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Umsatzsteigerungen im Gastgewerbe

Das Branchenportrait der IHK Trier für die Tourismuswirtschaft in der Region zeigt zwar gute Zahlen, aber die Zuversicht der Betriebe nimmt ab.
Viele Betriebe im Gastgewerbe konnten im letzten Jahr eine Umsatzsteigerung verbuchen. Trotzdem blicken viele negativ in die Zukunft. Foto: LuckyLife/Pixabay

Viele Betriebe im Gastgewerbe konnten im letzten Jahr eine Umsatzsteigerung verbuchen. Trotzdem blicken viele negativ in die Zukunft. Foto: LuckyLife/Pixabay

Mosel, Eifel und Hunsrück liegen voll im Trend. Das zeigt das Branchenportrait Tourismus der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier. Die Gästeankünfte in der Region haben 2018 ein neues Rekordniveau erreicht - im Vergleich zu 2017 stieg die Zahl um knapp drei Prozent auf 2,3 Millionen. Besonders die Stadt Trier sticht hervor - sie erzielte mit einem Plus von 7,9 Prozent den größten Zuwachs. Die Landkreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich hatten rund 4 Prozent mehr Besucher als noch im Vorjahr. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Übernachtungszahlen. Knapp 7 Millionen Gäste übernachteten in der Region Trier. 840.545 Übernachtungen entfielen davon auf die Stadt Trier, die somit eine Steigerung von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbuchen konnte. "Die Zahlen sind auf die sehr erfolgreich verlaufene Karl-Marx Ausstellung zurückzuführen", interpretiert IHK-Tourismusreferentin Anne Kathrin Morbach. "Dabei sind die wirtschaftlichen Effekte nicht nur bei den Museen direkt, sondern auch in branchennahen Bereichen wie dem Tourismus oder dem Einzelhandel zu spüren."

Sogar im Winter lief es gut

Auch die Ergebnisse der Saisonumfrage der Industrie- und Handelskammer Trier, die zweimal im Jahr die Betriebe im Gastgewerbe zu ihrer Situation befragt, zeigt, dass die Wintersaison für die Tourismuswirtschaft in der Region weitgehend positiv verlaufen ist. Ein Drittel der Betriebe bewertete die Geschäftslage als gut. Viele konnten Gewinn- und Umsatzsteigerungen verzeichnen. "Es ist erfreulich, dass 30 Prozent der Betriebe ihre Umsätze steigern konnten", sagt Morbach. Das entspreche einer Steigerung von zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. "Neben den regionalen Weihnachtsmärkten hat sicherlich auch das schöne Wetter an den Osterfeiertagen zu diesem Ergebnis beigetragen." Die Umfrage verdeutlicht auf der anderen Seite aber auch, dass die Hotels und Gaststätten in der Region nicht ganz so optimistisch in die Zukunft blicken und die Stimmung sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert hat. Lag der Saldo der Gut-Schlecht Beurteilung 2018 noch bei 15,96 Punkten, ist der Wert 2019 um 7 Punkte auf 8,9 gesunken. Während im letzten Jahr noch jeder dritte Betriebe optimistisch in die Zukunft blickte, ist es in diesem Jahr nur noch jedes sechste Unternehmen.

Fachkräftemangel trübt die gute Stimmung

Getrübt wird die Stimmung vor allem durch den anhaltenden Fachkräftemangel, die steigenden Arbeitskosten sowie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Diese zählen laut der IHK-Studie zu den größten Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung der Betriebe. Die zahlreichen Dokumentations- und Meldepflichten erschweren die Arbeit in der Branche. Hier muss gehandelt werden. "Es darf nicht sein, dass die Freude an der Arbeit in der Gastronomie und Hotellerie dadurch gemindert wird", schlussfolgert Morbach und verweist in diesem Zusammenhang auf die Ziele der rheinland-pfälzische Tourismusstrategie. "In der Strategie werden die Bedürfnisse der Betriebe stärker in den Fokus genommen als in der Vergangenheit." So sollen z.B. die Rahmenbedingungen optimiert und ein einzelbetriebliches Förderprogramm aufgesetzt werden. Auch sollen Familienbetriebe in einem Netzwerk zusammengebracht werden, was die IHKs federführend übernehmen. "Die erste Netzwerkveranstaltung hat nun stattgefunden", erklärt Morbach. Gemeinsam mit den Betrieben wurde das Thema erarbeitet. "Nun steht fest, dass sich das Netzwerk mit der Fachkräftesicherung in der Branche beschäftigen wird. Welche Initiativen und Projekte zu entwickeln sind, wird in den nächsten Runden erarbeitet", so die Expertin.  


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