisch gebackenen Meister und Aufsteiger SV Leiwen-Köwerich wieder Rheinlandligafußball geboten. Der SV Eintracht 66 Dörbach verpasste es durch die 1:2-Niederlage im Entscheidungsspiel am Fronleichnamstag vor 2000 (!) Zuschauern am Wittlicher Bürgerwehr, just im 50. Jahr des Vereinsbestehens zurück in die höchste Spielklasse des Fußballverbandes Rheinland zu kehren. Dieser hatte der Salmtal-Klub zuletzt vor fünf Jahren angehört.

Unterm Strich geht der Sieg der von Helmut Freischmidt trainierten Leiwener und Köwericher in Ordnung. Sie kamen besser in die Partie, hatten mit dem Fernschuss von Daniel Alsina-Fonts in der 15. Minute auch die erste Möglichkeit. Nach 35 Minuten sah sich der SVLK aber überraschend im Rückstand. Den ersten nennenswerten Angriff der Elf von Coach Bernd Körfer schloss Philipp Gulden nach Vorlage von Nils Thörner mit einem Schlenzer ins lange Eck erfolgreich ab. Doch die Antwort der Moselaner ließ nicht lange auf sich warten: Nur fünf Minuten später war Daniel Alsina-Fonts nach Hereingabe von Timo Toppmöller mit dem Tor zum 1:1 zur Stelle.

Daniel Alsina-Fonts trifft, scheitert und bereitet vor

Seine Trefferqualitäten ließ Daniel Alsina-Fonts wenig später vermissen, als er alleine auf SVD-Schlussmann Kevin Witz zusteuerte, an diesem aber scheiterte. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff verstolperte Dominik Klotten zwei Meter vor dem Dörbacher Tor. In einer Partie, in der beiden Teams vielleicht auch aufgrund des stumpfen Rasens, wohl aber auch wegen der ungewohnt großen Kulisse nicht alles gelang, war danach Dörbach am Drücker. Der diesmal blasse Goalgetter Daniel Mehrfeld fand aber zwei Mal seinen Meister in Leiwens Schlussmann Sebastian Dahm (48., 65.). Den längeren Atem hatte die Freischmidt-Elf. Nach Flanke des kurz vorher noch scheiternden Daniel Alsina-Fonts köpfte der elf Minuten zuvor eingewechselte Karl Dagiannopoulos zum 2:1 ein (77.). Auch die von Schiedsrichter Mario Schmidt angesetzte, fünfminütige Nachspielzeit überstand der SVLK unbeschadet. "Wir waren wild entschlossen, das Spiel zu gewinnen. Damit wollten wir auch allen Schmähungen und Kritiken, die wir in den vergangenen Tagen erfahren mussten und mal wieder Richtung `Söldnertruppe` abzielten, entgegen treten", jubelte Kapitän Dahm, der zwischen den Pfosten viel Ruhe und Souveränität ausstrahlte. Sein Trainer Helmut Freischmidt verteilte "ein Riesenkompliment an das ganze Team. Die Jungs haben trotz der zwei zuvor nicht gewonnenen Spiele an sich geglaubt und in diesem intensiven Match am Ende verdient die Nase vorn gehabt."

Verlierer sind gefasst

Sein Gegenüber Bernd Körfer zeigte sich gefasst: "Es war klar, dass die Tagesform entscheidet. Auch wir hatten unsere Chancen. Leiwen-Köwerich kam aber letztlich zu einfach zu seinen beiden Treffern. Nichtsdestotrotz haben wir eine Riesensaison gespielt." Der Torschütze des Dörbacher 1:0, Philipp Gulden, sprach davon, dass "Leiwen die Mitte gut zugemacht hat - da war es schwierig für uns, durchzukommen". Daniel Alsina-Fonts lobte die Einstellung seiner Teamkollegen ("Das hat man bei jedem in den Augen gesehen."). Und der Schütze des 2:1, Karl Dagiannopoulos, meinte: "Das ist das Highlight meiner Laufbahn bis jetzt. Das Gefühl ist einfach Wahnsinn, Wahnsinn." Mannschaftskamerad Marco Unnerstall hob die Top-Moral des Teams positiv hervor. Staffelleiter Bernd Hurth (Wincheringen) gratulierte offiziell den nach der Punktrunde mit Dörbach punktgleichen Leiwen-Köwerichern und überreichte einen Ball: "Als Staffelleiter lasse ich ja nur ungerne eine Mannschaft gehen - wenn, dann aber wie in diesem Falle am liebsten nach oben." Der Blick ging am Donnerstag Abend aber auch bereits nach vorne: Während Timo Toppmöller nach sechs Jahren beim SVLK verabschiedet wurde, dürfte sich nun der Wunsch von Coach Freischmidt nach einigen gezielten Verstärkungen leichter realisieren lassen. Dörbach verlassen werden neben Oleg Poloshenko (SV Speicher) und Maik Pinjuh (SG Binsfeld) wohl auch Sascha Maxheim, den es aller Voraussicht nach zurück zur DJK St. Matthias Trier zieht. Auch Trainer Bernd Körfer steht mit einigen potenziellen Neuzugängen in Verbindung, will in Kürze alles unter Dach und Fach haben.AA

Statistik

SV Leiwen-Köwerich: Sebastian Dahm - David Krickel, Nico Toppmöller (66. Karl Dagiannopoulos) , Marco Unnerstall, Heiko Schmitt (70. Nils Engemann), Daniel Alsina-Fonts (89. Marco Sauer), Nico Toppmöller, Xavier Alsina-Fonts, Dominik Klotten, Christian Schmitt, Pascal Lex SV Dörbach: Kevin Witz -Simon Bösen (46. Julian Roderich), Eric Görgen, Daniel Schuh, Dennis Haas, Kai Edringer, Nils Thörner, Philipp Gulden, Daniel Mehrfeld, Marco Gerten, Manuel Bemsch (72. Maik Pinjuh) Tore: 0:1 (35.) Gulden, 1:1 (40.) Daniel Alsina-Fonts, 2:1 (77.) Dagiannopoulos, Schiedsrichter: Mario Schmidt (Daun)


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