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Katastrophenfall im Eifelkreis

Land unter im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Regenfälle der letzten Nacht haben im Raum Bitburg und Prüm zu zahlreichen Überschwemmungen geführt. Auch der Eifel-Zoo in Lünebach war überflutet, wodurch ein Bär aus dem Gehege ausbrechen konnte. Die Kreisverwaltung hatte zu einer Pressekonferenz über die Lage im Kreis eingeladen.

"Solch eine Situation habe ich im Eifelkreis auch noch nicht erlebt", beschreibt Kreisfeuerwehrinspektor Jürgen Larisch knapp die Situation. "Alle Verbandsgemeinden im Kreis sind von Überschwemmungen betroffen." Gegen 6 Uhr informierte er Landrat Joachim Steit erstmalig über die Situation im Kreis. Um 8 Uhr fiel dann der Beschluss, dass im Eifelkreis der Katastrophenfall ausgerufen wird und die Kreisverwaltung die Koordinierung der Rettungskräfte im neuen Katastrophenschutzzentrum in Bitburg übernimmt. Etwa 1000 Rettungskräfte waren im kompletten Kreis im Einsatz. Auch aus den benachbarten Kreisen und aus Luexemburg gab es Unterstützung von Mensch und Material. "Wir hatten die Lage jederzeit im Griff, sind aber auch weiterhin wachsam", bewertet Streit die aktuelle Lage. Nur eine Rettungskraft wurde bei einem Einsatz leicht verletzt. Weitere Verletzte sind nicht zu beklagen. Zwei Personen mussten vor den Wassermassen aus ihren Häusern gerettet werden, bei einer Person bestand dabei akkute Lebensgefahr. "Die Wassermassen waren schon enorm und haben Straßen zerstört und Gebäude beschädigt", berichtet Aloysius Söhngen, Bürgermeister der VG Prüm. "In der Schneifel kamen etwa 140 Liter und mehr pro Quadratmeter vom Himmel." Eine besondere Situation ergab sich im Eifel-Zoo in Lünebach. "Der komplette Zoo stand unter Wasser. Vorallem die Gehege der Raubkatzen wurden vom Wasser der Prüm unterspült", berichtet Andreas Kruppert, Bürgermeister der VG Arzfeld. Ein Bär flüchtete vor dem Hochwasser aus seinem beschädigten Gehege auf einen Rundweg des Zoos und musste erschossen werden, da er direkt auf die Rettungskräfte vor Ort zulief. Ebenfalls vermisste Raubkatzen, zwei Löwen, zwei Tiger und ein Jaguar, wurden später in ihren Gehegen aufgefunden. Die Tiere hatten vermutlich niemals ihre Behausungen verlassen. "Wir hatten wegen es Hochwassers leider keinen Einblick in die Gehege. Daher mussten wir davon ausgehen, dass die Tiere, wie schon der Bär, geflüchtet waren", so Kruppert. "Sobald die Gehege wieder komplett begehbar sind, werden sie auf Schäden begutachtet. Danach wird entschieden, wie es im Zoo weiter geht." Ein weiteres Problem verursachten die Wassermassen am Stausee in Biersdorf. Um die Standfestigkeit des Dammes nicht zu gefährden, wurde kontrolliert eine größere Menge an Wasser abgelassen. "Der Stausse steht unter Beobachtung und wir überprüfen seine Standfestigkeit", so Jürgen Larisch. "Das Ablassen des Wassers war eine Vorsichtsmaßnahme. Es geht keine Gefahr vom Stausee aus." Das Wasser des Stausees führte jedoch zu weiteren Überschwemmungen unterhalb des Sees. Foto: Schröder


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