Seitenlogo
Stefan Schröder

Wahrzeichen und Begegnungsstätte

Die Prümer Basilika ist das Wahrzeichen der Abteistadt. Doch ein so großes und altes Bauwerk bedarf auch einer intensive Pflege. Um den Erhalt zu gewährleisten, hat sich bereits 1992 ein eigener Förderverein gegründet. Im Interview spricht der WochenSpiegel mit dem aktuellen Vorsitzenden Klaus Peters, über die Arbeit des Vereins.

WochenSpiegel: Seit wann gibt es den Förderverein und wie entstand die Idee zur Gründung? Klaus Peters: Der Förderverein wurde 1992 gegründet und hatte sich zum Ziel gesetzt, nicht nur die Basilika und deren Renovierung und Sanierung als Kirche und Gotteshaus zu unterstützen, sondern auch als Wahrzeichen von Prüm und stadtbildgebendes Monument. Dabei war auch ein Gedanke, als Ansprechpartner für Institutionen, Betriebe, Förderer und Kommunen, nicht nur Kirchenvertreter zu gewinnen und loszuschicken, sondern auch ein Netzwerk aufzubauen, welches aus Vertretern der Wirtschaft besteht, um alle Schichten und Bereiche durch Ansprachen in die Förderung mit einzubinden. Nicht jedem ist aus kirchlichem und religiösen Interesse die Basilika wichtig, aber als Wahrzeichen mit historischem Wert und architektonisches Bauwerk, doch erhaltungswürdig. Welche Aufgaben hat der Förderverein übernommen? Vordergründig stand die Besorgung von Spenden und die Gewinnung von Paten mit Spendenbereitschaft im Vordergrund unserer Aktivitäten. Diese ursprünglichen Aufgaben haben sich aber im Laufe der Jahre geändert und sind anspruchsvoller geworden. Neben der Besorgung von Spendenmitteln, kam auch die Begleitung der jeweiligen Baumaßnahmen, die Koordinierung von unterschiedlichen Interessenlagen und die Zusammenarbeit mit den anderen kirchlichen Gremien wie z.B. Verwaltungsrat, Pfarrgemeinderat, dem Bistum und den Architekten, dazu. Was waren die größten Herausforderungen bei der Renovierung der Basilika und wie beurteilen Sie das Ergebnis? Die Renovierung erfolgte in einzelnen großen Teilschritten, wobei bei jedem immer wieder unvorhersehbare Herausforderungen entstanden. So konnte man teilweise das Ausmaß der Schäden erst erkennen, nachdem man mit den Arbeiten begonnen hatte. Dies wurde am deutlichsten bei der Dachsanierung. Hier wurden die Schäden am Gebälk erst offenkundig, nachdem man die Abdeckung entfernt hatte. Mit allen durchgeführten Maßnahmen sind wir sehr zufrieden. Jetzt nach Abschluss der letzten großen Baumaßnahme ist das Gesamtwerk erst fertiggestellt und lässt die Hoffnung zu, dass man jetzt für einige Zeit Ruhe hat, vor neuen baulichen Aktivitäten. Was hat Sie bei den Renovierungsarbeiten am meisten überrascht? Abgesehen von den unvorhersehbaren Bauschäden in den einzelnen Maßnahmen, war es die große Hilfsbereitschaft sowohl im Sinne von tatkräftiger Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer, als auch die große Spendenbereitschaft aus allen Schichten der Bevölkerung für dieses großartige Bauwerk. Besonders überrascht waren wir, als die Sanierung der Orgel im letzten Jahr ins Stocken geriet, weil die Mittel dafür fehlten. Innerhalb von drei Monaten waren dann die benötigten 100.000 Euro zusammengetragen und die Auflage des Bistums erfüllt, so dass der Fortsetzung der Sanierungsarbeiten an der Orgel nichts mehr im Wege stand. Hierfür gilt auch an dieser Stelle unser besonderer Dank. Wie ist die Reaktion in der Bevölkerung vom Ergebnis der Renovierungsarbeiten? Nachdem jetzt alles fertig gestellt ist, hört man nur positive Resonanz aus der Bevölkerung und von den Kirchenbesuchern. Man fühlt sich wohl in dieser schönen Basilika, geht wieder gerne hin und begrüßt auch die kulturellen Veranstaltungen in dieser besonderen Atmosphäre. Welche Pläne stehen nun nach der erfolgreichen Renovierung der Basilika an? Jetzt geht es darum, die finanziellen Mittel weiter zusammen zu tragen, die benötigt werden, den in Form eines Darlehens aufgenommenen Eigenanteil der Kirchengemeinde von 800.000 Euro zurückzuführen. Dies wird noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Es muss weiter darum gehen, in der Bevölkerung das Interesse und die Spendenbereitschaft für die Basilika lange zu erhalten, damit diese große Herausforderung realisiert werden kann. Warum engagieren Sie sich persönlich im Förderverein und welchen Stellenwert hat die Basilika für Sie? Ich bin seit Gründung im Jahre 1992 dabei und mich hat die große Herausforderung motiviert und fasziniert. Und mit jedem Sanierungsschritt wurde die persönliche Bindung stärker. Die Basilika ist für mich kirchliche und menschliche Begegnungsstätte und als Wahrzeichen von Prüm nicht wegzudenken. Was ist Ihr größter Wunsch im Zusammenhang mit der Basilika? Das wir jetzt für einige Jahre Ruhe haben, vor weiteren größeren Maßnahmen und das ich es noch erlebe, dass die jetzt aufgenommenen Kredite zurückgezahlt werden. Daneben wünsche ich mir, dass die Basilika zur Ruhe- und Begegnungsstätte für viele Besucher wird und Prüm und der Kirchengemeindeverband wieder einen Pastor bekommen. Wie können interessierte Bürger Mitglied im Förderverein werden? Es gibt entsprechende Beitrittserklärungen zur Übernahme einer Patenschaft, die ausliegen. Daneben kann man mit Einzelspenden, oder an den jeweiligen Kollekten für die Basilika, dieses große Anliegen unterstützen. Fotos: Privat/S.Schönhofen


Meistgelesen