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Tourismusbranche setzt auf Wanderer

Die Corona-Pandemie hat den Tourismus in der Eifel stark getroffen. Eine Prognose für das Tourismusjahr 2021 gleicht einem Blick in die Glaskugel, sagen Insider. Das Prümer Land bereitet sich auf kurzfristige Buchungen, vor allem von Wanderern, vor.
Er zieht Touristen ins Prümer Land: Der Schneifel-Pfad. Auf ihm bestaunen Wanderer mächtige Dolomitfelsen im Naturschutzgebiet Schönecker Schweiz. Foto: Eifel Tourismus GmbH/D. Ketz

Er zieht Touristen ins Prümer Land: Der Schneifel-Pfad. Auf ihm bestaunen Wanderer mächtige Dolomitfelsen im Naturschutzgebiet Schönecker Schweiz. Foto: Eifel Tourismus GmbH/D. Ketz

Die Eifel steht mit mehr als 200 Angeboten in den Startlöchern zur Tourismussaison 2021. Ein neues Printmagazin »Auf Tour« sowie vier neue Landingpages präsentieren jahreszeitlich gestaffelt neue buchbare Urlaubs­angebote. Nach wie vor stehen die großen Themen Naturerleben, Wandern und Radfahren im Mittelpunkt – die Eifel erweist sich als ideale Destination für Aktivurlaub und für alle Altersklassen. Doch wie sich das Jahr für den Tourismus entwickelt, steht in den Sternen. Womit man in Prüm und Umgebung aber fest rechnet, sind die Wanderer, die von jeher die größte Gruppe stellen. Eine andere  ist ihr auf den Fersen: »Das größte Wachstum ist im Fahrradbereich zu sehen«, stellt Sebastian Wiesen von der Tourist-Information Prümer Land fest.
Das zurückliegende Jahr war hart für die Anbieter. Bei den Übernachtungen verbuchten die Touristiker in der rheinland-pfälzischen Eifel einen Rückgang von 33,4 Prozent. Durch den Lockdown in der Pandemie wurden 412 Millionen Euro Verlust in der Ferienregion Eifel geschrieben, verteilt auf Tagestourismus und Übernachtungen, führt Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH, bei einem Pressegespräch Anfang März aus.  
Die Verbandsgemeinde Prüm besuchten rund 31 Prozent weniger Gäste als 2019.  

Eine halbe Milliarde Verlust


Für die ersten Monate dieses Jahres geht das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (DWIF) deutschlandweit von einem durchschnittlichen Rückgang der Nachfrage von rund 18 Prozent bei den Übernachtungen aus. Für die Eifel entspräche das einem Verlust zusätzlicher Bruttoumsätze in Höhe von 121 Millionen Euro. »Insgesamt beträgt der Verlust für den Tourismus in der Eifel mehr als 500 Millionen Euro«, resümiert Schäfer.
Im vergangenen Jahr wurde der Umsatz hauptsächlich in den Monaten Juli, August und September gemacht. Vor allem Pauschalangebote zum Eifelsteig und zu Radtouren wurden nachgefragt. Dem voraus ging ein rasanter Anstieg der Aufrufe der Website www.eifel.info. Darauf reagiert die Eifel Tourismus GmbH und gestaltet ihre Internetseite nun zu Beginn jeder Jahreszeit neu. Touristen sollen die jeweils relevanten Informationen so passgenau abrufen können. Wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzeptes ist die Besucherlenkung. Im Test sind derzeit drei WiFi-Tacker an Besucherhotspots, um mehr zum Besucheraufkommen zu erfahren.
»Wir gehen stark davon aus, dass es einen ähnlichen Run auf Unterkünfte geben wird, wie wir ihn im letzten Jahr nach dem Lockdown erlebt haben. Die Menschen spüren den Drang, die eigene Lockdown-Umgebung zu verlassen. Urlaub in Deutschland und auf dem Land ist für viele naheliegend im doppelten Sinn, kurzfristig buchbar und erreichbar«, sagt Sebastian Wiesen.
Derzeit bereiten sich die Touristiker in der Eifel auf eine große Nachfrage vor. »Allein die Eifel Tourismus GmbH hat rund 45 Pauschalangebote zum Wandern und Radfahren im Angebot«, sagt Wolfgang Reh von der Eifel Tourismus GmbH.  »Der Erfolg der Betriebe, egal ob Übernachtungsgewerbe oder Gastronomie, ist aber davon abhängig, wie lange und konstant die Öffnung sein wird. Wird die Inzidenz ein ständiges Auf und Ab, bleibt die Saison schwierig planbar«, so Wiesen.

Sehnsucht nach Natur


Was die Menschen vor allem anderen in die Region führt, ist die Natur. Hier bieten sich neben den weiten Ausblicken über die Hochflächen auch eingeschnittene Täler mit spannenden Felslandschaften, wie in der Schönecker Schweiz, verschlungene Bachläufen, wie im Mehlental oder Alfbachtal, und auch tiefe Wälder und Moore, wie auf den Höhen der Schneifel. Ein starker Trend aus dem letzten Jahr sind Fahrradreisen. Dabei sind viele Radgruppen, Paare und auch Familien mehrere Tage auf den Fernradwegen unterwegs, übernachten an den Etappenorten und fahren am nächsten Tag dem nächsten Ziel entgegen. Das Prümer Land liegt dabei verkehrsgünstig am Prüm-Radweg, dem Eifel-Ardennen-Radweg und der Nord-Süd-Verbindung von Roermond nach Luxemburg sowie dem Nims-Radweg.
Sebastian Wiesens Tipp: »Neu in dieser Saison sind die Lama Trekkingtouren des Veranstalters Eifel Nomaden, die in erster Linie in der Umgebung von Schönecken durch den Naturpark Nordeifel führen.« Sybille Schönhofen Angebote finden Gäste auf der Homepage der Tourist-Information Prümer Land: www.ferienregion-pruem.de


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