Seitenlogo
ju

Ein Kinopalast für die ganze Region

Licht aus – Vorhang auf! Nach langer Planung und Bauphase kann der Kinopalast in Wittlich endlich eröffnen. Aber nur mit vielen Gästen kann sich die Branche erholen.
Letzte Baumaßnahmen: In Wittlich eröffnet bald das neue Kino. Übrigens: Investor Kurt Römer plant auch den Bau eines Kinos in Bitburg. Im Moment befinden sich die Pläne dafür aber auf »Stand-by«. Foto:  J. Urban

Letzte Baumaßnahmen: In Wittlich eröffnet bald das neue Kino. Übrigens: Investor Kurt Römer plant auch den Bau eines Kinos in Bitburg. Im Moment befinden sich die Pläne dafür aber auf »Stand-by«. Foto: J. Urban

Wer erinnert sich nicht an seinen ersten Kinofilm? Manch einer reiste mit Luke Skywalker in eine weit entfernte Galaxie, ein anderer entdeckte seine Liebe zum »Dirty Dancing« oder tauchte zusammen mit Harry Potter in eine magische Welt ein. Kinofilme haben immer noch eine große Anziehungskraft: sei es für einen Familienausflug, einen romantischen Abend oder einfach nur, weil man den neuesten Film mit dem Lieblingsschauspieler nicht verpassen will. Sobald man mit einer Tüte Popcorn gemütlich im Sessel sitzt, verabschiedet man sich für ein paar Stunden vom Alltag.
Nach knapp zehnjähriger Abstinenz ist das jetzt auch wieder in Wittlich möglich: nach mehrmonatiger Bauphase und einigen Verzögerungen ist der Kinopalast Eifel/Mosel in der Säubrennersstadt fertiggestellt und wird am Donnerstag, 23. Juli eröffnen. Rund fünf Millionen Euro hat der Bau insgesamt gekostet – rund 1,5 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Für Kurt Römer, der zusammen mit Lebenspartnerin Heike Müller als Investor auftritt, ist das »immer noch im Rahmen«. Auch dass das Kino nicht wie geplant im Winter 2019 eröffnen konnte sei vertretbar: »Spatenstich war im September 2019. Das sind neun Monate Bauzeit und das halte ich für in Ordnung.«

Moderne Technik hinter der Leinwand

Und nach dieser Zeit präsentiert sich das fertige Filmtheater schlicht aber modern neben dem Wittlicher Eventum. Kurt Römer, der auch der Inhaber des Kinopalasts Vulkaneifel in Daun ist, war es wichtig, dass das Haus möglichst »grün« ist: »Wir produzieren unserer eigene Wärme und Kälte und dadurch unseren eigenen Strom«. Dadurch könne das Haus autark arbeiten. Eine Photovoltaik-Anlage für das Dach sei noch in Planung.  Auch im Innersten findet sich modernste Technik: Fünf Säle mit 4 K Projektoren und Dolby Atmos Sound bzw. Dolby 7.1 warten auf die Besucher. Rund 600 könnten es unter normalen Umständen sein – wäre da nicht Corona.
Die Pandemie hat auch vor dem Kino-Projekt nicht haltgemacht und sorgte zuletzt für Lieferengpässe – beispielsweise bei den bestellten Fliesen – und damit für die Bauverzögerungen. Da die Lieferungen nun aber endlich angekommen sind und Kinos mit Hygienekonzepten wieder öffnen dürfen, steht einer anständigen Einweihungsfeier nichts mehr im Wege. Allerdings, so Kurt Römer, wegen der Pandemie »erstmal nur im kleinen Rahmen mit Vertretern aus der Politik und der Presse am 22. Juli«. Mit der Öffentlichkeit möchte er im Herbst feiern falls das möglich ist. Bis dahin können sich die Cineasten in der Oberstadt aber bereits die neusten Blockbuster ansehen. Auch im Wittlicher Kino gelten Schutzmaßnahmen:  der Mindestabstand muss eingehalten und eine Schutzmaske getragen werden. Die Mund-Nasen-Bedeckung darf am Sitzplatz abgenommen werden. Das Kassensystem wurde so angepasst, dass der nötige Abstand zum Sitznachbarn eingehalten wird. Kontaktdaten müssen Gäste auch hier hinterlassen.
Weiterhin ist das Lichtspielhaus mit einer Lüftungsanlage ausgestattet, die an die Corona-Schutzmaßnahmen angepasst wurde. Alle Sicherheitsvorkehrungen gelten auch im Gastro-Bereich. Hier zieht am 23. Juli  auch das »Burger House« ein, das sich vorher in der Beethovenstraße befand.
Neben dem kulinarischen Angebot plant Kurt Römer auch ein umfassendes, kulturelles Programm: »Dazu gehören Seniorenkino, Live-Übertragungen und andere Veranstaltungen«. Gerne würde er auch mit jungen Menschen zusammenarbeiten, um ein attraktives Programm zu gestalten.

Ohne Publikum stirbt das Kino

Doch egal wie abwechslungsreich das Programm auch sein mag – das Konzept wird nicht aufgehen, wenn die Menschen aufgrund der Krise aus Angst nichts ins Kino gehen. »Für die Kinobranche ist es von größter Wichtigkeit, dass die Menschen jetzt wieder zu uns kommen«, appelliert Kurt Römer, »Wir hoffen sehr, dass sie Solidarität zeigen und uns jetzt unterstützen. Denn eines ist klar: wenn niemand kommt, wird das Kino aussterben.« Also keine Angst vor dem Filmtheater wegen Corona? »Genau!«.
  • 5 Säle, ca. 600 Plätze
  • Barrierefrei, klimatisiert
  • Technik: Christie, 4 K Projektor, 2 Säle Dolby Atmos, 3 Säle Dolby 7.1 Surround
  • Liegesitze, VIP-Sitze mit Fußhocker, Doppelarmlehnen und Tisch
  • Infos unter: www.kino-wittlich.de
(ju)


Meistgelesen