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»Leader« stärkt Eifelkreis

Zur Entwicklung und Stärkung des ländlichen Raumes gibt es das EU-Förderprogramm Leader. Im Eifelkreis haben bereits einige Projekte Unterstützung erhalten. Doch was ist Leader eigentlich genau?
Das Förderprogramm Leader fördert verschiedene Projekte im Eifelkreis. So gab es zum Beispiel Fördergelder für den Aufbau einer Schau-Ziegenkäserei mit Hofladen. Foto: Rieke/pixelio

Das Förderprogramm Leader fördert verschiedene Projekte im Eifelkreis. So gab es zum Beispiel Fördergelder für den Aufbau einer Schau-Ziegenkäserei mit Hofladen. Foto: Rieke/pixelio

Leader stellt ein EU-Förderprogramm dar, das die Entwicklung und Stärkung des ländlichen Raumes verfolgt. Hinter der Abkürzung Leader verbirgt sich die Bezeichnung ‚Liaison entre actions de développement de l‘economie rurale‘ (dt. Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). »Aktuell ist die Förderphase 2014 bis 2020 angelaufen«, erklärt Otmar Banz vom Bereich Kreisentwicklung der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm.  »Das Programm ist eingebettet in den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (Eler) und das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung‘ (Eulle). Mit Hilfe der Förderanreize dieser Programme bietet sich für die Leader-Gebiete die Möglichkeit, innovative Strategien und Projekte umzusetzen, um neue Akzente für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu setzen.«

Aktionsgruppe steuert

 Im Eifelkreis verantwortlich für die Umsetzung des Programmes ist die Lokale Aktionsgruppe Bitburg-Prüm (Lag). »Mit einer Unterbrechung im Zeitraum von 2000 bis 2006 ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm seit 1994 eine anerkannte Leader-Region«, so Maria Riemann von der Kreisentwicklung. »Für die Förderphase 2014 bis 2020 wurde im Sommer 2015 die Leader-Region Bitburg-Prüm als eine von 20 ländlichen Regionen in Rheinland-Pfalz ausgewählt.« Die Lokale Aktionsgruppe ist nach den EU-Vorgaben als eine lokale öffentlich-private Partnerschaft zu organisieren, die den Leader-Prozess in der Region unabhängig von kommunalen Gremien bestimmt. Die Lag Bitburg-Prüm, die aus 36 stimmberechtigten Mitglieder besteht, ist Träger der sogenannten Lokalen Integrierten Entwicklungsstrategie (Lile) und für deren Umsetzung verantwortlich. Die Mitglieder der Lag kommen  aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, Tourismus, Handwerk/Gewerbe, Baukultur, Energie, Bildung, Kunst/Kultur und Jugend, Frauen, Senioren und Soziales. Darüber hinaus sind der Landkreis, die Ortsgemeinden sowie der Gemeinde- und Städtebund vertreten. Den Vorsitz der Lag hat zurzeit der erste Kreisbeigeordnete Michael Billen inne. Das Regionalmanagement ist an die Kreisverwaltung übertragen worden. Dort ist auch die Geschäftsstelle ansässig.

Wer bekommt das Geld?

Leader ist also ein EU-Förderprogramm, mit dem Projekte im Eifelkreis unterstützt werden können. Aber welche Projekte kommen für eine solche Förderung in Frage? Die Lag entscheidet auf der Grundlage von Projektauswahlkriterien über die Auswahl der eingereichten Projekte. »Die Vorhaben müssen dabei einen Beitrag zu den in der Lile formulierten Entwicklungszielen leisten«, so Otmar Banz. Träger von Projekten können öffentliche Einrichtungen, Privatpersonen oder auch gemeinnützige Projektträger sein. Wie hoch am Ende dann die Förderung ausfällt ist unterschiedlich. In der aktuellen Förderphase gibt es keinen einheitlichen Fördersatz. »Bei der Höhe spielen sowohl der Status des Vorhabenträgers wie auch die Strahlkraft und der Mehrwert des Projektes eine Rolle«, erläutert Riemann.

Belebung von Dörfern

Unter den bereits genehmigten Förderprojekten gibt es Ideen aus vielen unterschiedlichen Bereichen. So wurde zum Beispiel zur »Belebung der dörflichen Entwicklung« die Anlage eines Bikeparks in Pronsfeld gefördert. Zur »Sicherung der dörflichen Infrastruktur und Versorgung« gab es Fördergelder für eine Machbarkeitsstudie zur medizinischen Versorgung im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Für die »Inwertsetzung und nachhaltige Nutzung der Kulturlandschaft« gab es für einen privaten Antragsteller Fördergelder für den Aufbau einer Schau-Ziegenkäserei mit Hofladen. Für den Bereich »Stärkung des Wir-Gefühls Eifel« erhielt der Kultursommer Speicher Zuschüsse.
Für 2019 stehen nun Fördergelder für »Investitionen in die Grundversorgung des ländlichen Raumes« bereit. Der Förderaufruf umfasst zum einen den Baustein »Förderung von Kleinstunternehmen der Grundversorgung« und zum anderen werden in dem Förderaufruf »Einrichtungen für lokale Basisdienstleistungen« berücksichtigt. Kontakt Infos zu Förder- und Auswahlkriterien können unter www.lag-bitburg-pruem.de eingesehen werden.
Weitere Infos zu Leader gibt es bei Maria Riemann,  06561/15 5105, riemann.maria@bitburg-pruem.de oder  Otmar Banz,  06561/15 5106, banz.otmar@bitburg-pruem.de


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