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Die Angst vor der verwaisten Innenstadt

In Bitburg standen schon vor der Pandemie viele Geschäftsräume leer. Der wiederholte Lockdown hat die Situation weiter verschlimmert.
Vor allem in der Hauptstraße gibt es immer mehr Geschäftsaufgaben. Ein Stadtentwicklungskonzept soll Bitburgs Innenstadt retten.  Foto: Sybille Schönhofen

Vor allem in der Hauptstraße gibt es immer mehr Geschäftsaufgaben. Ein Stadtentwicklungskonzept soll Bitburgs Innenstadt retten. Foto: Sybille Schönhofen

In dieser Woche hat Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels angekündigt, sich verstärkt der Frage zu widmen, wie die Innenstadt für die Zukunft zu retten ist. »Die Angst geht um, dass viele Einzelhändler die Corona-bedingten Schließungen nicht mehr verkraften und dies für viele Betriebe der berühmte Tropfen ist, der das ohnehin schon bis zum Rand gefüllte Fass zum Überlaufen bringt«, so Kandels. Die Situation werde durch den boomenden Online-Handel weiter verschärft. Was speziell Bitburg betrifft, macht der Bürgermeister weitere Gründe für Geschäftsaufgaben aus, wie »fehlende Nachfolgeregelungen für Geschäfte, hohe Mieten, bauliche Missstände«.
Neben den Geschäftsleerständen sieht Bürgermeister Kandels, dass künftig auch Büroflächen nicht mehr vermietet werden könnten, wenn viele Beschäftigte dauerhaft im Homeoffice arbeiten würden.
Um für dieses Szenario ein Stadtmarketingkonzept zu entwickeln, hat Kandels in der zurückliegenden Woche Gespräche mit einem Beratungsunternehmen für Stadtentwicklung und Ladenleerstandsmanagement aufgenommen. Mit ins Boot nehmen will die Stadt auch den Gewerbeverein.  Kandels plant außerdem die Gründung eines Stadtmarketingvorstandes unter seiner Leitung. Aus der aktuellsten Leerstandszählung aus dem Monat September geht hervor, dass zum Zeitpunkt der Zählung 22 Ladenlokale leer standen. In Relation zu den insgesamt 337 Ladenlokalen ergab sich damit im September eine Leerstandsquote von 6,52 Prozent. Am stärksten betroffen ist die Hauptstraße gefolgt von der Trierer Straße.
Eigentlich lag schon im September die Zahl der Leerstände höher: Nicht mitgezählt wurden nämlich fünf leerstehende Ladenlokale, weil sie »im heutigen Zustand nicht mehr verwertbar« seien.
Noch fünf weitere Immobilien wurden nicht mitgezählt, weil sie für die Planung der BitGalerie vorgesehen worden sind. Seit der letzten Erhebung hat es wieder Veränderungen gegeben: Zum Jahresende wurde das Bekleidungshaus Bonita geschlossen. In der Liste ebenfalls noch nicht dabei sind Rossmann – die Drogerie wird nach Auskunft der Stadt zum Jahresende schließen – und die Buchhandlung Eselsohr, die nach Rathaus-Angabe im März schließen wird.
Eine positive Nachricht: Der ehemalige Kinderladen »Kleine Maus« ist inzwischen wieder neu belegt. (bil)


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