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Solidarität in Krisenzeiten

Gemeinsam die Corona-Pandemie überwinden: Vielerorts bieten Engagierte älteren und hilfsbedürftigen Menschen ihre Unterstützung an. Mitmachen erwünscht ...
Um Risikogruppen zu schützen, bieten viele Menschen ihre Unterstützung bei Besorgungen an. Wer Hilfe benötigt, kann sich beim jeweiligen Bürgermeister/Ortsvorsteher erkundigen. Symbolfoto: Imago

Um Risikogruppen zu schützen, bieten viele Menschen ihre Unterstützung bei Besorgungen an. Wer Hilfe benötigt, kann sich beim jeweiligen Bürgermeister/Ortsvorsteher erkundigen. Symbolfoto: Imago

Täglich überschlagen sich die Meldungen zum Coronavirus. Geschäfte, Sportstätten und Kultureinrichtungen haben geschlossen, ebenso Schulen und Kitas. Die Pandemie bringt das öffentliche Leben nach und nach zum Stillstand und die Sorge wächst - vor allem um ältere und kranke Mitmenschen. Denn die gelten als Risikogruppe und sind besonders gefährdet, an Covid-19 zu erkranken. Um Bedürftige und Senioren zu schützen, bieten immer mehr Menschen in den sozialen Medien oder lokal vor Ort ihre Hilfe an, etwa auf der gemeinnützigen Plattform "WirHelfen". Dort gibt es u. a. Angebote für die Unterstützung bei Einkäufen, der Kinderbetreuung, für digitale Ausstattung für Kranke und Pflegebedürftige, Jobdienstleistungen auf Grund von Personalengpässen oder Fahrservices (Info: www.wirhelfen.eu).

Einkaufshelfer im Einsatz

Auch im Landkreis Bernkastel-Wittlich engagieren sich Freiwillige: Um ältere und hilfsbedürfte, aber auch erkrankte Mitmenschen zu unterstützen, hat die Junge Union (JU) Bernkastel-Wittlich über ein Online-Formular dazu aufgerufen, sich als "Einkaufsheld" zu registrieren: Rund 300 Menschen haben sich bis Redaktionsschluss (Mittwoch, 18. März, 17 Uhr) gemeldet, die andere Bürger aus dem Landkreis durch die Übernahme eines Einkaufs unterstützen wollen. U. a. Aushänge in der Nachbarschaft sollen darauf hinweisen, wer als Einkaufsheld tätig ist und bei wem sich Hilfesuchende melden können. Auch haben sich bereits viele bereit erklärt, bei der Betreuung von Kindern zu helfen. "Die Solidarität und Hilfsbereitschaft angesichts der derzeitigen Ausnahmesituation hat mich beeindruckt und zeigt, dass keiner und keine in dieser Krise alleingelassen wird", erklärt JU-Kreisvorsitzender Leonard Preisler. "Es melden sich immer mehr Ältere, die Hilfe in Anspruch nehmen möchten." Wer auf Unterstützung angewiesen ist, meldet sich unter Tel. 0151/40008823 (Info: hwww.ju-bks-wil.de). Ein weitere Gemeinschaft im Netzwerk Facebook: Die Gruppe "Wittlich-Land & Wittlich hilft sich". Dort sind bereits über 1570 Mitglieder (Stand 19. März) beigetreten, die u. a. Hilfangebote teilen und sich gegenseitig informieren. Im Nachbarkreis Bitburg-Prüm ist man sich ebenfalls sicher, die aktuelle Situation nur gemeinsam meistern zu können. Während Fördervereine, Gruppierungen und Einzelpersonen aus Seffern, Daleiden, Preist, Baustert, Pronsfeld und Speicher als einige der ersten ihre Hilfe u. a. im sozialen Netzwerk Facebook angeboten haben, ziehen immer mehr Gemeinden nach, wie etwa Rittersdorf, Fließem oder Bickendorf (Kontakt: Förderverein Bickendorf Hilft e.V., Wilfried Kootz, Tel. 0170/9969889). Sogar die Verbandsgemeinde Arzfeld bietet an, sich um die Besorgungen der Risikogruppen aus der VG zu kümmern. Spangdahlem vermeldet ein Hilfeangbot für Besorgungen aus Wittlich, Bitburg und Speicher - auch, wenn es um Medikamente und Rezepte geht. Auch der Fanclub "Eifel Borussen", der SC Malbergweich und der VfL Neidenbach haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam bei solchen Erledigungen zu unterstützen. Der Dorfladen in Dudeldorf liefert seine Produkte kostenfrei. Eine Alternative zum Einkauf im Laden bieten "rollende Supermärkte" wie etwa Heiko oder Bofrost, die Lebensmittel direkt nach Hause bringen. Viele Restaurants haben zudem auf Lieferservice umgestellt.Wer sich in Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich nicht sicher ist, welche Hilfsangebote es im eigenen Ort gibt, sollte sich mit den entsprechenden Ortsvorstehern und Bürgermeistern in Verbindung setzen.

Ablenkung für zuhause

Neben der Frage nach der Grundversorgung stellt sich bei vielen eine weitere: Wie lenke ich mich zuhause ab? Unternehmen werden kreativ: Die Altstadt Buchhandlung Wittlich bietet für die Säubrennerstadt und Umgebung einen kostenlosen Bücher-Lieferservice an. Das Tanzcenter Bitburg hat indes angekündigt, seine Kunden über Facebook mit Videos zu Tanz-, Spiel- und Bastelideen zu versorgen, um besonders die Kinder bei Laune zu halten. Auch die Wallfahrtskirche Klausen reagiert und sendet u. a. den nicht-öffentlichen Sonntagsgottesdienst um 10.30 Uhr live auf YouTube und Facebook. (Info: www.wallfahrtskirche-klausen.de). Das Bistum überträgt die Sonntagsmessen aus dem Trierer Dom ebenfalls über einen Live-Stream und den OK54 Bürgerrundfunk (Info: www.bistum-trier.de). Extra Seelsorger bieten die Möglichkeit, Gefühle, Wünsche, Ängste und Hoffnungen zu teilen.
  • Evangelischer Kirchenkreis: Tel. 0651 20900-48.
  • Telefonseelsorge Bistum Trier: Tel. 0800 /111 0 111 und 0800/111 0 222


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